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E-Book

Vom Glück des Strebens

Warum der Weg oft glücklicher macht als das Ziel

AutorChris Guillebeau
Verlagbooks4success
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783864702679
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Und jedem Streben wohnt ein Glück inne ... Zu Fuß quer durch die USA wandern oder so viele Vogelarten wie möglich beobachten - das sind nur zwei Beispiele für ungewöhnliche Herausforderungen, denen sich ganz gewöhnliche Menschen gestellt haben. Chris Guillebeau beschreibt, wie das Streben nach selbst gesteckten Zielen Sinn und Glück in das eigene Leben bringt. Chris Guillebeau hat sein Projekt, alle Länder dieser Erde zu bereisen, umgesetzt. Und er hat erkannt: Nicht das Ziel an sich ist am wichtigsten, sondern der Weg dorthin. Nach etwas streben, planen, äußere und innere Hürden überwinden - all dies macht uns oft glücklicher und lässt uns innerlich mehr wachsen als das Erreichen des Ziels selbst. Zahlreiche inspirierende Beispiele sowie praktische Ratschläge weisen dem Leser den Weg: So findet er seine ganz persönliche Herausforderung, so geht er sie an und verleiht damit seinem Leben mehr Bedeutung.

Chris Guillebeau ist Unternehmer, Weltreisender und New York Times-Bestsellerautor.

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Leseprobe

Es ist eine gefährliche Sache, Frodo, aus
deiner Haustür hinauszugehen.
Du betrittst die Straße, und wenn du
nicht auf deine Füße aufpasst,
kann man nicht wissen,
wohin sie dich tragen
.
J. R. R. TOLKIEN

LEKTION: JEDER KANN ABENTEUER ERLEBEN.

Wir leben in einer interessanten Zeit, einer bemerkenswerten Ära, die unzählige Chancen für das Wachstum und die Entwicklung der Persönlichkeit bietet. Auch wenn wir alle sehr beschäftigt sind, haben die meisten trotzdem noch genug Freizeit, um Hobbys zu verfolgen und Fertigkeiten zu entwickeln, die nicht unbedingt notwendig sind. Wir brauchen uns nur ein Flugticket kaufen und können in fremde Länder fliegen. Alles, was wir vielleicht lernen wollen, ist problemlos verfügbar.

Allerdings können diese Chancen uns auch überfordern. Wie sollen wir unseren Schwerpunkt setzen, nachdem unsere Grundbedürfnisse befriedigt sind? Für viele von uns ist die Antwort überraschend einfach: Wir wählen eine Aufgabe, und wir entscheiden uns dafür, ein Abenteuer zu erleben.

An Treffpunkten und in Cafés auf fünf Kontinenten habe ich Menschen gesucht, die sich eine Aufgabe vorgenommen hatten, und mir ihre Geschichten angehört. In einer Reihe von Interviews und Befragungen habe ich sie mit der Frage genervt, warum sie sich dafür entschieden hatten, sich für einen längeren Zeitraum auf ein bestimmtes Ziel zu konzentrieren. Was haben sie gelernt, und wie haben sie sich unterdessen verändert?

Egal, um welche Art von Projekt es ging, ich stellte fest, dass Leute, die Aufgaben verfolgen, ein paar Gemeinsamkeiten haben. Beispielsweise habe ich mit einigen Menschen gesprochen, die allein Tausende von Kilometern zu Fuß gingen, Fahrrad fuhren oder segelten (ich selbst habe das Flugzeug vorgezogen). Diejenigen, die sich zu solchen Reisen veranlasst sahen, hätten wohl auch meiner Art zu reisen nichts abgewinnen können (vermutlich wollten sie nicht unzählige Nächte mit dem Versuch verbringen, auf Flughafenböden zu schlafen, oder sich unzählige Tage mit korrupten Staatsbediensteten in stressigen Situationen abgeben). Doch die Herausforderung selbst – das ambitionierte Streben und der Wunsch, alles Notwendige zu tun, um weiterzukommen – war der gemeinsame Nenner.

