DER WEG DES YOGIST-WOHLBEFINDENS IM BÜRO
Diejenigen, die Yoga am meisten brauchen, sind auch diejenigen, die am wenigsten Zeit dafür haben. Oder die niemals auf die Idee kämen, in einen Yoga-Kurs zu gehen! Wenn Sie den ganzen Tag arbeiten, von einer Besprechung in die nächste rennen, immer mehr Verantwortung und immer weniger Zeit haben, dann dürfen Sie sich angesprochen fühlen. Das ist der Ausgangspunkt, der mich motiviert hat, YOGIST-Wohlbefinden im Büro zu gründen. Seit ungefähr zehn Jahren bieten die innovativsten und einflussreichsten Firmen der Welt ihren Mitarbeitern Yoga- und Meditationskurse an, um die Lebensqualität während der Arbeitszeit zu verbessern. In Deutschland wächst das Bewusstsein für diese Notwendigkeit ebenfalls, allerdings könnte die Anzahl der Firmen noch wachsen ...
Als Yoga-Methode für den Arbeitsplatz ist YOGIST-Wohlbefinden im Büro 2015 in Frankreich gegründet worden. Die Methode ist für das Berufsleben konzipiert, kann in Straßenkleidung auf dem Bürostuhl praktiziert werden und ist von Osteopathen anerkannt.
Sie enthält kein Sanskrit, keine Chakras und keine Akrobatik, sie ist spielerisch, aber dennoch wirksam und sie verhindert sowohl Stress und Schmerzen als auch Muskel- und Skelettprobleme.
Sie ist für alle Menschen geeignet, unabhängig vom Alter oder der körperlichen Verfassung. Die Yoga-Lehrer von YOGIST-Wohlbefinden im Büro sind sowohl sorgfältig ausgewählt als auch sehr gut ausgebildet und kommen nach Bedarf regelmäßig in Ihre Firma, um Yoga-Kurse zu geben. Der Unterricht kann in den normalen Besprechungsräumen und im Kollegenkreis stattfinden. Führungskräfte und Manager können auch in individuellen Sitzungen gecoacht werden, etwa vor einer Rede in der Öffentlichkeit oder vor einer wichtigen Entscheidung. Ich leite auch vor sehr großen Gruppen an, z. B. auf Events oder Konferenzen (fünfzig, zweihundert oder fünfhundert Personen, alles ist möglich!). Wie wäre es mit einem Yoga-Kurs auf Ihrer nächsten Tagung? Aufmerksamkeit und Kreativität Ihrer Zuhörer würden davon sicherlich profitieren!
Wer bin ich?
Im Frühjahr 2015 im Alter von genau 30 Jahren habe ich YOGIST-Wohlbefinden im Büro gegründet, um Yoga in die Welt der Unternehmen einzuführen. Dabei habe ich niemals im Sinn gehabt, ein Start-up zu gründen, schon gar nicht auf dem Gebiet des Yoga ...
Nachdem ich erst Philosophie studiert habe, studierte ich Business an der HEC in Paris und in Dänemark. Ich arbeitete sechs Jahre lang als Direktorin einer Unternehmensberatung, die die Unternehmensführungen großer französischer und internationaler Konzerne strategisch berät, danach bei einem großen Internetkonzern. Dort habe ich die Notwendigkeit einer neuen Sichtweise kennengelernt: die Lebensqualität in der Berufswelt zu verbessern. Was Yoga damit zu tun hat? Nun, ich kam mehr aus Notwendigkeit und weniger aus Vergnügen dazu ... Sport mochte ich noch nie, egal welcher Art.
