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Visuelle Maßnahmen für die Band Eisheilig

Einführung einer Band, die die 'schwarze Szene' als Zielgruppe hat, in den Musikmarkt

AutorAnja Keil
Verlagdiplom.de
Erscheinungsjahr2003
Seitenanzahl84 Seiten
ISBN9783832463496
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis58,00 EUR
Inhaltsangabe:Einleitung: „Visuelle Maßnahmen für eisheilig.“. Ein Titel für eine Diplomarbeit, der im Grunde genommen ziemlich nichtssagend ist. Auf der anderen Seite wirft er die Frage auf, die neugierig macht: Wer oder was ist eisheilig? Normalerweise antworte ich auf diese Frage: „eisheilig ist eine Band, die musikalisch die „Schwarze Szene“ bedient, ihre Musik hinterlässt so eine Art Endzeitstimmung“. Meist folgt dann eine weitere Frage, nämlich die nach der „Schwarzen Szene“. „Diese Frage lässt sich schon nicht mehr so einfach beantworten“, sage ich dann und prüfe gleichzeitig, ob die Person, die mich nach meinem Diplomthema gefragt hat, willens ist, ein bisschen Zeit zu investieren, bevor ich mit der Erklärung, die sich kurz auf eine Viertelstunde beschränkt, und, wenn es zu einem interessanten Gespräch kommt, auch schon mal eine Dreiviertelstunde dauern kann. Meist beginne ich mit der „Ist-Situation“, also gehe gezielt auf die Frage nach der „Schwarzen Szene“ ein und schaue, ob meinem Gesprächspartner die Begriffe „Gruftie“ oder „Gothic“ etwas sagen. Ein kulturgeschichtlich bewanderter Mensch assoziert zu „Gothic“ vielleicht die gleichlautende Kunstepoche des Spätmittelalters, wobei er sich wundern wird, wie eine Insidervokabel jugendlicher Subkultur mit einer längst vergangenen Stilperiode des Mittelalters zusammenhängt. Ein kurzer wortgeschichtlicher Exkurs kann diesen Widerspruch auflösen: Ursprünglich bezeichnete man mit „gotisch“ – unter Anspielung auf den spätantiken Barbarenstamm – jene künstlerischen Hervorbringungen, die man als unzivilisiert, primitiv erachtete. Den auf das Kunstideal der Antike besonnenen Gelehrten des 16 Jhds. schien „gotico“ dann auch ein geeignetes Schimpfwort, um die gewagten, unklassischen Formen europäischer Architektur zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert zu charakterisieren. Zur gleichen Zeit (nämlich zu Beginn des 19 Jh.), als sich dieser Spott in Bewunderung für die Kunst des Mittelalters verwandelte, begegnet uns in der englischsprachigen Literatur der Begriff der „gothic novel“. Gemeint ist der auch in der zeitgenössischen deutschen Belletristik sehr beliebte Schauerroman. „Gothic“ bezeichnet hier nicht nur die bevorzugte Thematisierung des Mittelalters, sondern vor allem die Lust am Bizarren, Mystischen, Irrealen, die hier bewusst über eine rationale Weltsicht gestellt wird. In dieser Abwendung von dem sich immer mehr in technische Funktionalitäten zerteilenden Leben der beginnenden Moderne [...]

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