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Arbeiter im Raum Amberg und ihre katholischen Arbeitervereine von 1870-1918

AutorWerner Rother
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl125 Seiten
ISBN9783656678731
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis36,99 EUR
Magisterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,5, FernUniversität Hagen (Kultur-und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Stadt Amberg und ihre Umgebung war im letzten Drittel des 19.Jahrhunderts relativ stark industrialisiert, über 10% der Bewohner arbeiteten in einer der Fabriken, das war die vierthöchste Dichte in Bayern. Es wird oft vermutet, daß diese Arbeiter ihre Interessen durch Organisation in sozialistisch ausgerichteten 'freien Gewerkschaften' und politische Aktivität in der SPD zum Ausdruck gebracht hätten, zumal diese vom nahen Nürnberg aus emsig für sich warben. Dies war aber keineswegs der Fall, gerade in Amberg und im benachbarten Rosenberger Stahlwerk Maxhütte konnten die Sozialisten trotz mehrfachen Bemühungen keinen Erfolg bei den Arbeitern erzielen. Diese wurden viel eher Mitglied bei den katholischen bzw. christlich-sozialen Arbeitervereinen, deren erster in Amberg 1879 gegründet wurde, zwei weitere, ein Arbeiterinnen-Verein und katholische Arbeitervereine in Rosenberg und Sulzbach folgten später. Diese Vereine sorgten für Belehrung, Geselligkeit und Unterstützung in Notlagen durch Versicherungskassen, von einer wirtschaftlichen Interessenvertretung gegenüber den Arbeitgebern kann man aber nicht reden. Allerdings förderten sie die Bildung der christlichen Gewerkschaften, die in der Region viele Mitglieder fanden und für diese auch Lohnerhöhungen erwirken konnten. Die Geschichtsschreibung der Arbeiter und ihrer Organisationen konzentriert sich meist auf die sozialistischen Gewerkschaften und Parteien und erwähnt die religiös gebundenen Versuche, die Arbeiter zu organisieren und ihre soziale und rechtliche Stellung zu verbessern, oft nur am Rande. Ähnliches beklagt auch Michaela Bachem-Rehm in ihrer Arbeit über die katholischen Arbeitervereine im Ruhrgebiet und findet, daß dort 'die hegemoniale Stellung der Sozialdemokratie ahistorisch zurückdatiert wird' und 'man gleichzeitig den Katholizismus als historische Kraft praktisch tot schweigt'. Diese Arbeit schildert zunächst die Entwicklung der Firmen in Amberg und der nahen Umgebung, wobei der Schwerpunkt auf die Arbeitsbedingungen, die Löhne und die Führung der Betriebe gelegt wird. Danach wird versucht, aus den bekannten Löhnen und Preisen der Zeit ein Bild der materiellen Lebensbedingungen der Arbeiter zu zeichnen, um einen Anhaltspunkt für ihre Motivation, sich politisch oder sozial zu engagieren und zu organisieren zu gewinnen. [...]

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