Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, 139 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Profession und Deprofessionalisierung, Paternalismus und Patientenautonomie, ärztliche Entscheidung und Patientenwille, Verantwortungsübernahme und Verantwortungsabgabe, Belastung und Entlastung, Distanz und Nähe, Experte und Laie, Wissen und Nichtwissen... Diese Aufzählung ließe sich natürlich noch verlängern, aber das Entscheidende wird auch an den dargestellten Paaren sichtbar: Die Gegensätzlichkeit. Diese Gegensätzlichkeit wird in dieser Arbeit verwendet, um sich der Ausgangsfrage dieser Arbeit zu nähern. Es wird also Wert auf eine kontroverse Argumentation gelegt. Um dies zu erreichen, wurde als Bearbeitungsmethode die funktionale Analyse gewählt, welche in Kapitel 2 vorgestellt wird. Sie impliziert bereits die kontroverse Darstellung durch die Problem- bzw. Problemlösungszuschreibung zu gesellschaftlichen Phänomenen. Durch diese Methode soll aufgezeigt werden, welche Probleme innerhalb des medizinischen Systems bestanden bzw. bestehen und welche Entwicklungen dadurch notwendig geworden sind. Außerdem wird in diesem Kapitel auf die Perspektive des Beobachters zweiter Ordnung und des wissenschaftlichen Forschers eingegangen, um meine Position in dem Forschungsprozess deutlich zu machen. Kapitel 3 beschäftigt sich mit medizinsoziologischen Entwicklungen. Dabei sollen zunächst die Entwicklungen dargestellt werden, die zu einer Autonomiesteigerung des Patienten geführt haben. Es soll also aufgezeigt werden, warum Patientenautonomie überhaupt ein Thema der Kommunikation geworden ist. Dabei wird expliziert, welche Schwierigkeiten im medizinischen System entstanden sind, die die Entwicklung des autonomen Patienten ermöglicht bzw. notwendig gemacht haben. So soll in diesem Kapitel auch aufgezeigt werden, welche Dynamik sich aufgrund der asymmetrischen Arzt-Patienten-Beziehung entwickelt hat und wie sich das Verhältnis zwischen diesen beiden Akteuren durch die Entstehung des autonomen Patienten verändert hat. Bei diesen Überlegungen spielen die aufgezählten Antipoden dahingehend eine wichtige Rolle, da sie einerseits die Schwierigkeiten des medizinischen Systems allgemein und andererseits speziell die Probleme im Umgang mit dem Patienten sichtbar machen. Schwierigkeiten also, welche teilweise die Entwicklung des Patienten zu einem autonomen Patienten vorangetrieben haben, teilweise aber erst durch den autonomen Patienten hervorgebracht wurden. [...]
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