Inhaltsangabe:Einleitung: „Die Glücklichen Inseln hinter dem Wind.“ Wenn man dem Autor James Krüss, oder besser seinem Kapitän Daworin Madirankowitsch, Glauben schenken darf, dann werden auf ihnen alle Menschen und alle Tiere glücklich. Wie kann man sie finden, wenn sie auf keiner Landkarte verzeichnet sind? Wo sonst, wenn nicht auf den beschriebenen Inseln kann man glücklich werden? Was ist eigentlich Glück? Jeder hat wohl einen anderen „Plan vom Glück“ und sucht diesen auch zu verwirklichen. In Janoschs Geschichte „Komm, wir finden einen Schatz“, in der der kleine Bär und der kleine Tiger das größte Glück der Erde suchen, besteht dieses für die beiden letztendlich aus den einfachen Dingen ihres Lebens, ihrer Heimat- dem Gesang des Zaunkönigs und dem Flimmern der Sonne über der Wiese. „Die Bienen summten, und der Blumenkohl hatte so gut geschmeckt. Hmmm… Oh, was war das für ein Glück. Echt wahr.“ Sieht so auch das Glück bei den Kindern aus, oder stellt sich Janosch, ein Erwachsener, sein Glück so vor? Wissen wir, was Kinder glücklich macht? Wissen sie etwas mit dem Begriff des Glücks anzufangen? Die nachfolgenden Ausführungen beschäftigen sich zum einen mit dem Glücksbegriff und damit, was man unter Glück verstehen kann. Sie sollen aber auch, gestützt durch eine empirische Erhebung bei Grundschulkindern, deren Glücksverständnis und den Zusammenhang einzelner Glückskomponenten zeigen. Die Anthropologie beschreibt den Menschen als Sinn suchendes Wesen. Nur der Mensch ist fähig, über sich und sein Leben zu reflektieren. Warum bin ich auf der Welt? Was ist der Sinn des Lebens. Wie ist das Leben gut zu bewältigen? Auf dieser zentralen Frage nach einem glücklichen oder guten Leben gründen wesentliche Teile der Philosophie. Es kann somit vorab nicht auf die Vorstellung einiger zentraler Lehren und Konzepte verzichtet werden; auch wenn die jeweiligen Vertreter sich selten mit dem Kindheitsglück selbst befasst haben, so liefern sie dennoch Vorstellungen darüber, was das Glück der Menschen ausmachen und wie man es erreichen kann und zeigen damit, welch unterschiedliche Facetten existierten und noch existieren. Man kann davon ausgehen, dass sich das jeweilige Verständnis von Glück bei Erwachsenen durch deren Erwartungen auch auf ihre Kinder projiziert. Sie geben durch Erziehung ihre eigenen Werte und damit die in der jeweiligen Kultur vorherrschenden Glückskonzepte an ihre Kinder weiter. Zunächst möchte ich einen kurzen Überblick über die theoretischen [...]
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