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Einfluss des Staates auf die Unterrichtsinhalte des Fächerkanons am Beispiel des Nationalsozialismus Schwerpunkt Unterrichtsfach Biologie

AutorJulia Tietz
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl15 Seiten
ISBN9783638580915
FormatePUB/PDF
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis3,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Veranstaltung: Seminar, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Es liegt nicht in den Händen der Heranwachsenden wie, und vor allem was sie in der Schule lernen sollen. 'Allgemeine Bildung', die in der Schule gelehrt wird und den Lernenden vorgesetzt wird, wird letztendlich von staatlichen Instanzen definiert, festgelegt und im Fächerkanon verankert. Ich möchte in dieser Hausarbeit versuchen, die Frage zu beantworten, auf welche Weise nationalsozialistische Politik und Ideologie die Schule, den Fächerkanon und genauer das Unterrichtsfach Biologie beeinflusst haben. Umgekehrt kann man auch die nahe liegende Frage stellen, in welcher Weise die Biologie die Entwicklung des Nationalsozialismus beeinflussen konnte, wenn man bedenkt, dass durch Wissenschaftler wie Charles Darwin die Biologie bereits im 19. und frühen 20. Jahrhundert einen entschiedenen Schritt in Richtung der sich später entwickelnden Denkrichtung ging. In der Zeit des Nationalsozialismus sollte Biologie in der Schule vor allem zur Unterstützung der nationalsozialistischen Ideologie dienen. Das Fach erhielt deshalb große Bedeutung und bekam mehr Stunden zugebilligt. Eine zentrale Stellung nehmen Themen ein, die der nationalsozialistischen Rassenlehre und Bevölkerungspolitik dienten. Vererbungslehre, Rassenkunde und Rassenhygiene wurden besonders betont und in den Dienst der Weltanschauung gestellt. Begriffe wie 'wertvolles Erbgut, rassische Werte, natürliche Auslese', spielten eine große und in ihrer Auswirkung verhängnisvolle Rolle. Der Biologieunterricht sollte das 'Ausmerzen' der Erbkrankheiten und der so genannten 'rassisch Minderwertigen' begründen. Politisch sollte der 'Kampf ums Dasein, das Überleben des Stärkeren' im Bewusstsein verankert und auf das Leben der menschlichen Gesellschaft übertragen werden (Sozialdarwinismus). Des Weiteren sollte verdeutlicht werden, dass das Fortbestehen der Gemeinschaft Priorität vor dem einzelnen Lebewesen hatte. Der Biologieunterricht, der ideologisch missbraucht worden war, bedurfte nach 1945 einer völligen Neubesinnung. Ich werde deshalb, um die oben gestellten Fragen zu beantworten, sowohl auf die Lehre Darwins (und anderer, auf den Nationalsozialismus einflussreiche Biologen), sowie auf die Reformen der Schule, die ideologische Beeinflussung der Jugend und vor allem auf die Unterrichtsinhalte, mit dem Schwerpunkt auf den Biologieunterricht im Dritten Reich eingehen. Später möchte ich noch vergleichend auf den Biologieunterricht nach der Zeit des Nationalsozialismus hinweisen.

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