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E-Book

Führen live

30 Praxisfälle in der Analyse

AutorBen MacKenzie, Johannes Sattler, Thomas Saller
VerlagHaufe Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl256 Seiten
ISBN9783648049907
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,99 EUR
Profitieren Sie von praxiserprobtem Führungswissen und holen Sie sich Anregungen für den Führungsalltag. Dieses Buch stellt konkrete Problemsituationen und Lösungsmöglichkeiten vor. Die Detailanalysen der Autoren und das Hintergrundwissen, das sie vermitteln, helfen Ihnen Ihr Repertoire an Führungstechniken zu erweitern. Inhalte: - Effizienter Einstieg in neue Führungspositionen. - Motivation, Entwicklung, Kritik und Konflikte: Führen schwieriger Mitarbeitergespräche. - Umgang mit Teamdynamiken und Teamkonflikten. - Führung in Change Prozessen. - Führung des eigenen Vorgesetzten. 

Thomas Saller Thomas Saller ist Director Leadership Development an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und selbstständiger Führungskräfte-Trainer und Coach. Er hält Vorlesungen in den Bereichen Führung/Leadership, Personalwesen, Veränderungsmanagement und Kommunikation für Bachelor, Master und MBA Studenten sowie für Executive-Programme, u.a. an der University of North Carolina, der EBS Business School und der Universität Hohenheim. Sein Forschungsfeld ist der Bereich Human Capital im Spitzensport. Als Trainer und Coach hat er in den letzten zehn Jahren mit mehr als zweitausend Führungskräften verschiedener Management-Ebenen und Nationalitäten an führungsrelevanten Fragestellungen gearbeitet. Thomas Saller hat an der Universität Mannheim Psychologie studiert und an der Durham Business School (UK) seinen MBA absolviert. Vor seiner jetzigen Tätigkeit arbeitete er knapp 8 Jahre als Manager beim Konsumgüterkonzern Procter & Gamble bzw. als Berater und Projektleiter bei der Kienbaum Management Consultants GmbH. Johannes Sattler Johannes Sattler ist Gründungsmitglied des Beraternetzwerks Förster und Netzwerk. Seit Ende 2011 berät er als selbstständiger Trainer und Coach Führungskräfte in Bezug auf herausfordernde Alltagssituationen und unterstützt Teams dabei, zusammenzuwachsen und effizienter miteinander zu arbeiten. Gleichzeitig absolviert er nebenberuflich ein Maschinenbau-Studium an der TU Berlin. Nach seinem Erststudium an der Westfälischen Wilhelms-Universität arbeitete der Diplom-Psychologe von 2007 bis 2011 bei der Kienbaum Management Consultants GmbH. Seine Arbeits- und Beratungsschwerpunkte lagen während dieser Zeit in den Bereichen HR-Strategie und -Organisation, Change Management, Personaldiagnostik, Coaching sowie vor allem in der Trainerausbildung, -supervision und Führungskräfteentwicklung. Ben MacKenzie Ben MacKenzie, Mitbegründer des Beraternetzwerks Förster und Netzwerk, ist selbständiger Organisationsberater und Führungskräftetrainer. Er arbeitet mit Führungskräften unterschiedlicher Ebenen in Trainingsprogrammen und Workshops und begleitet sie in ihrer professionellen und persönlichen Weiterentwicklung. Daneben unterstützt er Teams beim Auf- und Ausbau effizienter und vertrauensvoller Zusammenarbeit. Ben MacKenzie fuhr nach einer Kapitänsausbildung mehrere Jahre zur See und sammelte praktische Führungserfahrung auf traditionellen Großseglern. Er erwarb seinen Diplomabschluss in Psychologie an der Universität Mannheim und absolvierte eine Beraterausbildung am Institut für systemische Beratung in Wiesloch. In weiteren Berufsstationen begleitete er beim Mannheimer Institut für Wirtschafts- und Organisationspsychologie die Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und war Projektmanager bei niederländischen Unternehmensberatung Mindwize BV.

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Leseprobe

1 Teams führen

1.1 Abstieg oder Klassenerhalt - sich selbst und das Team in Krisenzeiten motivieren
Marius Nolte,Mannschaftskapitän der Fraport Skyliners (Basketball-Bundesligamannschaft)

