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Das System der Mixed Production

Personal-Order-Prinzip für kundenorientierte Produktion

AutorHitoshi Takeda
Verlagmi Wirtschaftsbuch
Erscheinungsjahr1996
Seitenanzahl336 Seiten
ISBN9783864161766
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis107,99 EUR
Produktionsreforn von Push- zu Pull-Fertigung mit Hitoshi Takeda!Maschinenleistung steigern und Montagelinien optimierenMitarbeiter qualifizieren und Flaschenhälse beseitigenPilotlinien einrichten und Qualität verbessernProduktkosten verringern und Gewinne sichern

Hitoshi Takeda (* 1948)

 

Nach dem Abschluss seines Maschinenbaustudiums an der Meiji Universität in Tokyo im Jahr 1972 trat Hitoshi Takeda in ein großes Unternehmen der Automobilzuliefererindustrie ein. Er war dort in den Bereichen Fertigungssteuerung, Fertigungstechnik, Lieferantenabwicklung sowie im 'Promotion Office'für den Kaizen-Prozess tätig. Zu seinen Aufgaben gehörte auch das Auditieren und das Anleiten von Prozessverbesserungen bei ca. 100 Lieferanten.

 

Im Jahr 1990 gründete er die 'SPS Management Consultants'.

 

Er betreut Unternehmen in Japan, Korea und Europa mit einem Schwerpunkt in Deutschland . Zu seinen Kunden zählen namhafte Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Branchen wie Elektronik, Schiffbau, Maschinenbau, Automobilzuliefererindustrie, Möbelindustrie usw. In deutscher Übersetzung liegen folgende Titel vor:

  • Das Synchrone Produktionssystem

  • LCIA- Low Cost Intelligent Automation

  • Automattion ohne Verschwendung

  • Mixed Production

 

Hitoshi Takeda hat als erster die Methoden des synchronen Produktionssystem in einer bis dahin nicht gekannten Anschaulichkeit veröffentlicht. Sein Vortrag und seine praktische Arbeit vor Ort zeichnen sich durch eine außerordentliche Lebendigkeit und manchmal auch Direktheit aus. Es gelingt ihm dadurch auch Personen gerade im mittleren Management, die unter Umständen jahrzehntelang eine bestimmte Arbeitsweise trainiert haben, von notwendigen Veränderungen zu überzeugen. Es gibt mittlerweile auch in Deutschland eine ganze Reihe namhafter Unternehmen, die sich unter seiner Anleitung bedeutend weiterentwickelt haben.

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Leseprobe

2
Erfassen Sie die Wettbewerbsfähigkeit Ihrer Produkte


Auf welchem Niveau stehen Sie persönlich?


2.1 Zerstören Sie Ihre Paradigmen


Beim Aufbau des MP-Systems ist die Veränderung Ihrer bisherigen Einstellung ein wichtiger erster Schritt.

Als erstes müssen Sie erst einmal Ihre Grundhaltung verändern. Die lineare Fortschreibung der Vergangenheit (Anklammern an Bekanntem) kann nicht die Grundlage für den Aufbau des MP-Systems sein. Das Gelingen dieses Schritts hängt entscheidend davon ab, inwieweit Sie in der Lage sind, sich selbst zu überwinden. Die bestehenden Werkzeuge, Maschinen, Linien, Systeme usw. müssen als die schlechtestmöglichen begriffen werden. Aus der Negierung des Ist-Zustandes muß als konkrete Aktion seine Zerstörung erfolgen. Ansonsten ist der erste Schritt nicht abgeschlossen.

Es reicht also nicht, die Ist-Situation nur zu negieren, sondern sie muß zerstört werden. Ohne diese Zerstörung wird die Kreativität zur Schaffung des Neuen nicht freigesetzt.

Die bestehenden Linien, Systeme und Materialflüsse sind von Ihnen selbst entwickelt und realisiert worden. Das heißt nichts anderes, daß sich nichts ändern wird, wenn Sie selbst sich nicht ändern.

Danach müssen im zweiten Schritt Techniken zur Erkennung von Verschwendung an den bestehenden Linien entwickelt werden. Die Einstellung, die Ist-Situation zu verbessern, reicht dazu nicht aus. Es gilt, das Auge für die vielen Arten von Verschwendung zu schärfen, die eigentlich nicht sein dürften und permanent Verluste verursachen.

