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Einführung in die Verkehrsplanung.

Grundlagen, Modellbildung, Verkehrsprognose, Verkehrsnetze.

AutorUwe Köhler
VerlagFraunhofer IRB Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl170 Seiten
ISBN9783816790426
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,00 EUR
Der Autor gibt einen umfassenden Einblick in die Grundlagen und den gesamten Prozess der Verkehrsplanung. Er erläutert die Zusammenhänge von Stadt, Raum und Verkehr, stellt Methoden und Verfahren der Verkehrserhebung, -modellierung und -prognose vor und beschreibt moderne verkehrsplanerische Konzepte. Mit einer Zusammenstellung der verschiedenen Verfahren zur Entscheidungsfindung und einem Ausblick auf die Zukunft des Verkehrs bietet das Buch einen kompakten, aber vollständigen Überblick über das komplexe Thema Verkehrsplanung.

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Leseprobe
2 Stadt, Raum und Verkehr (S. 17-18)

2.1 Entstehung von Verkehr

Verkehr ist in aller Regel kein Selbstzweck, sondern entsteht aus sozialen, wirtschaftlichen und anderen Anlässen, weil die Orte für die notwendigen menschlichen Aktivitäten, wie z. B. Arbeiten, Ausbildung, Einkaufen, Wohnen, Erholen, im Raum verteilt sind (Abb. 2.1). Diese Verteilung ist nicht zufällig, sondern zumindest in Teilbereichen das Ergebnis von Planungsprozessen (Flächennutzungsplanung), aber auch Folge der vorhandenen Raumstruktur und der Topographie, die nur schwer beeinflussbar sind (z. B. mithilfe von Bauwerken wie Brücken und Tunneln).

Hieran ist schon erkennbar, dass die Verteilung der Aktivitätsorte im Raum das Verkehrsgeschehen direkt beeinflusst und die Art der Verteilung zu verkehrssparsameren oder zu verkehrsaufwändigeren Verkehrsstrukturen führt. Darüber hinaus sind menschliche Aktivitäten, aber auch Flächennutzungen Veränderungen im Zeitverlauf unterworfen, sodass das Verkehrsgeschehen als ein Prozess zu sehen ist, in dessen Verlauf immer wieder Anpassungen erforderlich werden. Auch das technische System Verkehr, das bei jedem Verkehrssystem aus unterschiedlichen Fahrzeugen (beim Fußgängerverkehr dem ›Gehzeug‹) einschließlich den Fahrern bzw. den Nutzern (Passagieren), den Geh- und Fahrwegen, den Leit- und Steuertechniken sowie den Organisationsformen und dem Ordnungsrahmen besteht, beeinflusst das tatsächliche Verkehrsgeschehen, wobei die Qualität des technischen Systems Verkehr eine ausschlaggebende Rolle spielt.

Das gesamte in Abb. 2.1 dargestellte System ist ein mehrfach rückgekoppelter Regelkreis. So beeinflusst z. B. die tatsächliche Zahl von Ortsveränderungen (mit motorisierten Verkehrsmitteln) das technische System Verkehr, indem technische Innovationen, wie der Katalysator, der Partikelfilter oder neue Fahrzeugantriebe eingeführt werden, die negative Wirkungen von Verkehrsvorgängen abmildern.

2.2 Stadtstruktur und Verkehr Schon von alters her definieren die Straßennetze den Stadtgrundriss. In den antiken Städten der Griechen und Römer herrschte das orthogonal angelegte Straßennetz (Rasternetz) vor, das aus der Landwirtschaft (rechtwinklige Felderzuschnitte) in den Städtebau übernommen wurde. Auch heute noch spielt diese Straßennetzform eine wichtige Rolle.

Das durch die Industrialisierung im 19. Jahrhundert verursachte schnelle Wachstum der Städte führte aufgrund der Einwohnerzuwächse und der damit verbundenen schlechten Wohnqualitäten zu zunehmenden Problemen, auch gesundheitlicher Art. Dies war Anlass, über die Struktur der Städte nachzudenken. Einen daraus resultierenden Ansatz bildete die Charta von Athen [4], die als Schlussfolgerungen aus den schlechten Lebensbedingungen, u. a. durch Grünzüge voneinander getrennte Flächen, für die verschiedenen Nutzungen (Wohnen, Arbeiten, Erholen) forderte. Daraus entwickelten sich etliche Stadtmodelle des 20. Jahrhunderts (z. B. die Gartenstadt).
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Impressum5
Vorwort6
Inhaltsverzeichnis7
Abkürzungsverzeichnis9
1Menschen, Güter und Verkehr10
1.1Grundlagen10
1.2Personenverkehr10
1.2.1Einflussgrößen10
1.2.2Mobilität im Personenverkehr14
1.3Güterverkehr16
2Stadt, Raum und Verkehr18
2.1Entstehung von Verkehr18
2.2Stadtstruktur und Verkehr19
2.3Der Verkehrsplanungsprozess22
3Verkehrserhebungen25
4Verkehrsmodelle32
4.1Modelle allgemein32
4.2Verkehrsnachfragemodelle33
4.2.1Modellformen33
4.2.2Verkehrserzeugung35
4.2.3Verkehrsmittelwahl40
4.2.4Verkehrsverteilung44
4.2.5Zusammenhang zwischen Verkehrserzeugung,
45
4.2.6Routenwahl46
4.2.7Die Verkehrsnachfragemodellierung im Überblick52
4.3Sonstige Verkehrsmodelle57
5Prognose58
6Verkehrsplanerische Konzepte64
6.1Leitbilder der Stadt- und Verkehrsplanung64
6.2Verkehrsnetze65
6.3Strecken und Knotenpunkte74
6.4Ruhender Verkehr80
6.5Radverkehr88
6.6Fußgängerverkehr90
6.7Öffentlicher Personennahverkehr92
6.8Verknüpfung und Vernetzung
96
6.9Einsatzbereiche von Verkehrsmitteln99
7Verkehrliche Wirkungen102
7.1Grundlagen102
7.2Verkehr und Umwelt104
7.3Verkehrssicherheit115
7.4Erreichbarkeit120
8Verfahren zur Entscheidungsfindung125
8.1Beurteilung, Abwägung und Auswahl125
8.2Zielsystem126
8.3Nichtformalisierte Bewertungsverfahren129
8.4Teilformalisierte Bewertungsverfahren129
8.5Formalisierte Bewertungsverfahren133
8.5.1Nutzen-Kosten-Analyse134
8.5.2Nutzwertanalyse136
8.5.3Wirksamkeits-Kosten-Analyse141
8.5.4Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs142
9Zukunft des Verkehrs146
9.1Verkehrsentwicklung bis 2030 in Deutschland146
9.2Konsequenzen für die Verkehrsplanung152
Anhang158
Abbildungsverzeichnis158
Tabellenverzeichnis161
Literaturverzeichnis163
Stichwortverzeichnis166

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