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Was ist das Produkt von Schule? Grundlagen der Schulbetriebswirtschaftslehre

Möglichkeiten und Grenzen der Vereinbarkeit eines pädagogischen und eines betriebswirtschaftlichen Konzeptes

AutorDietrich Schönbeck
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl63 Seiten
ISBN9783656243823
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,3, Technische Universität Kaiserslautern (DISC), Veranstaltung: Fernstudium Schulmanagement, Sprache: Deutsch, Abstract: Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Frage, was das 'Produkt' von Schule ist. Eine Beantwortung dieser Frage ist für die wirtschaftliche Ausrichtung einer Schule hoch relevant, d.h. hinsichtlich Kunden, Prozesse, Ergebnisse, etc. Die vorliegende Masterarbeit untersucht die Frage, ob und inwieweit Unterricht als Dienstleistung zu betrachten ist. Zu diesem Zweck wird Unterricht in seine vier Bausteine zerlegt und diese Bausteine werden dann anhand des Standardmodelles der Dienstleistung untersucht. Die Bausteine werden differenziert auf der Skala Sachgut - Dienstleistung eingeordnet. Die Untersuchung schließt mit einem Gesamturteil.

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Leseprobe

II. Der Dienstleistungsbegriff


 

Der Dienstleistungssektor nimmt in der volkswirtschaftlichen Bedeutung zu, Bieger, S. 37, Pepels, S. 16/17, Corsten, 1997, S. 2, Haller, S. 4, Meffert/Bruhn, S. 7 f. Dieser Bedeutungszuwachs ist Teil eines globalen Transformationsprozesses, Bieger, S. 39. Dies führt zu einem verstärkten Interesse an den Grundlagen der Dienstleistung, Maleri, 1997, Vorwort zur 4. Auflage. Eine verstärkte Auseinandersetzung über das Wesen bzw. die Definition der Dienstleistung erfolgte in der BWL erst seit den achtziger Jahren, Corsten, 2000, S. 185. ( Diese Entwicklung ist der Entwicklung des systemisch-konstruktivistischen Unterrichtsparadigma nicht unähnlich.)

 

A. Grundfragen


 

Primäre Fragen in jeder Wirtschaftordnung sind die folgenden:

 

Was soll produziert werden?

  Wie soll produziert werden?

  Für wen soll produziert werden?, Schierenbeck/Wöhle, S. 21.

 

Die nun folgenden Betrachtungen spezifizieren die Antwort auf die Frage: Was soll produziert werden?. Im betriebswirtschaftlichen Sinne geht es somit um Produktion. Bei der Produktion handelt es sich um einen Kombinationsprozess, in dem aus Produktionsfaktoren Güter hergestellt werden, Schierenbeck/Wöhle, S. 262, Wöhe, S.281. Hierunter lässt sich Unterricht in Schule unproblematisch einordnen.

 

Dass Unterricht ein wirtschaftliches Gut ist, welches Nutzen stiftet, in dem es Bedürfnisse befriedigt, sei an dieser Stelle lediglich festgestellt, siehe Maleri, S. 92. Fraglich ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht allerdings, welche Güter in Schule produziert werden.

 

Unterricht ist weder ein freies Gut, wie Luft, Wasser oder Sonnenlicht, etc. noch ein Nominalgut wie Geld, etc., im Sinne der Gütereinteilung bei Maleri, S. 56, Meffert/Bruhn, S. 27, Schierenbeck/Wöhle, S. 4. Somit bleibt zu klären, ob es sich bei Unterricht um ein materielles Gut, d.h. Sachleistung, oder immaterielles Gut, d.h. eine Dienstleistung handelt. Daher bietet diese Masterarbeit auch einen Beitrag zur Anwendung des DL-Begriffes im Anwendungskontext Unterricht/Schule an.

 

Auch wenn aus Sicht der BWL vieles dafür spricht, dass es sich bei Unterricht um eine Dienstleistung handelt, muss für eine konsequente Behandlung dieser Frage auf die Definition von Dienstleistung Bezug genommen werden, zumal die Abgrenzung zwischen Sachleistung und Dienstleistung nicht immer trennscharf möglich ist, Meffert/Bruhn, S. 4.

 

( Übersetzungsanmerkung: Im Weiteren müssen folgende Gleichsetzungen mitgedacht werden: Kunden = Schüler/Lerner, Dienstleister/Dienstleistungsanbieter = Lehrer/Schule )

 

B. Das Standardmodell der Dienstleistung


 

Die Versuche, die Dienstleistung begrifflich zu modellieren, lassen sich auf drei verschiedene Ansätze reduzieren, vergl. Haller, S. 5, Pepels, S. 5, Knoblich/Opperman, S. 14, Meffert/Bruhn, S. 16:

 

Der erste Ansatz ( enumerative Definition ) versucht Dienstleistung über eine Aufzählung zu definieren. Hierzu gehört beispielsweise die amtliche Statistik mit der 3-Sektoren-Theorie, siehe Maleri, S. 10, 17. Von der Willkürlichkeit und dem historischen Gewachsensein dieser Einteilung abgesehen ist dieser Ansatz nicht geeignet, der aktuell ablaufenden Veränderung und zukünftig zu erwartenden Entwicklung zu folgen.

 

Der zweite Ansatz ist eine Negativdefinition. Die Abgrenzung erfolgt relativ zu den Sachgütern: Alles, was nicht Sachgut ist, ist Dienstleistung. Angesichts des teilweise fließenden Übergangs zwischen Sachgut und Dienstleistung ist auch dieser...

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