Examensarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - Sport, Sportpädagogik, Note: 2.0, Universität Regensburg (Institut für Sportwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Klettern gehört zu den elementaren Bewegungsfeldern eines Menschen und zählt bereits zu den Grundbedürfnissen eines Kleinkindes, das seine Umwelt kletternd erforscht. Dieser Vorgang beginnt beim Erlernen der ersten Schritte, da es sich anfangs noch an diversen Gegenständen hochzieht, um seinen Körper in die Vertikale zu befördern. An Spielplätzen oder Freizeitanlagen kann man schon seit langer Zeit Klettergelegenheiten finden. Seit einigen Jahren entdeckt auch der wirtschaftliche und kulturelle Bereich die Attraktivität des Kletterns für sich. Der Aufbau von künstlichen Kletterwänden bei öffentlichen Ereignissen ist immer häufiger zu sehen. Auch der Schulsport bietet eine Reihe diverser Handlungsmöglichkeiten, bei denen das Klettern als ganzheitliche Bewegungsform zu verstehen ist. Die Problematik dieser Arbeit liegt dabei in der Anordnung der sich teilweise überschneidenden Gliederungspunkte, da die Bearbeitung dieser Thematik verschiedene Positionen umfasst. Die Literaturrecherche ergibt zunächst die Existenz zweier verschiedener pädagogischer Positionen, einer sportartnormierenden und einer bewegungspädagogischen. Erstere orientiert sich vermehrt an sportartspezifischen Handlungsbedingungen und Bewegungsanforderungen. Für den Schulsport zeigt sich jedoch die bewegungspädagogische Position von weit größerer Bedeutung. Dementsprechende Veröffentlichungen setzen sich für eine erfahrungsgeleitete Vermittlung ein. Im Mittelpunkt stehen dabei das Annehmen motorischer Herausforderungen sowie individuelle Grenzerfahrungen. Das Erleben von Raum, Schwerkraft und Gleichgewicht in Verbindung mit der doch atypischen vertikalen Bewegungsrichtung eröffnet den Schülern ungeahnte Erfahrungsmöglichkeiten. Die Verwirklichung verschiedener pädagogischer Wirkungsdimensionen fordert vom Schüler die Erkenntnis, dass die Befriedigung individueller Bedürfnisse nur in enger Verbundenheit und Zusammenarbeit mit dem Kletterpartner und unter der Berücksichtigung seiner eigenen Bedürfnisse gewährleistet werden kann. Dazu zählen Faktoren wie Nervenkitzel, Grenzerfahrungen oder die Verbesserung der eigenen Leistungsvoraussetzungen. Die Leistungsorientierung tritt bei der bewegungspädagogischen Position in den Hintergrund. Beide Positionen kommen allerdings zu dem Schluss, dass die Tätigkeit Klettern bei den Akteuren unterschiedliche Eindrücke hervorruft. Die Tabelle in Abbildung eins zeigt das vielseitige Spektrum kletterspezifischer Wirkdimensionen.
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