Vorwort
Seit tausenden von Jahren versuchen Gelehrte herauszufinden, wie es zur Entstehung des Universums kam und was sich seit der Urgeschichte vollzogen haben mag. Schon im späten Mittelalter, besonders aber ab dem Beginn der Aufklärung, wurde seitdem mit großem Einsatz versucht, die stattgefundenen Ereignisse zu verstehen. Vor allem ging es darum, aus den durch Beobachtung und Experiment gewonnenen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen Schlüsse zum Zwecke der Reproduzierbarkeit der Vorgänge des Anfangs zu ziehen. Wobei aus der Vielfalt weltanschaulicher und naturwissenschaftlicher Betrachtungen sehr unterschiedliche Modellvorstellungen entstanden sind. Verbindliches Standardmodell ist dabei die auf dem Urknall basierende naturalistische Evolutionslehre geworden.
Für das naturwissenschaftliche Establishment ist dieses sich auf reinen Zufall und Selbstorganisation gründende Modell dieser Lehre eine bewiesene Tatsache. Diese Weltsicht entspricht der Denkhaltung des Naturalismus.
Im Brockhaus heißt es dazu, dass Mensch, Pflanze, Tier und Kosmos allein auf biologisch erfahrbare und materialistisch begründbare Erklärungszusammenhänge zurückzuführen seien. Dabei wird Gott als Ursache des Seins ausgeschlossen. Die Entstehung des Seins sei das Produkt natürlicher Evolutionsvorgänge, die sich im Laufe von vielen Millionen und Milliarden von Jahren zugetragen hätten.1
Das Leben habe sich dabei aus der Urzelle im Wesentlichen über die Mechanismen Mutation und Selektion entwickelt, wobei die Vielfalt der Arten im Zuge der natürlichen Evolution in Makroevolution (Entstehung neuer Gene und Organe rein zufällig) und nicht in Mikroevolution (erst nach ihrer Schöpfung durch Spezialisierungen) entstanden sei.
Diese Überzeugung wird als innig gehegte Denkhaltung in Lehre und Forschung unbeirrt vertreten und auch mit allen Mitteln verteidigt. Sie liefert eine von einem Schöpfer losgelöste Erklärung für Ursprung und Entwicklung des Universums, die in diesem Sinne alternativlos zu bleiben hat. Einem der Wissenschaft gemäßen Anspruch auf Objektivität entspricht dies nicht, weil die Frage nach Gott gar nicht gestellt werden darf. Wissenschaftlich ist dies deshalb unhaltbar.
Als ausschlaggebendes Ereignis gilt der Urknall, der zur Basis für das Verständnis des Kosmos wurde. Er ist für die meisten Wissenschaftler der Ausgangspunkt für das Universum, in welcher Form dieses auch speziell zustande gekommen und ausgeprägt sein mag. Ausgehend von diesem Urereignis wird für die ab diesem Zeitpunkt stattgefundene Entwicklung die Evolution auf rein naturalistischer Basis verantwortlich gemacht.
Schon als Schüler hat es mich gestört, dass die Thesen der Evolutionslehre und ihre Varianten als die alleinige Erklärung für die Entstehung des Alls, unserer Erde und des Lebens auf ihr gelehrt wurden. Das ist bis zum heutigen Tage so geblieben. Dabei haben sich inzwischen die damals schon verhärteten Positionen eher noch verstärkt. Es wird verbissen, eigentlich seit dem britischen Theologen und Naturforscher Charles Robert Darwin, an der Evolutionslehre festgehalten. Diese skurrile Verhaltensweise, die ebenso eigenwillig wie auch verschroben ist, verleitet dazu ständig zu behaupten, dass es für die Entstehung des Universums eines intelligenten Designers nicht bedurfte.
Ziel und Schwerpunkt der nun vorliegenden Arbeit ist die kritische Auseinandersetzung mit diesem unhaltbaren Zustand. Von daher ist es sogar geboten, die Schöpfungslehre in die Betrachtungen einzubeziehen. Denn die Heilige Schrift lehrt, im deutlichen Unterschied zur naturalistischen Evolutionslehre, dass die Schöpfung nach der Lehre der Teleologie durch das Wort Gottes entstanden ist. Im Johannesevangelium in Kapitel 1, Vers 1-3 +14 heißt es: „Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dieses war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dieses gemacht, ohne es ist nichts gemacht, was gemacht ist. Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns ...“
So war es Jesus Christus, durch welchen unsere Welt in der Einheit mit dem allmächtigen Gott geschaffen wurde. Manche Ausleger nennen Christus den „Werkmeister“ Gottes. Das Geschenk des freien Willens führte dann zur Sünde des ersten Menschen und schließlich durch ihr uferloses Anwachsen zum Sintflutgericht (näheres dazu siehe Buch Teil 2, Kapitel 6). So ward Jesus Mensch, um die Menschen mit Gott zu versöhnen. Ohne ihn gibt es keine Versöhnung mit Gott und keinen Zugang zu ihm. So ist Jesus der einzige Weg zu Gott (Johannes 14,6). Wie dieser Weg aussieht und wie man ihn finden kann, wird in Punkt 1.2.8 „Epilog“ beschrieben. Dieser Zusammenhang ist selbst manchen Christen nicht bekannt. Zu dieser Erkenntnis haben viele Menschen allerdings leider auch in vielen kirchlichen Einrichtungen keinen Zugang mehr.
