Danksagung | 5 |
Inhaltsverzeichnis | 6 |
Das Phänomen des Vergessensim Kontextder Zeit | 11 |
1 Die Vielfalt der Möglichkeiten des Vergessens | 12 |
1.1 Wie alles anfing – Beispiele aus der Entstehungsgeschichte verschiedener Hypothesen über die Einbindung des Vergessenen in die Idee des Erinnerten | 13 |
1.2 Vergessen als Preis einer variablen Spurenbildung | 14 |
1.3 Die Transportbedingungen gespeicherter Inhalte wirken auf deren Textur zurück | 15 |
1.3.1 Jeder erneute Abruf verändert das Abzurufende | 16 |
1.3.2 Vergessen von bereits im Gedächtnis abgelegten Inhalten | 17 |
1.3.3 Vergessen und die Idee der Schichtung von Seelenvermögen | 20 |
1.3.4 Vergessen und die Idee des ewigen Fließens | 21 |
1.3.5 Vergessen im Schnittbereich von Geistes- und Naturwissenschaft | 22 |
1.3.6 Vergessen heute – eine Leerstelle in verschiedenen Formen des individuellen und kollektiven Gedächtnisses? | 23 |
1.3.7 Versuch der „Sichtbarmachung“ einiger Leerstellen in traditionellen Forschungsansätzen | 25 |
1.4 Vergessen und Erinnern | 27 |
1.4.1 Das Vergessen formt das Erinnern | 27 |
1.4.2 Vergessen als systemimmanente Verzerrung der Erinnerung | 28 |
1.4.3 Vergessen ist mit bestimmten inneren und äußeren Wirkfaktoren verknüpft | 29 |
1.4.4 Vergessen muss nicht endgültig sein | 30 |
1.4.5 Vergessen als eine Möglichkeit des Selbsterhalts | 31 |
1.4.6 Vergessen: Konstruktion statt Rekonstruktion der Vergangenheit | 32 |
1.4.7 Vergessen als Preis für multivariate Synchronisation verschiedener Rahmenerzählungen | 33 |
1.5 Vergessen und Gedächtnis | 34 |
1.5.1 Die implizite Umkehrbewegung, die im Verb steckt, steht sinnbildlich für die Schwierigkeit der Akzeptanz einer aktiven, organisierenden Bedeutung des Vergessens | 34 |
1.5.2 Vergessen in stabilen Subtraktions- und Kehrwertmodellen | 35 |
1.5.3 Vergessen in variablen Gleichgewichtsmodellen | 35 |
1.5.4 Vergessen in dynamischen Systemen | 37 |
Literatur | 38 |
2 Zum Begriff der Zeit: Explizit oder implizit, objektiv oder subjektiv? | 41 |
2.1 Vom Umgang mit dem Zeitbegriff in der experimentell ausgerichteten Psychologie | 43 |
2.2 Vom Umgang mit der Zeit in Geistes- und Kulturwissenschaft | 46 |
2.3 Vom Begriff des Vergessens in den Naturwissenschaften | 48 |
2.3.1 Vergessen als „Erbe“ einer strukturgebundenen Auseinandersetzung mit der Umwelt in der Vergangenheit | 50 |
2.3.2 Verschiedene naturwissenschaftliche Zeitbegriffe und Vergessen | 51 |
2.3.3 Vergessen: Ein zeitgebundenes Passungsproblem? | 53 |
Literatur | 55 |
Vergessen in denNeurowissenschaften | 59 |
3 Vergessen im klinisch-neurowissenschaftlichen Bereich | 60 |
3.1 Amnesie | 61 |
3.2 Erinnerungsverluste und Erinnerungsverfälschungen in hirngesunden und psychiatrisch unauffälligen Personen | 63 |
3.2.1 Induzierte Fehlerinnerungen | 64 |
3.2.2 Fehlerinnerungen und Gehirn | 64 |
3.2.3 Lügen | 65 |
3.2.4 Weitere Vergessensphänomene | 66 |
3.2.5 Hypermnesie | 68 |
3.2.6 Schlussfolgerungen | 70 |
3.3 Vergessen aufgrund organischer Hirnschäden | 70 |
3.3.1 Schlaganfälle | 72 |
3.3.2 Korsakow-Syndrom | 73 |
3.3.3 Epilepsie, Encephalitis und medialer Temporallappen | 74 |
3.3.4 Hypoxie | 75 |
3.3.5 Degenerative und stoffwechselbedingte Hirnkrankheiten | 77 |