Die daraus resultierenden Maßnahmen und deren Ergebnisse hängen entscheidend von der Blicktiefe ab, mit der man in die Verschwendungsstrukturen eindringt.

Viele Aktionen bringen verhältnismäßig wenig an Ergebnissen, weil man nicht tief genug geschürft hat. Deshalb muß jede einzelne Verschwendungsart so gründlich und konsequent wie möglich erfaßt werden. Nun braucht man Techniken zur Eliminierung der Verschwendung. Weil es an solchen Techniken zur Eliminierung der Verschwendung fehlt, schleppt man sie häufig mit sich herum. Dies kümmert die Verschwendung wenig.

Wenn man fest von seiner Fähigkeit überzeugt ist, daß man Verschwendung eliminieren kann, werden sich mit Sicherheit Lösungswege auftun. Sie müssen nur ohne Hast und genau genug beobachten.

Im dritten Schritt müssen Sie eine klare Vorstellung von der anzustrebenden Form entwikkeln und sich dieser als Herausforderung stellen. Dies erfordert ein aktives Vorgehen, indem man die bestehenden Linien und Arbeitsplätze genau beobachtet, jegliche Form von Verschwendung erkennt, die Ist-Situation wirklich zerstört und die anzustrebende Form auch des eigenen Handelns entwickelt.

Dazu muß man fünf Anforderungen genügen: Zunächst benötigt man die Fähigkeit, die anzustrebende Form klar darstellen zu können. Dann muß man die Untergebenen motivieren und Gleichrangige abteilungsübergreifend einbeziehen können.

Wenn notwendig, muß auch der Vorgesetzte bewegt werden. Befindet sich dieser noch auf einem niedrigen Niveau, dann hat man es als seine Aufgabe zu betrachten, ihn auf das erforderliche Niveau zu bringen. Auch Vorgesetzte müssen erzogen werden. Solange ein Vorgesetzter sich nicht bewegt, bleibt es Ihr Problem, ihn zu bewegen. Hier ist Ihr persönliches Engagement gefragt.

Sie müssen Ihre Ideen ständig durch Ihr Handeln fundieren. Dies ist ein kontinuierlicher Prozeß des Selbstmanagements und der Selbstaufklärung. Sie tun dies nicht für das Unternehmen, sondern für sich selbst, für Ihre persönliche Selbstentfaltung.

Ihr Wollen muß sich in konkreten Handlungen realisieren, um Ihr Leben erfüllter zu gestalten. Dabei müssen Sie sich darüber im klaren sein, daß die Menschen in Ihrer Umgebung genau beobachten, was Sie tun.

Die Überwindung Ihres Selbst ist der erste Schritt zur Reform des Unternehmens und zum Aufbau des MP-Systems.

Schlüsselbegriff

Unter Beobachten wird hier ein Beobachten verstanden, das notwendige Handlungen miteinschließt, wie zum Beispiel bei einer Krankenschwester, die, wenn notwendig, eine Spritze gibt (Handlung) oder einem Gefängnisbeamten, der gegebenfalls einen fliehenden Gefangenen festnimmt (Handlung).

Eliminieren: Häufig stellt man nach Kaizenmaßnahmen fest, daß nach kurzer Zeit ein Rückfall in den alten Zustand stattfindet. Eliminieren in diesem Zusammenhang heißt die Umsetzung von Maßnahmen, die einen Rückfall absolut ausschließen.


2.2 Konkretisieren Sie Ihre Strategie, um im Wettbewerb zu gewinnen


Das MP-System ist eine mögliche Strategie. Eine Strategie dient dazu, sich gegenüber den Wettbewerbern eine vorteilhafte Position zu verschaffen. Anders ausgedrückt, sie dient dazu, eine größere Nähe zum Verbraucher zu sichern. Gelänge es allen Unternehmen, ein MP-System aufzubauen, könnte man nicht mehr von einer Strategie sprechen. Das entscheidende also ist, sich möglichst schnell positiv von der Konkurrenz abzusetzen. In Zukunft ist es für die Unternehmen eine wichtige Aufgabe, sagen zu können: Wir wollen uns mit diesem System deutlich von den anderen Firmen absetzen, uns einen entscheidenden Vorteil verschaffen und damit unsere weitere Existenz rechtfertigen.

