Die Basis der Anti-Krebs-Ernährung
Selbst aktiv werden
⇒ Wie gesund ist unsere Nahrung?
⇒ Wie die Ernährung den Stoffwechsel beeinflusst und welche Lebensmittel helfen, den Krebs zu besiegen.
⇒ Die positive Wirkung von naturheilkundlichen Methoden und Entspannungstechniken sowie von Ausdauersport auf verschiedene Krebsarten.
Schützt die moderne Ernährung noch unsere Gesundheit?
Die ersten Spuren menschlichen Lebens reichen etwa sieben Millionen Jahre in die Vergangenheit zurück. Über eine sehr lange Zeit hat der Mensch sich dabei immer weiter entwickelt und sich dadurch genetisch an die verschiedensten klimatischen und ökologischen Veränderungen angepasst. »Erst« seit etwa 40.000 Jahren haben sich unsere Gene nachweislich nicht mehr entscheidend verändert. Die Spezies Mensch passte sich der Umwelt ab diesem Zeitpunkt kaum noch durch genetische Veränderung an; unsere Ahnen waren von nun an in der Lage, allein durch ihr eigenes Verhalten in verschiedenen Lebensräüumen und unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu überleben.
Egal ob Dürre, Hungerszeiten, Naturkatastrophen oder Kriege: Dank technischer Neuerungen erfolgte die äußerliche Anpassung immer rasanter – bis in die heutige Zeit. Zumindest in der westlichen Welt haben inzwischen viele das Gefühl, mit diesem Tempo nicht mehr Schritt halten zu können. Kein Wunder: Schließlich wurden noch nie so viele wichtige Erfindungen innerhalb so kurzer Zeit gemacht wie heute. Nie waren die Menschen reicher und unabhängiger von der Natur.
So gesehen nähert sich unsere Gesellschaft immer mehr dem mittelalterlichen Idealbild des Paradieses an: dem märchenhaften Schlaraffenland – ein Land, in dem den Menschen gebratene Hähnchen in den Mund fliegen und in dem Milch und Honig in Strömen fließen. Kurz gesagt: Ein Land, in dem ein schier unglaublicher Überfluss an Nahrung herrscht. Doch obwohl alle Träume wahr zu werden scheinen, müssen wir doch mit Erschrecken feststellen, dass es oft gerade diese paradiesische Erfüllung ist, die uns krank macht. Vor allem das Übermaß an Kohlenhydraten wirkt sich dabei immer öfter auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden aus – leider nicht im positiven Sinne.
Zum Glück jedoch steht es jedem frei, sich aus dem Überangebot an Speisen genau diejenigen Lebensmittel herauszugreifen, die den Körper auf gesunde Weise ernähren und dabei helfen, Krankheiten zu vermeiden.
Fluch der Bequemlichkeit
Neben der Ernährungsweise hat sich auch der Bewegungsumfang des modernen Menschen deutlich verändert. Noch vor zwei Generationen musste der überwiegende Teil der Bevölkerung sein täglich Brot durch harte körperliche Arbeit verdienen. Und genau auf dieses bewegungsreiche Leben ist unser Organismus, sind all unsere Gene ideal angepasst.
Heute erleichtert die technische Entwicklung den Broterwerb zunehmend. Die meisten von uns verbringen den Tag im Sitzen – noch dazu meist einseitig belastet, hochkonzentriert und nicht selten unter gehörigem Zeitdruck. Hinzu kommt, dass Bewegung auch im restlichen Alltag eine immer geringere Rolle spielt. Während unsere Eltern und Großeltern noch ganz selbstverständlich mit dem Fahrrad zur Arbeit und zum Einkaufen fuhren oder einfach zu Fuß gingen, setzen wir uns heute in den Bus oder das Auto – kein Wunder, schließlich liegen Wohnung und Arbeitsplatz oft weit auseinander und nicht überall gibt es noch den Tante-Emma-Laden um die Ecke. Zu Hause reduziert sich dank Waschmaschine und Co. die körperliche Arbeit ebenso. Keine Frage: Niemand will das Rad der Zeit zurückdrehen, schließlich schenken uns die technischen Errungenschaften jede Menge freie Zeit. Aber vielleicht sollten wir diese Stunden nicht nur gemütlich auf dem Sofa, vor dem Fernseher oder dem Computer verbummeln, sondern uns ab und zu auch den körperlichen Ausgleich schaffen, der im restlichen Alltag fehlt. Nutzen Sie Ihre Freizeit dazu, Ihrem Körper seine natürliche Freude an der Bewegung zurückzugeben.
