Sie sind hier
E-Book

Das Herzkatheterlabor

Einführung in die Aufgabenbereiche des kardiologischen Assistenzpersonals

AutorM. Winkhardt
VerlagSteinkopff
Erscheinungsjahr2005
Seitenanzahl164 Seiten
ISBN9783798515956
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR

'Das Herzkatheterlabor' kombiniert theoretisches und praktisches Basiswissen für das kardiologische Assistenzpersonal im Herzkatheterlabor und für alle in der Kardiologie tätigen Personen. Übersichtlich und mit zahlreichen Abbildungen zeigt die Autorin das gesamte Spektrum an diagnostischen und interventionellen Eingriffen in einem Herzkatheter-labor auf. Anleitungen zu häufigen Arbeitsabläufen bringen praktischen Nutzen. Der umfangreiche Teil der Materialkunde gliedert sich nach Diagnose, Intervention und Elektrophysiologie. Eine kurze Zusammenfassung aller hämodynamisch relevanten Daten sowie wesentliche Informationen zum Thema Radiologie runden das Buch ab.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

2 Anatomische, physiologische und pathophysiologische Grundlagen (S. 11-12)

2.1 Anatomie und Physiologie
In diesem Abschnitt soll knapp auf die anatomischen und physiologischen Grundlagen eingegangen werden. Er orientiert sich an Grundkenntnissen für kardiologisches Assistenzpersonal, weshalb besonders das Kapitel EKG und Reizleitungssystem bewusst auf wesentliche Dinge beschränkt wurde.

2.1.1 Blutkreislauf (Abb. 2.1)

Der rechte Ventrikel (1) pumpt Blut in die Lunge über die Lungenarterien (2). Während das Blut durch das Kapillarnetz (3) der Lunge stræmt, belädt es sich mit Sauerstoff und gibt Kohlendioxid ab. Sauerstoffreiches Blut kehrt aus den Lungen über die Lungenvenen in den linken Vorhof (4) zurück. Dieser pumpt das sauerstoffreiche Blut in den linken Ventrikel (5).

Von dort gelangt es in die Aorta (6), die allen Kærperarterien (auûer den Lungenarterien) Blut zuführt. Als erste zweigen die Koronararterien aus der Aorta ab, dann die Arterien zu den Kapillarnetzen in Kopf und Armen (7). Die Aorta setzt sich bauchwärts fort und versorgt die Kapillarnetze der Bauchorgane und Beine. Sauerstoffarmes Blut aus Kopf, Nackenbereich und Armen wird in der Vena cava superior (9) zusammengeführt. Die Vena cava inferior (10) sammelt das Blut aus Rumpf und Beinen. Die beiden Hohlvenen entleeren ihr Blut in den rechten Vorhof (11). Dieser pumpt das Blut in den rechten Ventrikel (Abb. 2.1).

2.1.2 Herz

Das Herz ist ein Hohlmuskel mit der Aufgabe durch wechselnde Kontraktion (Systole) und Erschlaffung (Diastole) von Vorhæfen und Kammern den Blutstrom in den Gefäßen in Bewegung zu halten. Es liegt umgeben vom Herzbeutel im Mediastinum auf dem Zwerchfell und zwischen den Lungen. Durch eine Scheidewand (Septum) wird das Herz in eine linke und rechte Hälfte eingeteilt, jede Hälfte wiederum in eine obere, muskelschwächere (Vorhof= Atrium) und eine untere muskelstärkere Abteilung (Kammer=Ventrikel). Die Grenze zwischen Vorhof und Kammer ist auûerdem gekennzeichnet durch den Sulcus coronarius, die Grenze zwischen den Kammern durch die Längsfurche den Sulcus interventricularis anterior und posterior. Die ernährenden Gefäße des Herzens, die Koronararterien entspringen dem rechten und linken Koronarsinus.

Die Herzwand besteht aus drei Schichten: Endokard (Herzinnenwand), Myokard (Mittelschicht) und Perikard (Außenschicht). In den rechten Vorhof mçnden die Vena cava superior und Vena cava inferior sowie der Sinus coronarius. In den linken Vorhof mçndet die Vv. pulmonales.

Aus den Kammern treten rechts der Truncus pulmonalis, links die Aorta aus. Das Herz besitzt vier Klappen. Die Segelklappen sind Verschlusseinrichtungen zwischen Vorhæfen und Kammern, rechts dreizipflig (Trikuspidalklappe) und links zweizipflig (Mitralklappe). Die freien Ränder der Klappensegel sind durch die Chordae tendinae (Sehnenfåden) mit den Papillarmuskeln verbunden, deren Kontraktion ein Rückschlagen der Klappen in die Vorhöfe während der Diastole verhindert. Die Taschenklappen sitzen am Beginn des Truncus pulmonalis sowie der Aorta (Pulmonalis- und Aortenklappe). Sie verhindern während der Diastole den Rückstrom des Blutes in die Kammern (Abb. 2.2).

Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
1 Allgemeiner Teil: räumliche und organisatorische Voraussetzungen17
1.1 Die Einrichtung des Messplatzes für Herzkatheter17
1.2 Hygieneempfehlungen19
1.3 EDV im Herzkatheterlabor20
1.4 Informationen für neue Mitarbeiter im Herzkatheterlabor22
2 Anatomische, physiologische und pathophysiologische Grundlagen27
2.1 Anatomie und Physiologie27
2.1.1 Blutkreislauf27
2.1.2 Herz28
2.1.3 Koronararterien28
2.1.4 Reizleitungssystem und EKG31
2.2 Koronare Herzkrankheit35
2.2.1 KHK und Infarkt35
2.2.2 Koronarangiographie und Ventrikulographie37
2.2.3 Koronarinterventionen37
2.2.4 Intravaskulärer Ultraschall43
2.2.5 Intrakoronare Druckmessung45
2.2.6 Koronarspasmen und Acetylcholintest46
2.3 Rechtsherzkatheter48
2.4 Katheterinterventionen bei Herzerkrankungen48
2.4.1 Aortenklapenerkrankungen und perkutane Aortenklappenvalvuloplastie48
2.4.2 Mitralklappenerkrankungen und perkutane Mitralklappenkommissurotomie53
2.4.3 Pulmonalklappenstenose und Pulmonalklappenvalvuloplastie58
2.4.4 Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie und transkoronare Ablation der Septumhypertrophie60
2.4.5 Endomyokardbiopsie bei entzündlicher Herzmuskelerkrankung63
2.4.6 Persistierendes Foramen ovale und interventioneller Verschluss64
2.5 Periphere Gefäßerkrankungen und Interventionsmæglichkeiten im HKL67
2.5.1 Nierenarterienstenose67
2.5.2 Stenose der Arteria carotis69
2.5.3 Aortendissektion und Aortenaneurysma71
2.6 Elektrophysiologie72
3 Praktischer Teil mit Arbeitsanleitungen77
3.1 Die Untersuchung77
3.1.1 Vorbereitung des Patienten77
3.1.2 Vorbereitung des Untersuchungsraumes79
3.1.3 Versorgung des Patienten während der Untersuchung79
3.1.4 Nachsorge80
3.2 Diagnostik und Koronarinterventionen81
3.2.1 Durchführung einer Koronarangiographie81
3.2.2 Arbeitsanleitungen für diagnostische Untersuchungen92
3.2.3 Arbeitsanleitungen für Koronarinterventionen99
3.3 Elektrophysiologie104
3.3.1 Durchführung einer elektrophysiologischen Untersuchung und Ablation104
3.3.2 Kurzanleitungen für übliche elektrophysiologische Interventionen106
3.4 Komplikationen107
3.4.1 Reanimationszubehær109
3.4.2 Medikamente110
3.4.3 Perikardpunktion116
3.4.4 Intraaortale Ballonpumpe117
3.4.5 Defibrillator121
4 Materialkunde125
4.1 Diagnostik125
4.1.1 Allgemeines125
4.1.2 Führungsdrähte126
4.1.3 Diagnostikkatheter128
4.2 Interventionen131
4.2.1 Führungskatheter131
4.2.2 Intrakoronare Fçhrungsdrähte133
4.2.3 Ballonkatheter, Dilatationssysteme und Zubehær135
4.2.4 Verschiedene Interventionstechniken137
4.2.5 Intrakoronare Stents139
4.2.6 Materialien für andere Interventionen143
4.3 Elektrodenkatheter in der Elektrophysiologie146
5 Hämodynamik147
5.1 Herz- und Kreislaufparameter bei der Herzkatheteruntersuchung147
5.1.1 Grundlagen der Druckregistrierung147
5.1.2 Druckwerte148
5.1.3 Herzzeitvolumen und Herzindex148
5.1.4 Sauerstoffsättigungen und Shuntberechnung150
5.1.5 Druckgradienten151
5.1.6 Klappenæffnungsflächen153
5.2 Herzzyklus154
5.3 Druckkurven und ihre Auswertung156
6 Radiologie161
6.1 Grundlagen161
6.2 Strahlenschutz und radiologische Begriffe im HKL Dosisbegriffe und Strahlenschutzmaßnahmen163
6.3 Projektionsvarianten angiographischer Darstellungen167
Literaturverzeichnis173
Abbildungsnachweis175
Sachverzeichnis177

Weitere E-Books zum Thema: Innere Medizin - Allgemeinmedizin

Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

E-Book Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
Ein Ratgeber für Behandler und Patienten Format: PDF

