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Schülerhabitus

Theoretische und empirische Analysen zum Bourdieuschen Theorem der kulturellen Passung

AutorRolf-Torsten Kramer, Sven Thiersch, Werner Helsper
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl406 Seiten
ISBN9783658004958
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis42,99 EUR
Der Band 'Schülerhabitus' schließt an die verstärkte Wiederaufnahme der Theorie Pierre Bourdieus in der erziehungswissenschaftlichen Forschung an. Im Zentrum der Beiträge steht das Feld Schule. Die Konzeption des Habitus wird in grundlegenden theoretischen Weiterführungen und Konkretisierungen aufgegriffen und in Bezug auf Individualität und Kollektivität sowie Transformation und Reproduktion geschärft. Im zweiten Teil beziehen sich die Beiträge auf das Theorem der kulturellen Passung -  also auf  das Verhältnis zwischen primär erworbenem inkorporierten Habitus und den schulisch geforderten sekundären Schülerhabitus. Auf der Grundlage von Studien wird die Frage nach der Bedeutung kultureller Passung für die Erzeugung von Bildungsungleichheit diskutiert. ?

Dr. Werner Helsper ist Professor für Schulforschung und allgemeine Didaktik am Institut für Schulpädagogik und Grundschuldidaktik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Dr. Rolf-Torsten Kramer ist Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Sekundarstufe I am Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Kassel.

Dr. Sven Thiersch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Arbeitsbereich fallrekonstruktive Schul- und Unterrichtsforschung der Leibniz Universität Hannover.

