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Søren Kierkegaards 'Krankheit zum Tode'. Der Sündenbegriff und der Nihilismus

AutorAdrian Baumgartner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl19 Seiten
ISBN9783656608271
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis10,99 EUR
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 19. Jahrhunderts, Note: 4,5 (CH), Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz), Sprache: Deutsch, Abstract: Friedrich Heinrich Jacobi hat dem Idealismus wegen seiner Abstraktheit Nihilismus vorgeworfen. Dies mit den Worten: 'Wahrlich, mein lieber Fichte, es soll mich nicht verdriessen, wenn Sie, oder wer es sey, Chimärismus nennen wollen, was ich dem Idealismus, den ich Nihilismus schelte, entgegensetzte'. Seither wurde die philosophische Kritik am Idealismus stärker, insbesondere von religiöser Seite. Kierkegaard stärkt mit seinen Aussagen die Ansicht, dass der spekulative Idealismus Hegels gegen die Wirklichkeit der Existenz steht. Jacobi und Kierkegaard warnen intensiv vor der Leere der reinen Reflexion und damit vor dem Verlust der erfahrbaren Realität der Existenz. Sie stehen in der Tradition mit vielen Romantikern wie Jean Paul, Ludwig Tieck, Bonaventura, Clemens Brentano und E.T.A. Hoffmann. Hoffmanns Figuren werden wahnsinnig, weil sie in der Wirklichkeit einer gespenstischen Spiegelkabinettwelt gefangen sind. Sogar 'Woldemars' Figur im Roman von Jacobi wird in die Harry Potter Bücher als das Böse schlechthin als Lord Voldemort transfiguriert. Friedrich Hölderlin, Friedrich Wilhelm, Joseph Schelling und Novalis, alias Friedrich Freiherr von Hardenberg, begründen erstmals mit rational-wissenschaftlichen Beweisen im nichtrationalen Sein. Das daraus folgende begründete Wissen fusst letztlich auf einem Gefühl der nicht-reflexiven Gewissheit des Seins. Dies kann nicht bewiesen, sondern nur geglaubt werden. Hier wird die Paradoxie des Glaubens Kierkegaards sichtbar. Im Werk 'Bestimmung des Menschen' überwindet Fichte die Leere der existentiellen Angst mit dem Glauben an das Absolute. Dies ähnelt Kierkegaards Rettung vor dem Nihilismus durch den Glauben. Mit dem Begriff des Nihilismus kann Kierkegaards literarischer Begriff der Nivellierung gleichgestellt werden. Seine Erfahrung des Nihilismus durch die Angst und Verzweiflung dieser Leere geht allerdings mehr in eine existentielle, tiefenpsychologische Richtung, die er den Philosophen und Theologen suggerieren will. Nämlich dahingehend, dass wir Menschen als Wesen zwischen leib-seelischer Natur und Geist die Angst haben, am Abgrund der Sünde oder des Dämonischen zu stehen und hinunterzustürzen. Kierkegaard unternahm als erster europäischer Denker den Versuch, mit Tiefenpsychologie das Unbewusste zu begründen.

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