Über die berufliche Identität von SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen wird zwar viel geschrieben, doch gibt es nur relativ wenige (aktuelle) Forschungsergebnisse zu diesem Thema. Neben dem allgemeinen Forschungsstand zur beruflichen Identität werden speziell empirische Erkenntnisse an der Schnittstelle Soziale Arbeit und Psychotherapie im Rahmen einer Identitätsdiskussion ausführlich dargestellt. Es werden die Familien- und die Suchttherapie sowie die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie mit Blick auf eine mögliche identitätsverändernde Wirkung bei SozialpädagogInnen auf Grundlage eigener empirischer Untersuchungen in Augenschein genommen. SozialpädagogInnen vermissen in ihrem Studium häufig eine Vermittlung von Theorie und Praxis, die sie im Berufsalltag bestehen lässt. Daher nehmen sie Weiterbildungen auf, um sich zu professionalisieren. Die berufliche Identität verändert sich in der Regel durch die weitere Qualifizierung, was die Autorin zu der Frage führt, ob die Klinische Sozialarbeit dazu dienen könnte, den psychotherapeutisch weitergebildeten SozialpädagogInnen eine fachdisziplinäre Heimat zu bieten, wenn sie im Gesundheitsbereich tätig sein wollen. Nach den in diesem Buch zusammengetragenen Erkenntnissen kann dieses Projekt nur gelingen, wenn in Aus- und Weiterbildung mehr in die Identitätsbildung im Sinne einer Patchwork-Identität investiert würde.
Maria Ohling, Jg. 1961, Dr. phil., Dipl.-Pädagogin und Dipl.-Sozialpädagogin, ist Professorin an der Fakultät für Soziale Arbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Landshut.
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