1.1.1 Fallbeschreibung
Ich bin jetzt im dritten Jahr Mannschaftskapitän der Fraport Skyliners, einer der erfolgreichsten Basketball-Bundesligamannschaften; davor war ich drei Jahre lang Kapitän bei den Paderborn Baskets. Anfangs habe ich für mich nie wirklich definiert, was genau meine Aufgaben als Kapitän sind und welche Dinge ich tun muss. Aber ich merke gerade in den letzten Jahren, wie ich mich zunehmend über diese Rolle definiere und (auch mit einem gewissen Stolz) versuche, sie mit ganzem Herzen auszufüllen.
Wie sehr man dabei Führung leben kann, hängt sicherlich von vielen Faktoren ab: Was für ein Typ ist man selbst als Kapitän, wie stabil sind der Club und die Mannschaft, wie dominant ist der Trainer und wie ist das Verhältnis des Kapitäns zum Coach, zum Vorstand und zur Mannschaft. Denn genau hier liegt eine wichtige Aufgabe des Kapitäns: Er muss an vielen Stellen Schnittstelle und Vermittler sein. Die Mannschaft moniert müde Beine und zu hartes Training, der Trainer beschwert sich über die unprofessionelle Einstellung Einzelner oder des gesamten Teams, der Fanclub ist sauer, weil nach der letzten Niederlage aus Frust nicht abgeklatscht wurde, der Vorstand ist nicht wirklich damit zufrieden, wie die Kabine nach dem letzten Heimspiel aussah.
All dies sind ziemlich alltäglich Beispiele, bei denen sich der Kapitän als Schnittstelle überlegen muss, wie er die Probleme am besten angeht und auf welche Weise er sie den entsprechenden Adressaten vermittelt. Das kann spannend sein - oder auch sehr unangenehm -, lustige oder auch sehr ernste Unterhaltungen mit sich führen. Klar ist nur eines: Man muss sich als Kapitän darum kümmern und die Dinge angehen. Versäumt man dies, dann leidet die Glaubwürdigkeit und aus kleineren Schwierigkeiten wird schnell ein riesiges Problem, das dann wirklich größere Konsequenzen nach sich ziehen kann. Im schlimmsten Fall leidet der sportliche Erfolg - der Faktor, an dem sich jeder Club messen lassen muss.
Die Hauptaufgabe eines Kapitäns ist allerdings, dazu beizutragen, dass innerhalb des Teams ein starkes „Wir"-Gefühl entsteht und man dadurch sportlich erfolgreich ist. Es ist sehr wichtig, Saison für Saison so schnell wie möglich ein Team zu formen und in der Folge dafür zu sorgen, dass man auch ein Team bleibt. Genau hier sollte sich aus meiner Sicht ein guter Kapitän einbringen: Streitigkeiten innerhalb des Trainings schlichten, ausschweifende Mitspieler bremsen oder deprimierte Mitspieler aufrichten, aufbauende (hoffentlich filmreife) Motivationsansprachen halten etc. Vielleicht sind all dies nur kleine Dinge, aber genau diese können am Ende einer langen Saison den Unterschied ausmachen. Wichtig ist, dass der Kapitän für alle              spürbar involviert ist.
Nur wenn die Mitspieler merken, dass man wirklich ernst meint, was man sagt, wird man als Vorbild und Führungspersönlichkeit anerkannt und akzeptiert. In sportlich erfolgreichen Zeiten geht das in der Regel leicht von der Hand. Was aber, wenn der Erfolg ausbleibt und die Nerven blank liegen? Dann wollen sich zwei streitende Spieler gegebenenfalls nicht mehr vertragen und bei den Ansprachen hört vielleicht schon gar keiner mehr zu, weil sie ja bei den letzten Spielen auch nichts geholfen haben. Die Kunst des Kapitäns ist es, auch in
schwierigen Zeiten noch Führungsqualitäten zu zeigen.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover
1
Inhaltsverzeichnis6
Geleitwort8
Don’t panic – ein praktisches Handbuch für Führungskräfte14
Danksagung18
1 Teams führen20
1.1 Abstieg oder Klassenerhalt – sich selbst und das Team in Krisenzeiten motivieren20
1.2 Ready to take off? – Konfliktgeladene Teams in die Zukunft führen32
1.3 Schiffbruch im Hafen – mit Gegenwind im Team schon vor dem Start umgehen44
1.4 Kollege Zeitdieb – den Büronachbarn als größten Störfaktor ausschalten60
1.5 Backbrief to the Commander – was Führungskräfte von der NATO lernen können69
1.6 „Hallo Polen, Gewitter in Deutschland!“ – Mitarbeiter über Distanz führen78
2 Mitarbeiter führen88
2.1 Wie viel Elefant in meinem Porzellanladen? – Mit sozialer Inkompetenz umgehen88
2.2 Du als meine Chefin? – Akzeptanz bei deutlich älteren Mitarbeitern aufbauen99
2.3 Beförderung mit Schattenseiten – sich neidischen Kollegen stellen110
2.4 Vom Schmetterling zur Raupe – Aufgabenprofile an Stärken anpassen119
2.5 Ich Chaotin, du Pedant – unterschiedliche Persönlichkeitstypen führen127
2.6 Bäumchen wechsle dich – durch Perspektivwechsel neue Sichtweisen ermöglichen137
2.7 Entwicklung oder Führungsfehler? – Kritik vor versammelter Mannschaft üben148
2.8 Klassenziel nicht erreicht – Überraschungen im Beurteilungsgespräch vermeiden162
2.9 Should she stay or should she go? – Im Spannungsfeld führen174
2.10 Job wechseln oder Job weg? – Kompetenz und Erwartung vor dem Wechsel klären182
2.11 ........... – auf Russisch führen193
3 Führungskräfte führen206
3.1 Keine Luft nach oben – klare Botschaften aussprechen, wenn das Potenzial fehlt206
3.2 Fehlstart der Hoffnungsträgerin – neue Führungskräfte kulturell adaptieren216
3.3 Überlebenskampf allein – Probleme anpacken, die das Team nicht sieht227
3.4 Lernen und lernen lassen – Mitarbeiter durch Erfahrungslernen entwickeln240
3.5 Grow or go – schwierige Kündigungsgespräche souverän führen250
4 Organisationen führen264
4.1 Vitamin B ist nicht immer gesund – mit persönlichen Entscheidungen umgehen264
4.2 Zwischen Baum und Borke – unbequeme Personalentscheidungen treffen275
4.3 Nach dem Goldrausch – alternative Methoden zur Mitarbeitermotivation entwickeln285
4.4 Zwischen allen Stühlen – sich gegenüber Anspruchsgruppen positionieren302
4.5 Hör auf zu denken ... – Mitarbeitern Entscheidungsspielräume einräumen314
4.6 Das Dach deckt man bei schönem Wetter – Veränderungen rechtzeitig anstoßen323
5 Vorgesetzte führen336
5.1 Ende mit Schrecken oder ...? – Den eigenen Chef konfrontieren336
5.2 Von Anti-Brands und Anti-Führungskräften – seinen Arbeitsstil an den Chef anpassen346
Führungsfälle in der Praxis – ein Überblick356
Literaturverzeichnis368
Stichwortverzeichnis372
Autoren378

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