Bei der Suche nach Antworten griff ich auch auf einen Ansatz zurück, den ich in meinem vorigen Buch The $100 Startup (dt.: Start-up: Wie Sie mit weniger als 100 Euro ein Unternehmen auf die Beine stellen und Ihr eigener Chef werden) verwendet hatte. Für dieses Projekt warf ich zusammen mit einem kleinen Team ein riesengroßes Netz aus, indem wir Geschichten aus der ganzen Welt suchten. Eines führte zum anderen und die Geschichten des Buches schienen sich leicht sammeln zu lassen, indem eine interessante Person zur nächsten führte.

Dieses Mal sah ich mich jedoch einer größeren Herausforderung gegenüber. Wenn man Geschichten von Leuten sucht, die ohne viel Geld oder Ausbildung ein Unternehmen gegründet haben, sind die Kriterien klar. Aber nach welchen Geschichten soll man suchen, wenn es um das Thema Aufgabe geht?

Zusammen mit einem weiteren kleinen Team und mit einem großen Vorrat an Kaffee fing ich wieder an, ein großes Netz auszuwerfen, dieses Mal auf der Suche nach Leuten, die eine große Reise oder zielstrebig ein Abenteuer in Angriff genommen hatten. Indem wir den ursprünglichen Aufruf zur Teilnahme am Auswahlverfahren zeitlich nicht befristeten, hofften wir, eine große Vielfalt an Rückmeldungen unterschiedlicher Leute zu bekommen. Da Leute, die eine große Aufgabe verfolgen, nicht immer online sind (und da einige nicht aktiv über ihre Projekte sprechen), forderten wir die Leser auf, auch die Geschichten von anderen einzureichen.

Ein unbefristeter Aufruf zur Teilnahme war ein guter Ausgangspunkt, aber wir begriffen schnell, dass wir ein paar strengere Auswahlkriterien ansetzen mussten. Unter den ersten Rückmeldungen waren viele Einreichungen, die sich auf eine allgemeine Verbesserung des Lebens bezogen: Es ging zum Beispiel darum, körperlich fit zu werden, ein kleines Unternehmen zu gründen oder ein Buch zu schreiben. Das ist alles schön und gut, dachten wir, aber es sind nicht direkt Aufgaben. Die Entscheidung, das eigene Leben zu verbessern, ist, so sinnvoll sie auch auf persönlicher Ebene sein mag, nicht per se eine Aufgabe. Mit dem Rauchen aufzuhören, abzunehmen oder schuldenfrei zu werden sind alles lohnende Ziele, aber sie sollten nicht lebenslang im Mittelpunkt stehen.

Eine Aufgabe, entschieden wir, ist etwas Größeres. Sie erfordert mehr Zeit und mehr Engagement als eine allgemeine Lebensverbesserung. Und doch stellte sich die Frage: Was genau ist eine Aufgabe? Wie sollen wir sie definieren?

Wir entschieden, uns von den Geschichten selbst führen zu lassen. Zu Fuß den Kontinent durchwandern und zehn Jahre lang nicht sprechen? Ja, das gilt. Einen gut bezahlten Job aufgeben, um sich in Bangladesch für Frauenrechte einzusetzen … und zwar 20 Jahre lang als Ehrenamtliche ohne Anerkennung? Ja, das gilt auch.

Nach viel Überlegung einigten wir uns auf folgende Kriterien:

Eine Aufgabe hat ein klares Ziel und ein bestimmtes Ende. Man kann eine Aufgabe klar in ein oder zwei Sätzen erklären. Jede Aufgabe hat einen Anfang und früher oder später wird jede Aufgabe erledigt sein. (Nicht jeder wird verstehen, warum man sich die Aufgabe gestellt hat, aber das ist ein anderes Thema.)