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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis5
Habitus – Schule – Schüler: Eine Einleitung7
1. (Schüler-)Habitus – reflexive Vermittlung von Struktur und Akteur, Sozialität und Subjektivität?8
2. Die Schule als universalistische Instanz der Moderne oder als „kulturelle Willkür“ der Bildungsreproduktion?12
3. Feld und Habitus – das Konzept der Passung14
4. Crossing borders: Der „jugendliche“ Habitus und die Felder – Familie, Schule, Peers16
5. Stabilität oder Wandel, Reproduktion und/oder Transformation? Überlegungen zur „Habitusbildung“19
6. Ausdifferenzierungen des Habitus: Schulen und ihre Schüler22
7. Wie lässt sich der Schülerhabitus erschließen? Qualitative methodische Zugänge25
Literatur26
I. Theoretische und methodologische Grundlagen zur Analyse des Schülerhabitus30
Habitus, Norm und Identität31
1. Habitus, Orientierungsrahmen und Orientierungsschemata33
2. Habitus, Norm und soziale Identität: empirische Exemplifizierung36
3. Der exteriore Charakter normativer Erwartungen40
4. Normen, Institutionen und Rollenbeziehungen im Sinne der Phänomenologischen Soziologie43
5. Strategische Selbstpräsentation und die Konstitution persönlicher Identität im Unterschied zur habituellen Übereinstimmung44
6. Identitätsversus Habitusdifferenzen: empirische Exemplifizierung47
7. Habitus, Rollendistanz und die Bewältigung diskrepanter sozialer Identitäten48
8. Mehrebenenanalyse und mehrdimensionale Typenund Kategorienbildung als Äquivalente zur Konzeption des Feldes49
Literatur51
Die Pluralität der Habitusund Milieuformen bei Lernenden und Lehrenden. Theoretische und methodologische Überlegungen zum Verhältnis von Habitus und sozialem Raum54
1. Das Problem der fehlenden horizontalen gesellschaftlichen Differenzierung55
2. Die Pluralität der Habitus- und Milieuformen59
3. Habitusforschung und Hermeneutik des Habitus65
4. Milieuspezifische Habitusmuster von Lehrkräften69
5. Schlussbemerkung: Schülerhabitus und die Komplexität des Bildungsgeschehens74
Literatur77
Das Konzept des männlichen Habitus. Möglichkeiten und Grenzen für die Analyse von Unterrichtspraktiken von Schülern80
1. Der Männliche Habitus81
1.1 Der männliche Habitus im Werk Bourdieus81
1.2 Diskussionslinien85
2. Die ernsten Spiele des Wettbewerbs unter Schülern87
2.1 Herstellung eines männlichen Habitus in Interaktionen88
2.2 Transformationen92
3. Fazit94
Literatur95
Bildung als Habitus – Überlegungen zum Konzept eines Bildungshabitus97
1. Bildung und Habitus: Zum Verhältnis zweier Begriffe99
1.1 Bildungshabitus: Habituelle Perspektiven auf Bildung99
1.2 Habitusbildung: Bildungstheoretische Perspektiven auf Habitus103
2. Reproduktion und Transformation: Zu Struktur und Genese des Habitus – eine kurze Relektüre Bourdieus105
3. ‚Opus transformatum‘ und ‚modus transformandi‘: Von der Habitustransformation zum Transformationshabitus110
Literatur119
Habitusbildung, Krise, Ontogenese und die Bedeutung der Schule – Strukturtheoretische Überlegungen123
1. Bildung und Transformation des Habitus – eine kritische Lektüre von Ansätzen123
2. Ontogenetisch-sozialisatorische Krisen und deren Bedeutung für die Entstehung und Veränderung des Habitus131
3. Die Bedeutung der Schule im Prozess ontogenetischer Krisen und der Habitusbildung – ein Ausblick143
Literatur150
„One Size Fits All“ – Eine Kritik des Habitusbegriffs157
1. Zum Zuständigkeitsbereich des Habitusbegriffs159
2. Konstitutionstheoretische Aspekte des Habitusbegriffs161
3. Objekttheoretische Aspekte des Habitusbegriffs: Schulischer Habitus, Schülerhabitus und das Problem der Passung167
3.1 Zum Modell der Passung167
3.2 Kollektiver und individueller Habitus171
3.3 Schülerhabitus: Zur Eigenlogik von Familie, Schule und Milieu173
3.4 Habitus und Subjektivität: Zur Eigenlogik familialer Interaktion174
3.5 Schülerhabitus: Zur Eigenlogik schulischer Interaktion176
Literatur178
Kulturelle Passung und Schülerhabitus – Zur Bedeutung der Schule für Transformationsprozesse des Habitus181
1. Das Konzept des Habitus bei Bourdieu182
2. Kulturelle Passung und der Schülerhabitus185
3. Vom Habitus der Bildungskonformität zum Habitus der Bildungsfremdheit – Eine exemplarische Fallstudie zur Erosioneiner schulischen Anpassungshaltung188
4. Der „doppelte“ Schülerhabitus und die Bedeutung der Schule für Habitustransformationen195
Literatur198
II. Schülerhabitus, Familie und Peers – Verhältnisbestimmungen und empirische Analysen201
Schülerhabitus und familialer Bildungshabitus – Zur Genese von Bildungskarrieren und -entscheidungen202
1. Forschungspotenziale für das Zusammenspiel von Bildungsbiografie, Familie und Schulwahl im Anschluss an Bourdieu – Theoretischer Rahmen204
2. Dokumentarische Methode und Habitusrekonstruktion – Methodischer Rahmen207
3. Familiale Dynamiken des Bildungshabitus im Zugang zu einem exklusiven Gymnasium208
3.1 Die auferlegte, exklusive „Bildungsreise“ des leidenden Sohnes als Ausdruck eines funktional-strebenden Aufstiegshabitus der Eltern –Familie Bachmann208
