Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, FOM Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Frankfurt früher Fachhochschule, Sprache: Deutsch, Abstract: Trauer gehört zum Leben. Was wäre das Leben ohne die Liebe? Wer liebt, geht das Risiko des Verlusts ein. Darum sind Verluste Teil eines gelingenden Lebens, Trauer als natürliche Reaktion auf Verluste ebenfalls. Wer sich vor dem Tod schützen will, um dem schmerzlichen Gefühl der Trauer auszuweichen, indem er sich nicht auf Beziehung und Veränderung einlässt, ist eigentlich schon tot. Folglich behandle ich Trauer in der vorliegenden Arbeit als etwas, das zum Leben gehört. Dies soll nicht darüber hinwegtäuschen, wie schmerzhaft und durcheinanderrüttelnd Trauer auslösende Ereignisse sein können. Verlustkrisen bringen Menschen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit und nicht selten darüber hinaus. Darum möchte ich nicht der Gefahr erliegen, bagatellisierend an diese im einzelnen Schicksal oft als unbegreifliche Katastrophe erlebte Thematik heranzugehen. Mir ist bewusst: Trauerbegleitung ist keine leichte Aufgabe. Sie erfordert neben einem hohen Maß an Empathie und dem Bewusstsein für die Unbegreiflichkeit des Geschehens einiges Wissen über Trauerabläufe. Manches, was auf den ersten Blick pathologisch aussieht, kann in Wirklichkeit Ausdruck eines gesunden Trauerprozesses sein. Anderes, was gesund und stark wirkt, kann einer verdrängten, lebenshemmenden Art zu trauern entspringen. Um Trauer besser zu verstehen und Erkenntnisse für sozialpädagogische Begleitung von Trauerarbeit zu gewinnen, betrachte ich Trauer aus dem Blickwinkel von Entwicklung. Diese Sicht verharmlost Verlustkrisen nicht, sondern ermöglicht Hoffnung auf Licht am Ende des Tunnels von Verzweiflung, Schmerz und Unfassbarkeit. Ein Trauernder wird am Ende des Trauerprozesses nicht mehr derselbe sein. Im besten Fall ist er trotz aller Verwundungen in seiner Persönlichkeit gereift und den Herausforderungen des Lebens besser gewachsen als vorher. Konkret stelle ich zu Beginn dieser Arbeit die These auf, dass Trauer weder als zementierter Zustand noch als Lebenshindernis, sondern als Entwicklungsprozess zu verstehen ist und dass dieses Verständnis aufschlussreiche Erkenntnisse ermöglicht für eine sozialpädagogische Trauerbegleitung unter besonderer Berücksichtigung kreativer Medien.
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