Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich VWL - Geldtheorie, Geldpolitik, Note: 2,0, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Volkswirtschaftslehre, insbes. monetäre Ökonomik), Sprache: Deutsch, Abstract: Das General Agreement on Tariffs and Trade,kurz GATT, und dessen Nachfolger, die World Trade Organization,im Folgenden WTO, spielen in der Weltwirtschaft eine wichtige Rolle. Seit dem Bestehen des GATT 1947 und der nachfolgenden WTO, wurde in bisher neun Welthandelsrunden mit nunmehr 150 teilnehmenden Ländern versucht, Protektionismus zu reduzieren und eine globale Liberalisierung herbeizuführen. Die dabei erzielten Erfolge sind sichtbar. So sank beispielsweise der Zoll auf Industriegüter in den vergangenen 60 Jahren von über 40 Prozent auf unter 4 Prozent. Weiterhin wurden zwischen 1992 und 2003 nach empirischem Beleg 2,5 Millionen Arbeitsplätze im Binnenmarkt der Europäischen Union geschaffen. Dank des grenzfreien Binnenmarktes ist das Bruttoinlandsprodukt der Europäer 2002 um 164,5 Milliarden ?, also etwa 1,8%, höher ausgefallen, die Wohlfahrt eines EU-Haushaltes hat sich im selben Zeitraum um durchschnittlich 5.700? erhöht. Diese empirischen Ergebnisse bestätigen die theoretischen Resultate einer Handelsliberalisierung: Die Öffnung der Märkte, also die implizite Abschaffung jeglicher Handelshemmnisse, ermöglicht eine Wohlfahrtssteigerung und fördert das nationale Wachstum. Das Ziel des Freihandels gilt in der wirtschaftswissenschaftlichen Theorie als wohlfahrtsoptimale Lösung (vgl. Abschnitt 3.1). Trotzdem liegt ein multilaterales Handelssystem mit dem Ziel der Marktöffnung nicht im Interesse eines jeden Landes. So wurde der Freihandel nach 60 Jahren GATT/WTO bis heute nie vollständig erreicht. Auch die Gründung von Zollunionen, die häufig als Richtungsweiser zum weltweiten Freihandel angesehen werden, bedeutet kein Ende des Protektionismus. Es drängt sich die Frage auf, warum der Abbau der Handelshemmnisse tarifärer und nichttarifärer Art bis heute nicht vollständig gelungen ist, und warum die Länder trotz empirischer Belege über die Optimalität des Freihandels an diesen protektionistischen Maßnahmen festhalten. Auf den Ansatz der strategischen Handelspolitik, der den Einsatz protektionistischer Instrumente zu erklären versucht, soll in dieser Arbeit eingegangen werden. Nach dieser Theorie handeln Regierungen strategisch, durch Auferlegung von Handelsbarrieren, um ihre eigenen Industrien zu schützen und einen Wettbewerbsvorteil zu schaffen. Diese Strategien stärken zwar die eigene Wohlfahrt, beeinflussen jedoch die anderer Handelspartner negativ. [...]
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