Die Ausgangssituation
Wie kann es sein, dass wir bis zu 13 Jahre lang Englischunterricht haben und die Weltsprache immer noch nicht fließend beherrschen? Wieso kann jedes kleine Kind innerhalb von wenigen Jahren seine Muttersprache erlernen, während viele Schüler mit all ihrem theoretischen Wissen, wie man lernt, scheitern? Mal ganz abgesehen von den Erwachsenen, die gegenüber Kindern einen immensen Wissensvorsprung haben – einen Vorsprung, den sie auch zum Lernen von Neuem, zum Beispiel einer weiteren Sprache, einsetzen sollten, es aber oftmals nicht können.
Die Antwort ist einfach: Es liegt bestimmt nicht daran, dass all unsere Schüler kein Sprachtalent hätten. Vielmehr liegt es daran, wie bei uns Fremdsprachen vermittelt werden. Es ist erschreckend, wie wenig Bedeutung in Schulen dem Erlernen von Fremdsprachen zugemessen wird. Das zeigt allein schon die nicht nachvollziehbare Tatsache, dass insbesondere in Europa die meisten Sprachlehrer an Schulen keine Muttersprachler sind. So kam es bei uns, wie es kommen musste: Einer von uns spricht Englisch mit badischem, der andere mit hessischem Akzent.
Gerade in einem zusammenwachsenden Europa gehören Fremdsprachen neben den technischen Qualifikationen zu den wichtigsten Schlüsselqualifikationen überhaupt. Laut dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) beschränkt sich die Fremdsprachennutzung „heute nicht mehr allein auf Führungskräfte, Ingenieure und Wissenschaftler, sondern wird auch von kaufmännischen Fachkräften erwartet”.
Jeder Fünfte muss im Beruf eine Fremdsprache, zumeist Englisch, beherrschen. Eine zweite Fremdsprache wird immer öfter als Voraussetzung oder zumindest wünschenswert betrachtet. Angesichts der wachsenden Märkte in Osteuropa und Asien gewinnen auch Sprachen wie Russisch, Polnisch oder Chinesisch zunehmend an Bedeutung. In bestimmten Jobs können diese Sprachkenntnisse den Ausschlag bei der Einstellung geben und die Karrieremöglichkeiten innerhalb eines Unternehmens deutlich verbessern. Interkulturelles Wissen ist in der Wirtschaft längst nicht mehr nur ein Wettbewerbsvorteil, sondern entwickelt sich zu einer sozialen Notwendigkeit.
Für die meisten Arbeitnehmer heißt das, ihre in der Schule erlernte Fremdsprache aufzufrischen, zu erweitern oder gar eine weitere Sprache dazuzulernen.
Je nach zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten gibt es verschiedene Varianten des Sprachenlernens:
- Konventionelle Lernmethoden
- Sprachkurse im Ausland
- Unterricht bei einem Privatlehrer
- Sprachschulen
- Volkshochschulkurse
- Multimediale Sprachlernsoftware
- Fernschulen
Der Möglichkeiten gibt es viele, aber: Woher die Zeit nehmen – heutzutage? Und so zahlreich wie die Möglichkeiten sind denn auch die Ausreden: Feste Unterrichtszeiten, ein hohes Pensum an Grammatikregeln, eine Vielzahl an Vokabeln, die bis zur nächsten Unterrichtseinheit gelernt werden müssen, sowie der Arbeitsrhythmus, der nicht dem eigenen entspricht, sind die meistgenannten Argumente, sich weiterhin auf Dolmetscher, Übersetzungsprogramme und dergleichen zu verlassen.
Das Projekt „Schnell Sprachen lernen”
Wir Autoren reflektierten unsere eigene Sprachausbildung, hinterfragten das Vermitteln von Fremdsprachen im Ausland, besuchten verschiedene Sprachschulen, testeten Lernsoftwares und behielten dabei stets das Hauptkriterium „Zeitaufwand” im Auge.
Aus dem Ergebnis dieser Recherchen heraus entwickelten wir ein System, in dem eine Fremdsprache effizient und vor allem in kürzester Zeit erlernt werden kann.
! | Ein großer Vorteil dieses Systems ist, dass es für eine Vielzahl von Sprachen anwendbar ist. |
Beim Erwerb des Führerscheins lernen wir das Autofahren. Das Fahrzeugmodell, in das wir uns nach der bestandenen Prüfung setzen, spielt keine Rolle. Genau so funktioniert auch die Methode des Projekts „Schnell Sprachen lernen”: Sie gilt nicht nur für eine, sondern für viele Sprachen.
Die Theorie stand. Wir unterzogen uns einem Selbsttest.
Selbsttest
Genau drei Wochen nach Entwicklung des Systems waren unsere Flitterwochen auf Kuba geplant. Beide sprachen wir kein Wort Spanisch. Unser Ziel war es, in Kuba ohne Gestotter durch den Alltag zu kommen.