Wie sich zeigen wird, kann man mit den heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen für die Schöpfungslehre einen hohen Erklärungswert ableiten. Es gibt sogar Belege dafür, dass sich die Natur nicht von selbst schöpferisch in Szene setzen konnte. So werden wir mit Zusammenhängen vertraut gemacht, die hochgradige Indizien für die Existenz eines Schöpfers sind. Ansprechen will ich Menschen, die vielleicht schon lange Suchende sind, die aber bisher keine Gelegenheit fanden, auch die Sichtweise der Schöpfungslehre kennenzulernen.
Große Teile der Wissenschaft leisten sich aber gerade in dieser Beziehung eine ganz gezielte Informationsunterdrückung zu Gunsten der Evolutionslehre. Längst glaubt die gängige Schulweisheit und in ihrem Gefolge viele Medien, dass die für die Entstehung unseres Universums wesentlichen Vorgänge mit Hilfe der Evolutionslehre hinreichend erklärt werden können. Das Gegenteil ist aber der Fall! Von bisher schlüssigen Beweisen dafür, wie unsere Welt wirklich entstand, muss man sich zunehmend mehr und mehr verabschieden. Obwohl es viele Gründe gibt, die inzwischen in die Jahre gekommene Lehre von der zufälligen Entstehung und Funktion des Weltganzen als gänzlich überholt zu betrachten, wird sie nach darwinschem Muster unter allen Umständen aufrechterhalten. Sie entwickelte sich sogar zur Standardlehre der Kosmogonie, mit der man sich aber längst in einer Sackgasse befindet. Es haben sich so grundlegende Veränderungen in der wissenschaftlichen Landschaft vollzogen, dass es an der Zeit ist, sich von den einseitigen darwinschen Vorstellungen endlich zu verabschieden. Mit wirklichen Beweisen kann nämlich niemand aufwarten, denn die Ereignisse haben sich nicht vor unserer Haustür abgespielt und sind nicht reproduzierbar.
Steven Weinberg, seinerzeit Professor für Physik an der Harvard-Universität, schreibt in der Einleitung zu seinem Buch „Die ersten drei Minuten“ einen Satz, der in diese Richtung weist: „Ich kann nicht leugnen, dass ich einen Anflug von Unwirklichkeit empfinde, wenn ich über die ersten drei Minuten in einer Weise schreibe, als wüssten wir wirklich, wovon wir sprechen.“ 2 Es wird sich zeigen, dass es viele wissenschaftliche Deutungsmöglichkeiten gibt, aber dass es niemandem gelingen kann, das „Wie“ des sich seit Ewigkeiten vollziehenden Werdens und Vergehens im All vollständig und allumfassend zu erklären.
In Bezug auf das „Wann“ sieht es genauso aus wie beim „Wie“. Was bringt es überhaupt, unbedingt wissen zu wollen, wann genau unser Kosmos entstanden ist?
Systematisch habe ich in den letzten 30 Jahren Schriftgut unterschiedlichster Autoren gesammelt und kritisch ausgewertet. Dazu stand reichlich Material zur Verfügung. Über lange Zeit versuchte ich, mir als aufmerksamer Beobachter eine Gesamtübersicht zu verschaffen.
Dabei stellte sich aber sehr bald heraus, dass die Indizien für das Walten eines allmächtigen Schöpfers so überzeugend sind, dass sie manchmal sogar schon den Charakter von Indizienbeweisen annehmen. So entstand schließlich die Idee, die Erkenntnisse schriftlich festzuhalten und in ein Buch einzubringen, woraus inzwischen drei Bücher entstanden sind. Als Ingenieur und Betriebswirt, in Bezug auf viele Fachgebiete aber als Autodidakt, war die Bewältigung dieses Vorhabens für mich mit hohen Anforderungen verbunden.
Die Ausarbeitung ist so angelegt, dass die einzelnen Kapitel nicht unbedingt aufeinander aufbauen. Wo doch ein Zusammenhang besteht, weil an anderer Stelle eine Weiterführung geschieht, wird auf die entsprechenden Kapitel oder Unterpunkte hingewiesen. So ist der Leser in die Lage versetzt, sich evtl. nur mit dem ihn Interessierenden zu befassen. Wenn sich beim Lesen wegen der umfangreichen und teilweise schwierigen Materie das Verständnis nicht direkt erschließt, wird trotzdem zum Weiterlesen ermutigt. Mir sind die Schwierigkeiten bewusst. Um fundierte...