Inhaltsangabe:Einleitung: Im Oktober 2006 wurde ich bei einem Bremer Beschäftigungsträger (Qualifizierungsgesellschaft für Arbeitslose) eingestellt, um für Teilnehmer im Alter von unter 25 Jahren mit multiplen Problemlagen ein handwerkliches Angebot zu organisieren oder selbst anzubieten, weil man meinte, dies wäre für die Teilnehmer besonders wichtig, da sie nicht den ganzen Tag an klassischem Unterricht teilnehmen können. Dies ist der zentrale Ausgangspunkt vorliegender Arbeit. Es entstand nach ungefähr neun Monaten eine Multifunktionswerkstatt, in der schwerpunktmäßig mit Holz, aber auch Metall, Stein und Ton gearbeitet werden konnte. Der hohe Arbeitsdruck und vielfache Konflikte erlaubten es nicht, dieses Angebot theoretisch-didaktisch angemessen auszuarbeiten. Parallel hierzu beschäftigte mich das Thema eines offenen Werkstattangebotes für verschiedene Teilnehmer (ähnlich einer Selbsthilfewerkstatt für Autos) schon länger und ich besuchte in dieser Zeit zwei offene Werkstätten in München und Tübingen, um mich über diese Angebote genauer zu informieren und eventuell von deren Erfahrungen zu profitieren. Schließlich entstand in der Bremer Neustadt eine offene Werkstatt, die ich nun selber betreibe. Ausgangspunkt sind diese beiden Werkstattangebote und die Frage, welche Bildungsmöglichkeiten ihnen innewohnen und wie diese didaktisch strukturiert und gestaltet sein müssten, um entsprechende Bildungswirkungen zu erzielen. Obwohl dieses Werkstattangebot bei dem Beschäftigungsträger mittlerweile aus verschiedensten Gründen beendet ist, möchte ich mit dieser Arbeit einerseits die theoretisch-didaktische Arbeit nachholen, weil trotz verschiedenster Schwierigkeiten positive Erfahrungen gemacht werden konnten, die es durch diese konzeptionell-theoretische Arbeit noch weiter zu fundieren gilt. Andererseits konnten bei einigen Teilnehmern sehr positive Entwicklungsschritte verzeichnet werden, die in mir die Frage aufkommen ließen, welche Bildungsmöglichkeiten einem solchen werkpädagogischen Angebot innewohnen könnten. Dabei führten folgende Beobachtungen bei den Teilnehmern zu drei zentralen Leitfragen, die für mich weiterer Klärung bedurften: 1. Zum einen konnte ich eine häufig sehr hohe emotionale Beteiligung und deren sowohl förderliche wie hinderliche Auswirkungen auf Lernprozesse beobachten und wollte diese Faktoren genauer verstehen. 2. Da einige dieser Teilnehmer nachweislich erhebliche Lernschwierigkeiten hatten, fragte ich mich weiterhin, ob [...]
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