Es kommt daher darauf an, daß jedes Unternehmen seine speziellen Stärken und Synergiepotentiale tatsächlich nutzt. In diesen Bereichen der unternehmensspezifischen Stärken muß man zunächst versuchen, sich von den Wettbewerbern abzusetzen. Der daraus entstehende Schwung dient nun dazu, in den anderen Bereichen nachzuziehen. Synergiepotentiale nutzen heißt, auf die Kundenwünsche möglichst umfassende Antworten geben zu können. Ein Produktionsbetrieb könnte sich beispielsweise mit einem Spediteur zusammentun und dafür sorgen, daß der Verbraucher die gewünschten Waren in der kürzestmöglichen Zeit erhält. Oder daß zusätzlich zur prompten Belieferung eine zweimalige Inspektion pro Jahr und die Rücknahme von Altgeräten angeboten wird. Man muß auf jeden Fall einen strategischen Vorsprung entwickeln, der jeden Mitbewerber zu der spontanen Äußerung veranlaßt: Um dieses Niveau zu erreichen, brauchen wir mindestens noch zwei bis drei Jahre.

Es ist wichtig, daß man die anzustrebende Form auf einem sehr hohen Niveau ansetzt. Es muß klar sein, wo das Unternehmen in einem halben Jahr bzw. in einem Jahr stehen will, auch wenn man noch nicht genau weiß, wie man dieses Ziel erreichen kann. In Modellbereichen sollte die anzustrebende Form schnellstens konkretisiert werden.

Während des Kaizenprozesses zur Verbesserung des Systems muß man sich oft in sich anscheinend widersprechende Richtungen bewegen. Es ist beispielsweise anzustreben, eine Linie soweit zu stärken, daß sie in der Lage ist, jedes geforderte Produkt zu bearbeiten und damit die immer vielfältiger werdenden Kundenwünsche zu befriedigen. Doch während des Kaizenprozesses kann es notwendig sein, eine konsequente Glättung der Produktion zu realisieren. Solange eine Linie noch nicht den Anforderungen, die an eine MP-Linie zu stellen sind, entspricht, kann für eine Übergangszeit eine Nivellierung und Glättung der Produktion bei gleichzeitiger konsequenter Prozeßverbesserung notwendig sein.

Es müssen also Maßnahmen souverän umgesetzt werden, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, doch es ist ein notwendiger Prozeß. Die an ihm Beteiligten müssen ständig im Bilde sein, in welcher Phase sich der Prozeß jeweils befindet und welche Veränderungen durch Kaizen bewirkt werden. An den Wendepunkten dieses Weges müssen die Beteiligten zusammenkommen, um den zurückgelegten Weg zu betrachten und die nächsten Schritte zu planen. Die Veränderungen und der aktuelle Standpunkt sollten durch visuelle Darstellungen an den Linien allen deutlich gemacht werden. Dies muß geschehen, bevor die Beteiligten in Verwirrung geraten.

Die Überwindung des Abstands zwischen dem gegenwärtigen Niveau des Unternehmens bzw. der Linien und der angestrebten Form, die erst den wirklichen Wettbewerbsvorteil verschafft, ist die jeweils aktuelle Strategie. Daraufhin stellt sich die taktische Frage, in welchen Bereichen welche Schwerpunkte zu setzen sind. Die Stärken und Schwächen müssen vorbehaltlos analysiert und Prioritäten festgesetzt werden. Es reicht nicht, die bestehende Situation irgendwie verbessern zu wollen, sondern der Abstand zur anzustrebenden Form muß quantifiziert werden. Erst durch die konkrete Beschreibung und Quantifizierung wird die zu bewältigende Aufgabe erkennbar. Ich rate Ihnen dringend, ein MP-System zu entwerfen, mit dem Sie die Wettbewerber wirklich weit abhängen. Sie sind derjenige, der dazu in der Lage ist. Es hängt alleine von Ihnen ab. „Von oben nach...

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