Inhaltsangabe:Einleitung: Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit einem noch eher unbeachteten, ja zum Teil vernachlässigten Thema der Sozialgeschichte der (ehemaligen) DDR. Es geht um die Jugendwerkhöfe (JWH) als Sondereinrichtungen im System der Jugendhilfe für schwererziehbare und kriminelle Jugendliche. Genauer gesagt soll am Beispiel des Geschlossenen Jugendwerkhofes Torgau (GJWH) die praktische Umsetzung der Umerziehung schwererziehbarer und krimineller Jugendlicher näher beleuchtet bzw. untersucht werden. Wie wurde die Umerziehung durchgeführt? Welche Methoden wurden angewandt? Welche Rolle spielten die Erzieher? Wie sah der Alltag aus? Und wie erfolgreich war ein ‘Aufenthalt’ im JWH tatsächlich? In diesem Zusammenhang sollen auch Fragen zur Herrschafts- und Sozialstruktur der DDR erörtert werden. Dabei geht es nicht um die begriffliche Einordnung oder Definition der unterschiedlichen Bezeichnungen zum Herrschaftssystem der DDR, sondern um die Einbettung der Jugendwerkhöfe in den Kontext von ‘Fürsorgediktatur’ und ‘Erziehungsdiktatur’ bzw. ‘Erziehungsgesellschaft’. So stellt sich beispielsweise die Frage, ob und in welchen Zusammenhang die genannten Begriffe mit den Jugendwerkhöfen der DDR stehen. Waren die Jugendwerkhöfe Bestandteil einer Fürsorgediktatur, das Resultat einer vormundschaftlichen Erziehungsgesellschaft oder die Kehrseite bzw. die Übersteigerung einer Erziehungsdiktatur, die ‘alle erreichen - jeden gewinnen und keinen zurücklassen’ wollte? Der von Konrad Jarausch geprägte Begriff der ‘Fürsorgediktatur’ bezeichnet einen ‘radikalisierten Wohlfahrtsstaat’, der zum einen eine Betreuung der hilfsbedürftigen Schichten wie Arbeiter und Bauern vorsah, dies jedoch mit einem ‘Unterton von Strenge und Bevormundung’ verband. Zwar wurde die Bevölkerung der DDR durch soziale Betreuung, materielle Versorgung (diese zielte hauptsächlich auf die Befriedigung von Konsumbedürfnissen) und kulturelle Pflege weitestgehend zufrieden gestellt, andererseits waren die sozialpolitischen Leistungen auch mit gewissen Forderungen verbunden. So verlangte die SED-Diktatur im ‘Austausch für ein Gefühl von Geborgenheit’ nichts weniger als völligen politischen Gehorsam. Die Zustimmung der Bevölkerung zur SED-Alleinherrschaft wurde laut Konrad Jarausch durch den ‘penetranten Gestus’ der sozialen Fürsorge erkauft, welcher die Bürger im Gegenzug zu Gehorsam und Akklamation verurteilte. Zur Janusköpfigkeit der Fürsorgediktatur heißt es bei Stefan Wolle: [...]
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