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E-Book

Psychotherapeutische Gespräche führen

AutorHerta Wetzig-Würth, Peter Müller
VerlagHogrefe AG
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl149 Seiten
ISBN9783456944975
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis17,99 EUR
Peter Müller / Herta Wetzig-Würth
Psychotherapeutische Gespräche führen
Wege zu psychodynamisch wirksamen Dialogen
2008. 148 S., 2 Abb., Kt
ISBN: 978-3-456-84497-8


Psychotherapeutische Gesprächsführung kann man lernen. Aber wie finde ich Wege zur psychodynamischen Wirksamkeit? Dieses Buch gibt eine konkrete Anleitung zur Gesprächsführung bei psychogenen bzw. psychosomatischen Erkrankungen.

Psychotherapeutische Gesprächsführung kann man lernen. Aber wie finde ich Wege zur psychodynamischen Wirksamkeit? Was ist im psychotherapeutischen Dialog anders als in geläufigen Beratungs- oder Sprechstundengesprächen? Dieses Buch gibt eine auf die Praxis bezogene konzentrierte und konkrete Anleitung zur Gesprächsführung bei Patienten mit psychogenen bzw. psychosomatischen Erkrankungen. Es zeigt Gesprächsbeispiele aus Therapien und ergänzt den theoretischen Hintergrund, skizziert die Psychodynamik und führt zu Leitlinien der Intervention. Es wendet sich an psychologische und ärztliche Psychotherapeuten, auch in der Aus- und Weiterbildung, an (angehende) Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie, für psychosomatische Medizin sowie an Allgemeinärzte, die ihre Kompetenz in der psychosomatischen Grundversorgung erweitern wollen. Auf ein Repetitorium zu den psychodynamischen Grundlagen folgen Abschnitte zum Erstinterview und zur tiefenpsychologischen Anamnese, zum Gespräch mit psychosomatisch Kranken, mit Borderline-Patienten, bei sexuellen Störungen. Hilfreiche akute Krisenintervention bei Suizidalität wird dargestellt und auch die Besonderheit der Psychotherapie bei alten Menschen.

Das vorliegende Buch ergänzt die umfassenden Lehrbücher durch kurz gefasste Hinweise zum Führen pychotherapeutisch wirksamer Gespräche.

Psychotherapie und Klinische Psychologie
Innere Medizin allgemein – Allgemeinmedizin

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Horizontale Tabs

Kapitelübersicht
  1. Inhaltsverzeichnis und Vorwort
  2. Hilfreiches aus Psychoanalyse und Tiefenpsychologie
  3. Erstinterview und tiefenpsychologische Anamnese
  4. Gesprächsführung mit psychosomatisch Kranken
  5. Psychosomatik im Praxis-Alltag: Zuhören, sprechen, verstehen
  6. Gesprächsführung bei sexuellen Störungen
  7. Das Gespräch mit dem suizidalen Patienten
  8. Das Gespräch mit dem Borderline-Patienten
  9. Das Gespräch mit dem alten Patienten
Leseprobe

5 Gesprächsführung bei sexuellen Störungen (S. 92-93)

Herta Wetzig-Würth

5.1 Einführung

Grundsätzlich gelten für den Bereich sexueller Störungen die Regeln der Gesprächsführung aus dem Bereich von Tiefenpsychologie und Psychosomatik. Auch im Bereich sexueller Störungen liegt der Schwerpunkt auf dem Beziehungsaspekt. Auch hier ist es nützlich, die Störung als Beziehungsstörung (Schnittpunkt-Metapher von horizontaler und vertikaler Achse) und als Beziehungsangebot in der therapeutischen Beziehung zu sehen. Ermöglicht werden soll in der empathischen, akzeptierenden «Atmosphäre» des Gesprächs ein emanzipatorischer Prozess.

In der therapeutischen Beziehung geht es vor tiefenpsychologischem Hintergrund – in der Regel für den Patienten neu – zunächst darum, dass Wertungen, wie der Patient sie in seinen Beziehungen kennt oder phantasiert, ausbleiben. Die Störung ist dann nicht die Krankheit, die schnell beseitigt werden muss, der Patient ist also keineswegs «nicht richtig». Vielmehr sieht sich der Therapeut vor einer doppelten Aufgabenstellung: Zum einen muss er darauf verzichten, dem Patienten seine Überzeugungen an die Hand zu geben, um so das Symptom, die Störung zu beseitigen – und zum andern muss er zusammen mit dem Patienten geduldig die verborgenen Motive und Zusammenhänge aufstöbern und zu verstehen suchen.