Es gelang.
Mehr noch. Bestrebt, das neu Erlernte anzuwenden, gingen wir ohne Hemmungen auf die Einheimischen zu. Diese würdigten sofort unser Bemühen um ihre Sprache und quittierten es mit einer Gastfreundschaft, die wir bislang noch bei keinem Auslandsaufenthalt erfahren hatten.
Uns wurde klar, dass Sprachen nicht nur im Berufsalltag eine große Rolle spielen. Die soziale Komponente sollte nicht unterschätzt werden. Wir werden in Zukunft jede Urlaubsreise als Anlass nehmen, eine weitere Fremdsprache zu erlernen.
Motiviert von der freundlichen Aufnahme der Bevölkerung, kauften wir einheimische Zeitungen und diskutierten mehr und mehr mit den Bewohnern das aktuelle Tagesgeschehen. Unser Horizont erweiterte sich um ein Vielfaches. Gerade auf Kuba bekamen wir so den Unterschied zwischen der westlichen Darstellung dieses Landes und dem Befinden der Bevölkerung mit. Etwas, was uns ohne Sprachkenntnisse verborgen geblieben wäre.
- In unseren Schulen wird dem Erlernen von Fremdsprachen nur wenig Bedeutung beigemessen.
- Fremdsprachen gehören gerade in Europa zu den Schlüsselqualifikationen.
- Eine Fremdsprache lässt sich auch in kurzer Zeit erlernen.
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Wozu eine Sprache lernen?
Mehrere Sprachen zu sprechen, kann unser Leben ungemein bereichern. Deshalb sollte jeder die Gelegenheit nutzen, sich Fremdsprachen anzueignen. Aber genauso wichtig ist es, sich vorab zu fragen, welche und vor allem warum Sie diese Sprache erlernen möchten.
Wenn Sie einen guten Grund haben, eine Sprache zu lernen, sind Sie motivierter und die Erfolgaussichten größer.
Gründe, eine Sprache zu erlernen, gibt es viele:
- Vielleicht möchten Sie sich mit der örtlichen Bevölkerung unterhalten, wenn Sie Ihren Urlaub im Ausland verbringen.
- Vielleicht haben Sie beruflich Kontakt mit Menschen aus anderen Ländern.
- Oder wollen Sie einfach nur Menschen aus anderen Ländern kennenlernen?
Es gibt noch tiefer greifende Aspekte:
- Immer mehr Unternehmen fördern die fremdsprachliche Weiterbildung ihrer Beschäftigten oder stellen bevorzugt Personen ein, die bereits über Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Nicht nur Führungskräfte, sondern auch einfache Arbeitnehmer sollten an Sprachkursen teilnehmen. Fremdsprachenkenntnisse können Ihre beruflichen Entwicklungsaussichten verbessern.
- Eine Fremdsprache zu erlernen, kann Ihr Selbstvertrauen stärken und Ihre Ausdrucksweise verbessern, sodass Sie sich auch in Ihrer eigenen Muttersprache besser ausdrücken können.
- Das Erlernen von Fremdsprachen noch im hohen Alter hält geistig fit, beugt Altersdemenz vor und ist nicht zuletzt ein toller Zeitvertreib.
- Wenn Sie die Sprache einer anderen Person sprechen, können Sie auch deren Kultur und Lebensanschauung besser verstehen. Je mehr Menschen dazu in der Lage sind, desto besser können die Barrieren zwischen den Völkern abgebaut werden.
- Vielleicht leben Sie in einer multikulturellen Partnerschaft?
Sie sehen, welche Bedeutung es haben kann, eine oder mehrere Fremdsprachen zu beherrschen.
! | Wenn Sie wissen, weshalb Sie eine Fremdsprache lernen, und beim Lernen daran denken, werden Sie sich, unabhängig von Ihrer persönlichen Lebenssituation, besser auf Ihre Ziele konzentrieren und Ihre Lernmotivation aufrechterhalten können. |
Sprachen als Schlüssel zur Zukunft
Wer Fremdsprachen lernt, hält einen Schlüssel für eine gute Zukunft in der Hand. Es ist ein Schlüssel, der das Tor zu einer beruflichen Erfüllung aufzuschließen hilft, weil Fremdsprachen Mobilität und Flexibilität fördern.
Dieser Schlüssel passt aber auch, wenn es darum geht, die Persönlichkeit insbesondere – aber nicht nur – junger Menschen zu fördern und sie zu offenen und toleranten Bürgern werden zu lassen.
In vielen Ländern Europas ist es für die meisten Menschen ganz normal, drei Sprachen zu sprechen. In der Europäischen Union können diese Menschen die Vorteile des Binnenmarkts voll ausschöpfen. Es fällt ihnen leichter, für ihre Ausbildung oder aus beruflichen oder sonstigen Gründen in andere Länder zu gehen. Ihre Sprachkenntnisse werden von den Arbeitgebern geschätzt.