Eine Aufgabe stellt eine klare Herausforderung dar. Eine Aufgabe verlangt per Definition, dass etwas überwunden wird. Nicht jede Aufgabe muss gefährlich oder nahezu unmöglich sein, aber sie sollte auch nicht einfach sein.

Eine Aufgabe erfordert irgendein Opfer. Bei einer Aufgabe gibt es nicht die Möglichkeit, „alles zu haben“ – um einen großen Traum zu verwirklichen, muss man unterwegs etwas aufgeben. Manchmal ist das Opfer schon am Anfang offensichtlich; manchmal wird es erst später klar.

Eine Aufgabe wird oft von einer Berufung oder dem Gefühl einer Mission getrieben. Eine Berufung muss eine Art göttlicher Inspiration sein. Oft drückt sie sich einfach als ein tiefes Gefühl für einen inneren Sinn aus. Welche Form sie auch annimmt, Menschen, die sich Aufgaben stellen, fühlen sich getrieben, gedrängt oder anderweitig hochmotiviert, weiterzumachen.

Eine Aufgabe erfordert eine Reihe kleiner Fortschritte in Richtung des Ziels. Wie wir sehen werden, bestehen viele Aufgaben aus einem langen, langsamen, aber beständigen Marsch zu einem Ziel, mit wenigen ruhmreichen und erhebenden Momenten zwischendrin. Man erreicht nicht einfach den Heiligen Gral am Tag, nachdem man sich auf den Weg gemacht hat, um ihn zu suchen. (Wenn das der Fall sein sollte, ist es wahrscheinlich nicht der Heilige Gral und es ist definitiv keine Aufgabe.)

Zusammengefasst ist eine Aufgabe eine Reise zu einem bestimmten Ziel, die mit einer Reihe von Herausforderungen verbunden ist. Die meisten Aufgaben erfordern auch einige logistische Maßnahmen und eine gewisse persönliche Reife.

Zuallererst müssen Sie die vielen praktischen Details und Hindernisse, die Ihnen im Weg stehen, in Ordnung bringen. In meinem Fall musste ich mich um Visa und Transportmittel kümmern. Ich musste herausfinden, wie ich wenig gastfreundliche Länder besuchen konnte, die nicht gerade ein Tourismusbüro hatten, um Fragen zu beantworten oder Sightseeing-Prospekte zu verteilen. Wenn ich auf Probleme stieß, musste ich mich zurückziehen und mich neu sortieren, um dann einen neuen Versuch zu planen.

Doch bei einer echten, lebensverändernden Aufgabe muss man nicht nur praktische Aspekte berücksichtigen. Man muss auch ein besserer Mensch werden, als man am Anfang war. Man muss sich während der Reise verbessern.

Ach ja, und ich habe noch etwas gelernt: Meistens passiert unterwegs auch etwas Unerwartetes.

WARUM EINE AUFGABE VIELLEICHT DAS RICHTIGE FÜR SIE IST

Dieses Buch wird Ihnen Dutzende von Aufgaben, Projekten und Abenteuern vorstellen. Wenn Sie schon darüber nachdenken, wie Sie diese Lektionen und Geschichten auf Ihr eigenes Leben anwenden könnten, dann beachten Sie die folgenden Fragen. Je mehr Sie dazu neigen, mit „Ja“ zu antworten, umso wahrscheinlicher ist es, dass Sie Gefallen an einer eigenen Aufgabe finden.

 Machen Sie gerne Listen und haken Sie gerne Dinge ab?

 Haben Sie sich immer schon gern Ziele gesetzt?

 Motiviert es Sie, wenn Sie Fortschritte auf ein Ziel hin machen?

 Schmieden Sie gern Pläne?*

 Haben Sie ein Hobby oder eine Leidenschaft, die nicht jeder versteht?

 Hatten Sie schon mal Tagträume oder haben Sie sich ein anderes Leben vorgestellt?

 Verbringen Sie viel Zeit damit, über Ihr Hobby oder Ihre Leidenschaft...

Blick ins Buch

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