Im Jahr 2005, zu der Zeit leitete ich eine studentische Hilfsorganisation im Norden von Benin, wurde ich von einem Polizeimotorrad überfahren. Schlimme Verletzungen am rechten Bein zwangen mich zu einer Rückkehr nach Frankreich, wo ich sechs Monate im Krankenhaus lag und achtmal operiert wurde. Aufgrund mehrerer Krankenhausinfektionen drohte mir beinahe die Beinamputation. Mehrere Monate musste ich im Rollstuhl verbringen. Mein rechtes Knie war so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass die Ärzte mich auf die Möglichkeit vorbereitet hatten, nie wieder richtig gehen zu können. Eine wirklich tolle Perspektive, wenn man 20 Jahre alt ist!
Meine Reha-Behandlungen waren sehr schmerzhaft und astronomische Mengen an Antibiotika, Entzündungshemmern und Beruhigungsmitteln hatten mein Immunsystem empfindlich geschwächt: Ich war die ganze Zeit krank, erschöpft oder deprimiert!
Eines Tages, im Jahr 2008, kam eine Kollegin, selbst Yoga-Lehrerin, in ihrer Freizeit, auf mich zu und schlug mir vor, mich im Yoga zu unterrichten. „Schaden kann es dir auf keinen Fall“, sagte sie zu mir.
Ich war sofort von der therapeutischen Wirksamkeit dieser Praxis beeindruckt: Im Yoga war ich viel aktiver als während meiner Reha-Behandlungen, natürlich alles im Rahmen meiner Schmerzen. Statt mir, unter Tränen und mit Schmerzmitteln, von einem Physiotherapeuten mein Knie passiv beugen zu lassen, gewann ich langsam die Kontrolle über meine Empfindungen wieder und die Fähigkeit, mit meinem restlichen Körper das vorhandene Handicap auszugleichen.
Ich bin sehr schnell yogasüchtig geworden und habe alle Kurse in Paris durchprobiert. Ich bin sogar nach Indien, Thailand und nach Bali gereist, um neue Lehrer und neue Yoga-Richtungen kennenzulernen. Während meiner sieben Aufenthalte in Indien und in ganz Asien habe ich die Yoga-Philosophie und den mit ihr einhergehenden Lebensstil kennengelernt: sich um seinen Körper in seiner Gesamtheit kümmern, loslassen und Abstand gewinnen; mit seinen Gefühlen zurechtkommen, meditieren, konstruktiv kommunizieren, sich mit gesunden und reinen Lebensmitteln bewusst ernähren, es wagen, sein Leben zu verändern ...
Ich, die auf Sport allergisch reagierende Intellektuelle, habe Schritt für Schritt erkannt, wie wichtig es ist, seinen Körper mit seinem Geist zu verbinden und eine gesunde Lebensführung anzunehmen. Ich habe eine Philosophie des Glücks entdeckt, die ich während meines Studiums in den Denksystemen des Westens vergeblich gesucht habe.
Langsam, aber stetig habe ich begonnen, jeden Tag frühmorgens Yoga zu machen, Fleisch und verarbeitete Produkte von meinem Speisezettel zu streichen und Gewürze und essentielle Öle zu verwenden, um gut für mich zu sorgen ... all das, ohne auf mein soziales Leben zu verzichten, glauben Sie mir! Innerhalb von acht Jahren war ich dank Yoga wiederhergestellt: Mein rechtes Bein lässt sich immer noch nicht mehr als 90 Grad abwinkeln (ich werde Ihnen in diesem Buch nicht die Lotushaltung vorschlagen, da ich sie selbst nicht einnehmen kann!), aber ich kann laufen, ohne zu hinken und meine arthritischen Schmerzen mit den Übungen, dem Atem und der Meditation lindern.
Langsam aber sicher habe ich aus einer Passion für Yoga meinen Beruf gemacht. Im Jahr 2012 habe ich damit begonnen, meine Entdeckungen mit meinen Mitmenschen zu teilen: Ich habe angefangen, meinen Freunden kleine Kurse zu geben. Jeden Dienstagabend in einem Raum, der für Kochkurse gedacht war, habe ich ihnen die grundlegenden Haltungen gezeigt: wohltuende Bewegungen, speziell für Menschen, die den ganzen Tag im Büro sitzen.
