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Konsensfiktion in Firmenmeetings - Das Spannungsfeld hierarchischer und egalitärer Erwartungsstrukturen in Arbeitsbesprechungen

Das Spannungsfeld hierarchischer und egalitärer Erwartungsstrukturen in Arbeitsbesprechungen

AutorMarianne Schröder
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl87 Seiten
ISBN9783638071628
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Diplomarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 1,15, Ludwig-Maximilians-Universität München, 115 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Glaubt man Ratgeberbüchern über Meetings oder Sitzungsteilnehmern selbst, so sollen Besprechungen in erster Linie dazu dienen, Informationen über die eigenen Tätigkeiten und die der anderen auszutauschen, konstruktive Lösungen für aktuelle Arbeitsprobleme zu finden und gemeinsam zu besseren Entscheidungen zu kommen. Allerdings scheinen Besprechungen solchen Erwartungen nicht unbedingt gerecht zu werden. Viele Konferenzteilnehmer sehen die meisten Meetings inzwischen als reine Zeitverschwendung an. Trotz aller Klagen scheinen Meetings in Firmen nicht eben selten einberufen zu werden. Die Frage, warum dennoch so viele Meetings stattfinden, obwohl von allen Seiten fast ausschließlich der Nutzen solcher Treffen angezweifelt wird, scheint noch gar nicht bzw. noch nicht ausreichend beantwortet zu sein. Eine Erklärung, warum Meetings für Organisationen dennoch nützlich sein können, hat sich der vorliegende Text zur Aufgabe gemacht. Besonders wichtig bei dieser theoretischen Analyse ist es, die Unterscheidung von Organisation und Interaktion stets im Auge zu behalten: Das Meeting verläuft als Interaktion nach eigenen Gesetzmäßigkeiten. Organisationsprogramme können deshalb nicht eins zu eins in der Besprechungsinteraktion umgesetzt werden. Meetingidealisten, wie zum Beispiel Autoren von Ratgeberbüchern, beklagen genau diesen Umstand: Anstatt sich in Besprechungen schlicht auf die Umsetzung von Zielen oder Problemlösungen zu konzentrieren, wimmle es von Selbstdarstellern, die im Meeting nichts anderes zu tun hätten als sich zu profilieren; es würde ständig vom Thema abgedriftet, um sich mit unwichtigen Kleinigkeiten oder auch Kleinlichkeiten aufzuhalten, und häufig kämen die Teilnehmer einfach nicht auf den Punkt, den sie eigentlich behandeln wollten, sondern redeten ständig um den heißen Brei herum. Anstatt nun aber mit in diesen Kanon einzustimmen, behauptet der Text, dass die Interaktionsdynamik eines Meetings, welches scheinbar nur Zeit und Geld verschlingt, sehr wohl eine nützliche Funktion für die Organisation hat: Durch die Eigengesetzmäßigkeit der Meetinginteraktion kann eine Konsensfiktion unter den rangungleichen Organisationsmitgliedern hergestellt werden. Die Darstellung von im Meeting konsensuell getroffenen Beschlüssen kommt den Anforderungen einer zunehmend wichtiger werdenden Egalitätsnorm in Organisationen entgegen.

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