Ziele und Wege der heutigen Naturphilosophie
Fünf Aufsätze zur Wissenschaftstheorie
Autor | Hans Reichenbach |
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Verlag | Felix Meiner Verlag |
Erscheinungsjahr | 2011 |
Reihe | Philosophische Bibliothek 621 |
Seitenanzahl | 160 Seiten |
ISBN | 9783787321773 |
Format | |
Kopierschutz | DRM |
Geräte | PC/MAC/eReader/Tablet |
Preis | 11,99 EUR |
Hans Reichenbach (* 26. September 1891 in Hamburg; ? 9. April 1953 in Los Angeles, Kalifornien) war ein deutscher Physiker, Philosoph und Logiker. Reichenbach war der Sohn des Kaufmanns Bruno Reichenbach und dessen Ehefrau, der Erzieherin Selma Menzel. Seine Brüder waren der Journalist und KAPD-Aktivist Bernhard Reichenbach (1888-1975) und der Musikwissenschaftler Hermann Reichenbach (1898-1958). 1910/11 studierte Reichenbach an der Technischen Hochschule Stuttgart Bauingenieurwesen, das er aber bald abbrach und nach Berlin wechselte, um Mathematik, Physik und Philosophie zu studieren. Später wechselte er mit denselben Fächern an die Universitäten von Göttingen und München; seine Professoren waren dort Max Planck, Max Born, Ernst Cassirer, David Hilbert und Arnold Sommerfeld. 1915 wurde Reichenbach an der Universität Erlangen mit seiner Arbeit 'Der Begriff der Wahrscheinlichkeit für die mathematische Darstellung der Wirklichkeit' von dem Mathematiker Max Noether und dem Philosophen Paul Hensel promoviert. Im folgenden Jahr absolvierte Reichenbach sein Staatsexamen für Mathematik und Physik und diente anschließend als Soldat im Ersten Weltkrieg. Im Winter 1917/18 konnte er sein Studium in Berlin fortsetzen. Während dieser Zeit lernte er Albert Einstein kennen. Mit dessen Förderung konnte sich Reichenbach 1920 an der Technischen Hochschule Stuttgart habilitieren und bekam als Privatdozent dort auch einen Lehrauftrag. Seine Seminare reichten von der Geschichte der Philosophie bis hin zur Radiotechnik, Relativitätstheorie und Wissenschaftstheorie. Schon vor dem Krieg in der Jugendbewegung, war er ab 1918, teilweise zusammen mit Karl August Wittfogel, sehr aktiv in der sozialistischen Studentenpolitik. Reichenbach schrieb das Programm der sozialistischen Studentenpartei Berlin. Auf Einsteins Vorschlag wurde 1926 Reichenbach zum a.o. Prof. für Philosophie der Physik an der Universität Berlin ernannt. Reichenbach begründete 1930 u.a. zusammen mit Rudolf Carnap die Zeitschrift Erkenntnis, das Organ des logischen Positivismus. Reichenbach war unter den ersten Dozenten, welche quasi mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 von der Universität entlassen wurden. Er ging in die Türkei (Haymatloz) und erhielt dort eine Professur an der Universität Istanbul. Dort wurde er mit der Umstrukturierung und Erneuerung des Philosophieunterrichts betraut. 1938 ging er in die USA und lehrte bis zu seinem Tod an der University of California, Los Angeles (UCLA). 1948 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Beispielhaft für die Probleme Reichenbachs im Nazideutschland ist ein Brief Felix Meiners an Rudolf Carnap, den Mitherausgeber der Zeitschrift Erkenntnis, vom 14. Juli 1937, der u.a. berichtet, es sei ihm 'das weitere Verbleiben von Professor Reichenbach in der Herausgeberschaft der 'Erkenntnis' als untragbar bezeichnet worden, nicht nur weil er Nichtarier ist, sondern hauptsächlich weil er in der Nachkriegszeit politische Äußerungen in Reden und Broschüren getan hat, die ihn für den heutigen Staat unmöglich machen.'