3.3.6 Schädel-Hirn-Traumata, leichte Schädel-Hirn-Verletzungen | 77 |
3.4 Vergessen bei psychogenen (dissoziativen) Amnesien und ähnlichen Erkrankungen | 79 |
3.4.1 Fall AZ | 80 |
3.4.2 Fall BY | 81 |
3.4.3 Fall CX | 81 |
3.4.4 Fall DW | 82 |
3.4.5 Fall EV | 82 |
3.4.6 Fall FU, GT und HS | 83 |
3.4.7 Fall IR | 84 |
3.4.8 Fall JQ und KP | 84 |
3.4.9 Schlussfolgerungen aus diesen und ähnlichen Fallbeschreibungen | 85 |
3.4.10 Vergessen, Verdrängen, Blockieren | 85 |
Literatur | 87 |
Kulturelle, soziale undgeschichtliche Bezüge | 105 |
4 Erinnerung trotz kollektiven Vergessens: Vom „eigentlich“ unmöglichen Fortleben gemeinschaftlicher Erinnerungen an die kosmogene Welt der „Dreamtime“ bei Nachfahren von Ureinwohnern im heutigen Australien | 109 |
4.1 „Myth is a living thing“: Vergessen und die Untiefen der Erinnerung | 113 |
4.1.1 Akzeptanz des Vergessens als Teil wissenschaftlicher Akzeptanz indigener Mythen | 114 |
4.1.2 Vergessen in der Unbestimmtheit von Raum und Zeit | 115 |
4.1.3 Vergessen angesichts verschiedener Kommunikationsstrategien | 117 |
4.1.4 Verschweigen als Mittel des Erhalts von Inhalten | 118 |
4.1.5 Vergessen und Verschweigen von verschiedenen Räumen und Zeiten | 119 |
4.2 Vergessen und die Dynamik der Rekonstruktion einer „Traumzeit“ | 120 |
4.2.1 Die Unmöglichkeit des Vergessens – oder: Der Erhalt „traumzeitlicher“ Ordnung im vorübergehend Verborgenen | 122 |
4.2.2 Ordnungsprinzipien einer kognitionswissenschaftlichen Aufschlüsselung „traumzeitlicher“ Erinnerungen | 123 |
4.2.3 Immunisierung des Individualgedächtnisses gegen ein Vergessen von Traumzeitlegenden | 124 |
4.2.4 Vergessen ist immer auch ein Bestandteil kollektiven Erinnerns | 125 |
4.2.5 Die Bedeutung von Merkzeichen für die Rekonstruktion selbstwertstabilisierender „Traumzeitlegenden“ wandelt sich | 127 |
4.2.6 Löschungsresistente und kopiergenaue Verhaltensweisen dienen als Mittel gegen das Vergessen | 128 |
4.2.7 Vergessen als Preis der Gemengelage vielfältiger Sicherungssysteme für Traumzeitmythen | 130 |
4.2.8 Von memories zu mentalities: Kann man ein Weltbild überhaupt „vergessen“? | 131 |
Literatur | 135 |
5 Vergessen in konfliktreichen Schnittbereichen kollektiven Erinnerns am Beispiel mittelalterlichen Weistums | 139 |
5.1 Weistümer: Vergessen induzierender Regelwerke der Vermittlung zwischen Herrschaft und bäuerlicher Bevölkerung | 141 |
5.1.1 Vergessen zwischen Literalität und Oralität | 141 |
5.1.2 Möglichkeit des Vergessens im Umgang mit dem Inhalt eines Hofweistums | 142 |
5.2 Vergessen als Ausdruck eines bestehenden Konfliktpotenzials | 144 |
5.2.1 Vergessen – Folge eines ritualisierten Zusammenspiels von Herrschaft und Gehöfer | 144 |
5.2.2 Das Verbot zu „vergessen“ verändert das Erinnerte | 146 |
5.2.3 Vergessen – eine Folge des alltäglichen Zusammenspiels von Herrschaft und Hörigen | 147 |
5.2.4 Vergessen als Schlüssel für eine konfliktarme Interpretation der Gegenwart | 150 |
Literatur | 152 |
Vergessen und Körperbezug | 154 |
6 Vergessen: Der Wandel im neurowissenschaftlichen Verständnis eines vielschichtigen Phänomens | 155 |
6.1 Möglichkeiten neurobiologischer Erklärungsversuche des Vergessens | 157 |
6.1.1 Modifikation neuronaler Kommunikation | 159 |
