Die drei Texte "Väterlicher Rat für meine Tochter" (Campe), "Über die Bestimmung und Bildung des Weibes zur höheren Geistesbildung" (Holst) und "Über die bürgerliche Verbesserung der Weiber" (Hippel) werden ausführlich miteinander verglichen Eine besondere Aufmerksamkeit liegt dabei auf den verwendeten sprachlichen Mitteln, den textimmanenten Beleg- und Begründungsstrukturen, sowie auf der Argumentation insgesamt. Die gewählte Untersuchungsmethode fokussiert dabei die innere Wirksamkeit der Texte und damit ihre Überzeugungskraft. Auf diese Weise kann gezeigt werden, warum sich das Rollenbild der Hausfrau, Gattin und Mutter um das Jahr 1800 schließlich etablieren konnte und warum die "Gegenstimmen" zu diesem Geschlechtermodell kaum Gehör finden konnten.
Andrea Gerhardt (geb. 1971) studierte Erziehungswissenschaften, Soziologie und Wirtschafts- und Sozialgeographie an der Universität Kassel. Von 2003 bis 2009 arbeitete sie dort im Fachbereich 05, Gesellschaftswissenschaften, als Wissenschaftliche Bedienstete und Dozentin. Ihre Dissertationsschrift zur Erlangung eines Doktors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (Dr. rer. pol.) erschien 2007 unter dem Titel 'Exklusive Orte und normale Räume' - Versuch einer soziotopologischen Studie am Beispiel des öffentlichen Friedhofs. Nachdem die Autorin 2011 den pädagogischen Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien absolviert hatte, arbeitete sie zunächst als Lehrerin im Angestelltenverhältnis, bis sie 2014 eine Stelle als Studienrätin an einem Gymnasium in Niedersachsen antrat.
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