Inhaltsangabe:Einleitung: Fittkau und Maaß (2008) führten im Jahr 2007 eine schriftliche Internet-Umfrage (25. WWW-Benutzer-Analyse (W3B)) zu den Personen, die Second Life aktiv nutzen, durch. Die Stichprobe umfasste 100.272 deutschsprachige Personen (vgl. Fittkau und Maaß 2008b, Übersicht zum Report, www). 71,4% der gesamten Internet-Nutzer (m/w) war die virtuelle Welt Second Life ein Begriff. Junge Menschen unter 20 Jahren waren mit 83,7% der größte Teil der befragten Personen. Knapp darauf folgten junge Erwachsene im Alter von 20-29 Jahren mit 82,0%. Insgesamt war Second Life zu der Zeit mit 75,3% Männern bekannter als Frauen (67,2%). Second Life ist heutzutage nicht nur sehr bekannt, sondern hat auch den Einstieg in den Sektor Bildung geschafft. Die Universität Duisburg-Essen führte beispielsweise im Sommersemester 2009 erneut ein Seminar in Second Life durch, in der sie auch mit entsprechendem Land und Universitätsgebäuden vertreten ist. Um teilnehmen zu können, haben sich die Teilnehmer auf dieser Plattform angemeldet und einen sogenannten 'Avatar' mit Phantasienamen kreiert. Mit diesen virtuellen Stellvertretern sind die Studenten (m/w) der Dozentin in Second Life gegenüber getreten. Die Kommunikation hat via Ton und Schrift stattgefunden, während je nach Anforderung zusätzlich die Avatare gesteuert wurden. Die Teilnehmer (m/w) hatten bei der Wahl und Gestaltung ihrer Avatare vielfältige Möglichkeiten und konnten sie an persönliche Präferenzen anpassen. Die Avatargestaltung erhebt jedoch keinen Anspruch auf reale Übereinstimmung mit dem Menschen, der den Avatar nutzt. Daraus resultiert das Problem, dass die jeweilige Lehrperson auf Basis ihres individuellen Avatars wahrgenommen wird. So kann der erste Eindruck von dem Avatar, ob bewusst oder unbewusst, darüber entscheiden, ob die Teilnehmer (m/w) den Seminarleiter (m/w) als kompetent einschätzen, innerhalb der Veranstaltung mitarbeiten und von den Erfahrungen und Inhalten profitieren – oder nicht. Bisherige Avatarstudien befassten sich beispielsweise mit der Identitätsbildung und der Ähnlichkeit zwischen Nutzer (m/w) und Avatar. Bisher blieb jedoch offen, welche Avatare sich als Stellvertreter (m/w) für Lehrpersonen in virtuellen Welten wie Second Life eignen. Unter Eignung wird hierbei verstanden, dass die Avatare als positiv, genauer kompetent, eingeschätzt werden, damit die Lernenden den Lehrpersonen, die durch die Avatare wirken, Respekt entgegenbringen und damit sowohl die Mitarbeit [...]
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