Inhaltsangabe:Einleitung: Die deutschen Hochschulen sind als Forschungs- und Lehreinrichtungen in den letzten Jahren vermehrt der Kritik ausgesetzt. Von bildungspolitischer Seite wird gefordert, für Qualitätssicherung in Lehre und Forschung zu sorgen und nicht nur die Effizienz der Verwertbarkeit wissenschaftlicher Ergebnisse zu steigern, sondern auch die Studierenden in kürzester Zeit, fundiert ausgebildet, auf die berufliche Praxis vorzubereiten (Bachelorreform). Als Maßnahmen laufen neben der Beurteilung der Forschung vor allem umfangreiche Evaluationsaktivitäten (CHE, HIS u. a. ), mit dem Ziel, die Lehrqualität zu optimieren sowie wissenschaftliches Personal leistungsbezogen zu entlohnen. Ebenso hat die Wirtschaft ihre Anforderungen in Bezug auf künftiges Personal höher gestellt und fordert sowohl aus Wettbewerbs- als auch finanziellen Gründen, junge praxisnah ausgebildete und mit überfachlichen Qualifikationen versehene Absolventen, die sofort im Betrieb einsetzbar sind. Doch die Realität sieht derzeitig oft anders aus. Sowohl Hochschuldozenten als auch Bachelorstudenten glauben laut Umfragen nicht an einen schnellen Übergang vom abgeschlossenen Bachelorstudium ins Arbeitsleben. So beschließen drei Viertel der Bachelorabsolventen, lieber weiterzustudieren als ins Berufsleben zu gehen. Darüber hinaus klagen Studenten während des Studiums häufig über überfüllte und praxisferne Lehrveranstaltungen. Die Bachelorstudiengänge beinhalten nun zudem viel Lehrstoff, welcher in kürzerer Zeit ‘abgefertigt’ werden muss. Außerdem können sich viele Studenten und Unternehmen mittlerweile unter den neu entstandenen englisch titulierten Studiengängen, Modulen und akademischen Graden (z. B. Bachelor of Science) kaum noch etwas vorstellen und sehnen sich nach den alten Bezeichnungen (Diplom etc.). Auch der simple Wechsel von einer Hochschule zur anderen kann sich mitunter als kompliziert erweisen, da eine Hochschule dasselbe Lehrmodul mit denselben Inhalten womöglich anders benannt hat und somit nicht anerkennt. Weitere Defizite an den augenscheinlich überforderten Hochschulen werden durch durchschnittlich hohe Studiumabbruchquoten bestätigt. Diese Hochschulentwicklungen in der Bundesrepublik erfordern ein grundlegendes Umdenken in der bisherigen studien- und situationsbezogenen Evaluations- und Bewertungspraxis. Neben der reinen Studienzufriedenheit sollte auch die Studienmotivation von Studierenden in die Diskussionen mit einbezogen werden. Im Übrigen [...]
Tolga Göden wurde 1983 in Berlin geboren. Nach dem Erlangen der Fachhochschulreife in Elektrotechnik, schloss der Autor 2011 ein duales Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Fachhochschule in Berlin ab und spezialisierte sich auf Marketing, Management und Controlling. Nach dem Bachelor of Science entschied er sich für den Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens und erlangte im Jahr 2013, mit dem Schwerpunkt der Erneuerbaren Energien, den Studienabschluss des Master of Science. Während des Studiums lagen die Interessen des Autors in der nachhaltigen Energieerzeugung, sodass dieser den Entschluss fasste aus diesem Themenbereich eine umfangreiche aber leicht nachvollziehbare Untersuchung zu verfassen. Gegenwärtig ist er bei einem VW-Zulieferer im Bereich Sitze und Sitzbezüge angestellt.
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