Der Autor beschriebt in diesem Buch seine eigene Geschichte. Er schildert die Problematik, die über das eigentliche Behandlungsschema weit hinausgeht und dringt somit auch in Bereiche vor, die…

Die therapeutische Beziehung

E-Book Die therapeutische Beziehung
Format: PDF

Die therapeutische Beziehung - wichtig bei allen ärztlichen Tätigkeiten! In der praktischen Medizin ist die Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung schon lange erkannt. Sie ist das, was den…

Die therapeutische Beziehung

E-Book Die therapeutische Beziehung
Format: PDF

Die therapeutische Beziehung - wichtig bei allen ärztlichen Tätigkeiten! In der praktischen Medizin ist die Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung schon lange erkannt. Sie ist das, was den…

Die therapeutische Beziehung

E-Book Die therapeutische Beziehung
Format: PDF

Die therapeutische Beziehung - wichtig bei allen ärztlichen Tätigkeiten! In der praktischen Medizin ist die Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung schon lange erkannt. Sie ist das, was den…

Die therapeutische Beziehung

E-Book Die therapeutische Beziehung
Format: PDF

Die therapeutische Beziehung - wichtig bei allen ärztlichen Tätigkeiten! In der praktischen Medizin ist die Bedeutung der Arzt-Patient-Beziehung schon lange erkannt. Sie ist das, was den…

Hoher Blutdruck

E-Book Hoher Blutdruck
Ein aktueller Ratgeber Format: PDF

Hoher Blutdruck tut nicht weh, unerkannt kann er jedoch zu lebensbedrohenden Krankheiten führen. Dieser Ratgeber bietet auf dem neuesten Forschungsstand alles Wissenswerte zum Problem 'hoher…

Hoher Blutdruck

E-Book Hoher Blutdruck
Ein aktueller Ratgeber Format: PDF

Hoher Blutdruck tut nicht weh, unerkannt kann er jedoch zu lebensbedrohenden Krankheiten führen. Dieser Ratgeber bietet auf dem neuesten Forschungsstand alles Wissenswerte zum Problem 'hoher…

Hoher Blutdruck

E-Book Hoher Blutdruck
Ein aktueller Ratgeber Format: PDF

Hoher Blutdruck tut nicht weh, unerkannt kann er jedoch zu lebensbedrohenden Krankheiten führen. Dieser Ratgeber bietet auf dem neuesten Forschungsstand alles Wissenswerte zum Problem 'hoher…

Hoher Blutdruck

E-Book Hoher Blutdruck
Ein aktueller Ratgeber Format: PDF

Hoher Blutdruck tut nicht weh, unerkannt kann er jedoch zu lebensbedrohenden Krankheiten führen. Dieser Ratgeber bietet auf dem neuesten Forschungsstand alles Wissenswerte zum Problem 'hoher…

Ratgeber Herzinfarkt

E-Book Ratgeber Herzinfarkt
Vorbeugung, Früherkennung, Behandlung, Nachsorge, Rehabilitation Format: PDF

Der Herzinfarkt ist nach wie vor das größte Gesundheitsrisiko. Er kann jeden treffen - obwohl sich gerade hier die Chance bietet, durch eine Änderung der Lebensweise das Risiko erheblich zu senken.…

Weitere Zeitschriften

Archiv und Wirtschaft

Archiv und Wirtschaft

"Archiv und Wirtschaft" ist die viermal jährlich erscheinende Verbandszeitschrift der Vereinigung der Wirtschaftsarchivarinnen und Wirtschaftsarchivare e. V. (VdW), in der seit 1967 rund 2.500 ...

BMW Magazin

BMW Magazin

Unter dem Motto „DRIVEN" steht das BMW Magazin für Antrieb, Leidenschaft und Energie − und die Haltung, im Leben niemals stehen zu bleiben.Das Kundenmagazin der BMW AG inszeniert die neuesten ...

Gastronomie Report

Gastronomie Report

News & Infos für die Gastronomie: Tipps, Trends und Ideen, Produkte aus aller Welt, Innovative Konzepte, Küchentechnik der Zukunft, Service mit Zusatznutzen und vieles mehr. Frech, offensiv, ...

DULV info

DULV info

UL-Technik, UL-Flugbetrieb, Luftrecht, Reiseberichte, Verbandsinte. Der Deutsche Ultraleichtflugverband e. V. - oder kurz DULV - wurde 1982 von ein paar Enthusiasten gegründet. Wegen der hohen ...

Euphorion

Euphorion

EUPHORION wurde 1894 gegründet und widmet sich als „Zeitschrift für Literaturgeschichte“ dem gesamten Fachgebiet der deutschen Philologie. Mindestens ein Heft pro Jahrgang ist für die ...