Während meiner Zeit als Unternehmensberaterin bin ich dazu übergegangen, meine Kenntnisse an meine Klienten weiterzugeben, indem ich ihnen, z. B. vor einer öffentlichen Ansprache, einige Atemübungen empfohlen habe. Und Überraschung: Sie waren mir dafür wesentlich dankbarer, als für alle Präsentationen, die ich ihnen hätte schreiben können!
2014 kam ich als Projektleiterin zu einer großen Internetfirma. In diesem extrem dynamischen Unternehmen, in dem das Durchschnittsalter nicht über dreißig Jahre lag und die Mehrheit des Teams ihren Tag vor dem Bildschirm verbrachte, sind verschiedene Kollegen zu mir gekommen, um mich nach Tipps zu fragen, wie sie ihren Stress oder ihre Rückenschmerzen lindern, ihren Schlaf verbessern oder ihr Nikotinproblem lösen könnten. Sie hatten von Yoga gehört und waren überzeugt, dass es ihnen helfen könnte, wussten allerdings überhaupt nicht, wo sie anfangen sollten!
Da hatte ich verstanden, dass Berufstätige einfache und wirksame Lösungen brauchen, mit denen sie ihren Stress und die durch Bildschirmarbeit verursachten Schmerzen lindern können. Es gab keinen Zweifel mehr: Mein Beitrag sollte darin bestehen, Yoga in die Firmen zu bringen. Zwei Welten, die ich gut kannte, die sich aber gegenseitig ignorierten.
Im Frühjahr 2015 habe ich alles hinter mir gelassen, um für zwei Monate allein nach Indien zu reisen und dort meine Yoga-Lehrerausbildung zu machen: eine 250-stündige Ausbildung in Mysore - einer Wiege des Yoga - bei einem indischen Lehrer, der sich auf therapeutisches Yoga spezialisiert hat.
Jeden Tag, von 4.00 Uhr morgens bis 20.00 Uhr abends, haben wir die traditionellen Yoga-Haltungen, ihre Bedeutung in Sanskrit, ihre Wirkungen und Gegenanzeigen, sowie Yoga-Philosophie und Yoga-Anatomie gelernt ...
Ich habe dabei auch die Gelegenheit genutzt, mich mit ayurvedischer Ernährung und Medizin zu beschäftigen. Ayurveda ist die traditionelle indische Medizin, die stark mit der Lebensführung der Yogis verbunden ist und die ich Ihnen im ersten Teil dieses Buches vorstelle.
Zurück in Paris, habe ich begonnen, YOGIST-Wohlbefinden im Büro (www.yogist.fr) zu gründen, das erste Yoga-Start-up für Yoga am Arbeitsplatz. Das Ziel war, eine Methode zu entwickeln, die den Bedürfnissen und der Mentalität von Erwerbstätigen, Selbstständigen, Angestellten großer Unternehmen, Kleinunternehmern oder Start-up-Gründern Rechnung trägt ... kurz, eine Methode für alle, die während ihrer Arbeit vor einem Bildschirm sitzen!
Eine besondere Herausforderung lag auch darin, Vorurteile zu überwinden (ich bin dem Klischee des Yoga-Hippies mit Dreadlocks, der bei jeder Gelegenheit über Chakras redet, leider häufiger begegnet!) und Yoga von esoterischen Anteilen zu befreien, um es in die Geschäftswelt bringen zu können, ohne kritische Zeitgenossen in die Flucht zu schlagen. Auf diese Weise ist die Yogist-Methode entstanden. Ich habe sie mit einem Osteopathen und einer in Arbeitsmedizin spezialisierten Ergonomin entwickelt: eine Methode, die Schmerzen und Arbeitsstress vorbeugt und die man auf einem Stuhl im Büro anwenden kann. Ich habe ein Team talentierter...