Im Hier und Jetzt der therapeutischen Beziehung können sich bislang abgewehrte, d. h. dem Patienten bewusst nicht zugängliche Konflikte meist verpönten schambesetzten Inhalts, entfalten. Und das Freiwerden z. B. eines Scham- Affekts im therapeutischen Gespräch geht (über das gemeinsame Verstehen) in der Regel mit einer Akzeptanz des eigenen Selbst, des Ich, der in einer Krän- kung steckengeblienen, eingeklemmten und gehemmten oder krank gewordenen Person einher. Die Beziehung zu sich selbst bekommt eine neue Qualität. Was bisher angstvoll oder schamvoll unterdrückt und nicht in Beziehungen lebbar eingebracht werden konnte, erfährt in der vertrauensvollen therapeutischen Situation Akzeptanz und kann aufgegeben oder bewusst, d. h. auch verantwortlich gelebt werden. Oft handelt es sich ja um quälerisch erlebte Befürchtungen, abartig, irgendwie pervers zu sein.

Nicht objektive Fakten sind «die Störung», es geht vielmehr um die Bedeutung dieser Fakten für den Einzelnen und auch das Paar, um das subjektive Erleben beider. Und um die Herausarbeitung dieser Bedeutung muss es gehen, d. h. aber auch, dass nicht der Therapeut im vorhinein wissen kann, was der Patient braucht.

Der Patient soll also nicht pädagogisch einer moralischen Normalität – vertreten in der Person des Therapeuten – angepasst werden. Zielvorstellung für den Bearbeitungsprozess könnte ein flexiblerer Umgang mit dem «Problem» sein, d. h. für den Patienten, die Möglichkeit zu wählen und damit ein größeres Maß an Freiheit zu gewinnen.

Einengende Normenbildungen, medienbeeinflusste Idealvorstellungen, Bilder, an denen die eigene Realität sich misst und im Vergleich dann oft nicht mehr genügt, können z. B. lustvolle Orgasmusfähigkeit zu quälerischer Orgasmuspflicht reduzieren.

5.2 Fallbeispiele

Der Schmerz hinter dem Schmerz
Eine junge Frau kommt und klagt über unbestimmte Bauchschmerzen, sie sei mehrfach körperlich untersucht worden, es sei «nichts gefunden» worden.

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis6
Vorwort8
Hilfreiches aus Psychoanalyse und Tiefenpsychologie12
Einführung12
Fallbeispiele13
Theoretischer Hintergrund24
Leitlinien für das psychotherapeutische Gespräch35
Erstinterview und tiefenpsychologische Anamnese38
Einführung38
Fallbeispiele39
Theoretischer Hintergrund46
Leitlinien des diagnostischen Gesprächs48
Gesprächsführung mit psychosomatisch Kranken56
Einführung56
Fallbeispiele57
Theoretischer Hintergrund68
Leitlinien für das Gespräch mit psychosomatisch Kranken74
Psychosomatik im Praxis-Alltag: Zuhören, sprechen, verstehen80
Gesprächsführung bei sexuellen Störungen92
Einführung92
Fallbeispiele93
Zur Theorie sexueller Störungen unter ihrem Beziehungsaspekt102
Leitlinien für das therapeutische Gespräch108
Das Gespräch mit dem suizidalen Patienten110
Einführung110
Fallbeispiele111
Theoretischer Hintergrund bei Suizidalität119
Leitlinien des therapeutischen Gesprächs120
Das Gespräch mit dem Borderline-Patienten126
Einführung126
Fallbeispiel126
Theoretischer Hintergrund beim Borderline-Syndrom129
Leitlinien des therapeutischen Gesprächs131
Das Gespräch mit dem alten Patienten138
Einführung138
Fallbeispiel139
Theoretischer Hintergrund psychogener Konflikte im Alter143
Leitlinien des therapeutischen Gesprächs mit alten Menschen144

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