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Mikroanalytische Betrachtung von Aussprachestörungen bei Kindern. Entwurf eines Analyseverfahrens auf non-linear phonologischer Grundlage

Entwurf eines Analyseverfahrens auf non-linear phonologischer Grundlage

AutorChristian Grulich
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl108 Seiten
ISBN9783638412018
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Examensarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Note: 1, Universität Hamburg (Insitut für Behindertenpädagogik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die wohl bekannteste Richtung in der Phonologie ist die so genannte 'lineare Phonologie'. Dieses Theoriemodell sieht eine Äußerung als eine lineare Kette von Segmenten an. Vergleichbar ist diese Sichtweise mit der Betrachtung der geschriebenen Sprache, die sich ebenfalls durch eine Abfolge einzelner Elemente auszeichnet. Die Entwicklung der Phonologie seit Mitte der 70er Jahren lässt sich als eine Abkehr von der Segmentorientierung bei einer gleichzeitigen Hinwendung zur Prosodik charakterisieren. Als prosodisch gilt dabei alles, was mehr als ein Segment betrifft (vgl. RAMERS ET AL, 1992, I). In diesem Rahmen hat sich die non-lineare Phonologie entwickelt. Motiviert ist diese Entwicklung durch den Anspruch, bestimmten sprachlichen Phänomenen besser gerecht werden zu können. Dies betrifft besonders diejenigen Phänomene, die sich auf Bereiche auswirken, die größer als ein Segment sind. Diese Veränderung der Sichtweise in der Phonologie hat ebenso Auswirkungen auf die Forschung im Bereich des kindliche Spracherwerbs. So existieren mittlerweile Untersuchungen von kindlichen Sprachsystemen, die vor diesem Hintergrund entstanden sind. Diese vermögen es, Phänomene, die im Spracherwerb auftreten, detailliert zu beschreiben. Anhand der dort entwickelten phonologischen Konstituenten und Erklärungsmodelle ist zudem eine Beschreibung gestörter Kindersprache denkbar. Betrachtet man jedoch gängige Analyseverfahren, so wird deutlich, dass diese sich nicht der Erkenntnisse der non-linearen Phonologie bedienen, sondern vielmehr auf der Grundlage der linearen Phonologie beruhen. Dies zeigt sich darin, dass das Vorgehen dieser Verfahren sich dadurch auszeichnet, dass die kindlichen Äußerungen Segment für Segment mit der Zielsprache verglichen werden. Die Abweichungen werden durch phonologische Prozesse wie beispielweise Plosivierung oder Frikativierung beschrieben. Diese besagen, das ein Segment in der linearen Kette durch einen Plosivlaut bzw. Frikativlaut ersetzt wird. Der Kontext dieses Segmentes (beispielsweise die Eigenschaften der benachbarten Laute) bleibt unberücksichtigt. Eine non-lineare Sichtweise hingegen berücksichtigt eben diesen Kontext. Motiviert ist die vorliegende Arbeit durch eben diese fehlende Berücksichtigung der Erkenntnisse der non-linearen Phonologie in den gängigen Analyseverfahren. Auf dieser non-linear phonologischen Grundlage wird in dieser Arbeit der Entwurf eines Analyseverfahrens entwickelt.

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