Diplomarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 1,7, Universität Bayreuth (Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit sollen Zentralbankinterventionen bei Liquiditätsschocks anhand eines Liquiditätsmodells* untersucht werden, um daraus Implikationen für zukünftige Liquiditäts-ereignisse und eine optimierte Finanzmarktregulierung ableiten zu können. Die zentrale Problemstellung liegt darin begründet, wie eine optimale geldpolitische Intervention der Zentralbank bei Liquiditätsschocks unter Berücksichtigung der Trade-Offs ausgestaltet und bewertet werden kann. Die Motivation für die Untersuchung von Liquiditätsschocks beruht auf der aktuellen Liquiditätskrise, in deren Verlauf Zentralbanken weltweit Geschäftsbanken eine sogenannte Emergency Liquidity Assistance (ELA) bzw. einen Lender of Last Resort (LOLR) zur Verfügung stellten. Obwohl die Abgrenzung zwischen einem Liquiditätsschock und einer Liquiditätskrise nicht eindeutig ist und diese unterschiedliche Ursachen haben können bzw. unterschiedliche Stadien des gleichen Phänomens darstellen, erscheint eine Extrapolation der Ergebnisse aus der Analyse von Liquiditätsschocks im Modellkontext, auf Ereignisse wie die aktuelle Liquiditätskrise, plausibel. Der theoretische Teil der Analyse basiert auf dem Liquiditätsmodell von Sauer* (2007a, Kapitel 2ff), und wird um eine empirische Zusammenfassung der geldpolitischen Reaktion der Europäischen Zentralbank im Verlauf der aktuellen Liquiditätskrise ergänzt. Von unterschiedlichen Autoren werden zahlreiche historische Liquiditätsschocks identifiziert. So untersuchte bspw. Neely (2004, S. 31ff) für die USA die Reaktion der Federal Reserve Bank (FED) auf drei Liquiditätsschocks im Zeitraum 1987 bis 2001.3 Zwar waren diese Schocks zum einen sehr heterogen in Bezug auf die Ursachen sowie die lokalen und globalen Auswirkungen, dennoch reagierte die FED in allen drei Fällen auf die Finanzmarktturbulenzen als Lender of Last Resort (LOLR), um die Folgen für die Realwirtschaft und die Zahlungsverkehrssysteme abzufedern (vgl. Neely 2004, S. 40). Im Rahmen dieser Arbeit sollen gezielt die Auswirkungen der Zentralbankintervention im Modellkontext untersucht werden, da dies eine Systematisierung der Problematik und einen Vergleich unterschiedlicher Lösungsansätze ermöglicht. Eine große Bedeutung wird dabei dem Moral Hazard der Banken in Bezug auf die Ausgestaltung der regelbasierten Zentralbankintervention(LOLR) beigemessen.
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