6.1.2 Vergessen als „natürlicher Teil“ mnestischer Vorgänge im immerwährenden Zusammenspiel von verschiedenen Subsystemen der Informationssicherung: Impliziter Rückgriff auf geisteswissenschaftliche Denkmuster | 160 |
6.1.3 Vergessen als eine Art Kollateralschaden bei einer überdauernden Umwidmung von Informationen oder Re-Programmierung des Epigenoms | 161 |
6.1.4 Vergessen als missglückter Zugriff auf eine bestehende „Kopie“ bzw. „kontraproduktive“ Änderung beim Versuch einer Reproduktion mnestischer Änderungen? | 162 |
6.1.5 Vergessen unter dem Aspekt einer Differenzierung neuronaler und nichtneuronaler Mechanismen | 163 |
6.1.6 Vergessen verstanden als Irrfahrt einer mentalen Zeitreise | 164 |
6.1.7 „Remember to forget!“ – mögliche neuronale Korrelate aktiven Vergessens | 165 |
Literatur | 166 |
7 Umgang mit Fragen des Vergessens in physiologischen nichtneuronalen Systemen | 170 |
7.1 Vergessen – ein Phänomen, das den ganzen Menschen betrifft? | 171 |
7.1.1 Die Analyseebenen eines naturwissenschaftlich verstandenen Vergessen im Gehirn wirken auf das Verständnis des Phänomens zurück | 173 |
7.2 Die Bedeutung des Gehirns für Vorgänge des Vergessens im Gesamtgefüge des Körpers | 175 |
7.2.1 Erfahrungen und körperliche Empfindungen sind nur teilweise deckungsgleich | 176 |
7.3 Vergessen innerhalb des Möglichkeitsraumes „geheimen“ körperlichen Geschehens | 179 |
7.3.1 Bekannte Grenzen im zeitlichen Zusammenspiel zwischen körperlichem und geistigem Vergessen | 180 |
7.3.2 Gibt es „alternative Formen“ des Vergessens? | 181 |
Literatur | 184 |
8 Epigenetische Korrelate des Vergessens | 187 |
8.1 Zelluläres Gedächtnis, zelluläres Vergessen: Eigengesetzlichkeiten eines (molekular-)genetisch begründeten Programms, das Daten abrufbereit zur Verfügung halten oder aktiv zum „Schweigen“ bringen kann | 190 |
8.1.1 Vergessen: Eine Problemstellung (auch) auf Ebene der soft inheritance? | 190 |
8.1.2 Plastizität der Genregulierung und ihre mögliche Beziehung zu Verhaltensänderungen, die mit Vergessen in Zusammenhang stehen | 192 |
8.1.3 Die Bedeutung der Genexpression für Vorgänge des Vergessens | 195 |
8.2 Wirkkräfte jenseits des genetischen Codes: Mögliche Bedeutung epigenetischer Wirkmechanismen für das Vergessen | 199 |
8.2.1 Chromatinmarkierungen bedingen eine Veränderung der Ablesemöglichkeit frei liegender Gene | 201 |
8.2.2 Acetylierung und Methylierung und die sie steuernden Enzyme | 203 |
Literatur | 207 |
9 Vergessen im Immunsystem: Eine Frage der Passung interagierender Systeme | 209 |
9.1 Grenzen traditioneller Erklärungsversuche alltäglichen Vergessens: Immunbiologie und geisteswissenschaftlich orientiertes Denken | 210 |
9.2 Möglichkeiten einer gemeinsamen inhaltlichen Ausgestaltung des Vergessensbegriffs | 212 |
9.3 Grundprinzipien von Gedächtnis und Vergessen innerhalb des Immunsystems | 214 |
Literatur | 218 |
10 Schlussbetrachtung: Plädoyer für ein neues Verständnis des Vergessens | 220 |
10.1 Die Vielgestaltigkeit des Vergessens eröffnet eine Vielfalt möglicher Fragen und Antworten | 222 |
10.2 Ungeklärte Schnittstellen: Mit „Vergessen“ umschreibt man jeweils nur ansatzweise, was währenddessen geschieht | 225 |
Literatur | 228 |
11 Erklärung ausgewählter Fachbegriffe | 230 |
Literatur | 275 |
Serviceteil | 276 |
Stichwortverzeichnis | 277 |