3.2 Das „exklusive“ Streben der Tochter als Irritation des familialen Bildungshabitus – Familie Friedrich214
4. Bildungshabitus, Familie und Schulwahl – Fazit218
Literatur219
Zur Bedeutung familialer Geschlechter- und Generationenbeziehungen für die Konstituierung des Bildungsselbst222
1. Das „familiale Erbe“ im Kontext familialer Geschlechterund Generationenbeziehungen224
2. Zur Bedeutung der Struktur familialer Sozialisation für die Erforschung bildungsbiografischer Selbstentwürfe226
3. Die Ambivalenz des „mütterlichen Erbes“ und dessen Bedeutung für die Formierung eines bildungsbiografischen Selbstentwurfs: Der Fall Eva-Kathrin Kluge229
3.1 Bildungsgenogrammanalyse230
3.2 Rekonstruktion des Familiengesprächs232
4. Die „mütterliche Erbschaft“ als Beziehungsfrage und das „entäußerte Bildungsselbst“241
5. Fazit243
Literatur244
Habitustransformationen von Schülerinnen im Verlauf der Sekundarstufe I und die Bedeutung der Peers247
1. Peerkulturen, Bildungsverläufe und soziale Ungleichheit248
2. Habituelle Orientierungen und Sozialisationsmilieus – theoretische Bezugsgrößen251
3. Das Forschungsdesign der qualitativen Längsschnittstudie253
4. Zwischen Exzellenzorientierung und dem Streben nach Bildungsnotwendigkeit256
5. Zusammenfassung und Einbindung der Ergebnisse in den Forschungsdiskurs zum Bildungshabitus264
Literatur267
Schülerhabitus und Habitustransformation. Peergroups als Potentiale für Bildungsprozesse271
1. Affirmative, subversive und antagonistische Formen des Schülerhabitus: Peergroups zwischen Vorderund Hinterbühne272
2. Über Möglichkeiten der Wandlung und Transformation des (Schüler-)Habitus: Bildungstheoretische Überlegungen im Anschluss an Pierre Bourdieu277
3. Peergroups als Potentiale für transformative Bildungsprozesse279
Literatur285
III. Studien zum Schülerhabitus inunterschiedlichen Schulformen und -kulturen288
Der Waldorfschülerhabitus – Kulturelle Passungen im Feld reformpädagogischer Privatschulen am Beispiel der anthroposophischen Schulkultur289
1. Waldorfschulen als sozial selektive Erziehungsschulen289
2. Das Klassenkollektiv und die exklusive Dyade mit dem Klassenlehrer – Elemente des sekundären Habitus auf der symbolischen Ebene von Zeugnistexten293
3. Gelungene und misslungene Habitusformationen – Befunde aus Schülerfallstudien296
4. Schultheoretischer Ausblick: Waldorfschulen zwischen pädagogischem Holismus und sozialer Exklusion299
Literatur301
Von Boxern und Klavierspielerinnen. Kulturelle Passungen bei Berliner Hauptschülern und Gymnasiasten303
1. Aggressive Männlichkeit: Der Boxerstil304
2. Aktualität bürgerlicher Lebensformen: Politisches Engagement und Klassische Musik311
3. „Wir sind dumm“ – Zum Umgang mit Leistungsideologien in der Hauptschule317
4. Schluss: Zur Bedeutung kultureller Passungen325
Literatur326
Herausbildung habitualisierter Bildungsorientierungen im Rahmen eines biografischen Wandlungsprozesses – Das Fallbeispiel einer aufsteigenden Hauptschülerin imLängsschnitt328
1. Theoretische und methodische Anmerkungen329
2. Die Fallstudie: Ein behinderter biografischer Wandlungsprozess als Generierungsprinzip aufstiegsorientierter, strebsamer Bildungsorientierungen331
2.1 Vorbemerkungen zum Fall ‚Sunay‘331
2.2 Erstes Interview: Die Herausbildung hoher Bildungsorientierungen an der Hauptschule331
2.3 Zweites Interview: Das spannungsreiche Verhältnis zwischen der habitualisierten hohen Bildungsorientierung und dem Bildungsortder gymnasialen Oberstufe338
3. Zusammenfassung der Ergebnisse und abschließende Überlegungen342
Literatur344
Transformation und Reproduktion in den Orientierungen von Jugendlichen auf Schule beim Schulformabstieg in die Hauptschule346
1. Vom Hauptschülerwerden zum Hauptschülersein – eine Fallkontrastierung349
1.1 Die Verfestigung des Ambivalenzverhältnisses350
1.2 Die Ausbalancierung des Ambivalenzverhältnisses354
2. Resümee – Die Gestaltung und Bearbeitung absteigender Schulkarrieren im Verlauf359
Literatur362
Exzellente Persönlichkeiten und verantwortungsbewusste Potenzialträger im Fokus – Konstruktionen des Schülerhabitus in Exklusiven Internatsgymnasien364
1. Exklusive Bildungsinstitutionen und ihre schulkulturellen Ordnungen364
2. Ein Platz in der exklusiven Gemeinschaft – Zwei Internatsgymnasien und ihre Schülerschaft366
2.1 Das traditionsreiche, private Internatsgymnasium367
2.2 Das „junge“, staatliche Internatsgymnasium372
3. Fazit: „Ideale“ Passungen in exklusiven Internatsgymnasien378
Literatur381
Schule als zentraler Ort der Peerbeziehung unter Bedingungen globaler Mobilität384
1. Die internationalen Schulformen und erste Forschungsansätze zur peer culture385
2. Die habituelle und vitale Verbundenheit in der Peerbeziehung386
3. Projektbezug und empirischer Teil389
3.1 Die Schule als Beziehungsort und Hinweise auf den Gruppenhabitus391
3.2 Schule als Lernund Leistungsort und erste Hinweise auf den Schülerhabitus393
3.3 Gruppenund Schülerhabitus in der Typologie ,Zusammenfall von Schule und Peerwelt‘396
4. Fazit und Ausblick397
Literatur399
Autorenverzeichnis403

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