Info
Mit gutem Beispiel voran
Bei vielen Erwachsenen wächst das Bewusstsein dafür, wie wichtig Bewegung für die Gesundheit ist. Ganz anders sieht es leider bei Kindern und Jugendlichen aus: In dieser Altersgruppe geht der Trend eindeutig zu einer drastischen Einschränkung körperlicher Betätigung. Nutzen Sie daher als Eltern Ihre Vorbildfunktion und leiten Sie Ihre Kinder wieder zu mehr Bewegung an. Toben, rennen und klettern gehören zur gesunden Entwicklung der motorischen Fähigkeiten. Fehlen diese Impulse, steigt außerdem das Risiko für Zivilisationskrankheiten und Essstörungen mit zunehmendem Alter deutlich an.
Stellen Sie die Balance wieder her
Der Mensch ist genetisch auf Bewegung programmiert. Sie bildet gemeinsam mit der Ernährung und dem Stoffwechsel ein harmonisches Gleichgewicht. Wird sie – wie es heute häufig der Fall ist – vernachlässigt, schlägt der Zeiger der Waage im wahrsten Sinne des Wortes deutlich in die andere Richtung aus. Denn die wenigsten Menschen verändern mit der Bewegungsreduktion gleichzeitig die Ernährungsweise – ein Ungleichgewicht entsteht.
Um die Dysbalance zu vermeiden, müssen Sie den veränderten Lebensgewohnheiten Rechnung tragen und Strategien entwickeln, um die gesundheitlichen Gefahren zu verringern, die mit dieser Entwicklung verbunden sind. Die Lösung liegt in einer Kombination aus regelmäßigem sanftem Ausdauersport und einer kohlenhydratarmen, bewussten Ernährung.
Körperlich harte Arbeit, wie sie unsere Vorfahren über Jahrtausende verrichten mussten, führte dazu, dass die aktiven Muskeln reichlich Energie verbrauchten. Diese Energie muss dem Organismus durch die Nahrung in Form von Fett, Eiweiß und Kohlenhydraten zugeführt werden. Frühzeitliche Jäger und Sammler deckten den Bedarf weitestgehend mit Fett und Eiweiß. Die körperlich hart arbeitenden Ackerbauern griffen dann in immer höheren Maße zu stärkehaltigen Grundnahrungsmitteln wie Getreide, Brot und (später) Kartoffeln. Immer jedoch war die Nahrung wasser- und ballaststoffreich und hatte dadurch eine geringe Energiedichte. Im Klartext bedeutet dies, dass die Nahrung früher pro Volumeneinheit weniger Kalorien enthielt als heute. Man musste daher größere Portionen essen, um satt zu werden. Zudem war der Energieverbrauch höher. Das ist heute ganz anders: Der Energiegehalt moderner Fertigprodukte und »Snacks« ist bisweilen so hoch, dass schon ein Powerriegel die Kalorienzahl einer gesamten Mahlzeit aufweisen kann. Dabei benötigen wir durch den Rückgang der körperlichen Arbeit und der damit einhergehenden geringeren Muskelmasse viel weniger Kalorien.
Die Folge: Wer trotzdem weiterhin kräftig zulangt, nimmt zwangsläufig zu. Das Fatale dabei ist, dass gerade der Konsum von solchen Kohlenhydraten, die schnell und viel Glukose freisetzen, nur kurz für ein Sättigungsgefühl sorgen. Ebenso rasch, wie der Blutzucker infolge der Kohlenhydrate steigt, sinkt er auch wieder. Man fällt in ein »Hungerloch« und bekommt Heißhunger – oft wiederum auf Süßes. Wer sich dagegen kohlenhydratarm ernährt, kann diese Falle umgehen und bleibt länger satt.
Ernährung ist mehr als nur Nahrungsaufnahme
Auf lange Sicht führt die veränderte Zusammensetzung der Nahrungsmittel gemeinsam mit der nachlassenden körperlichen Bewegung zu einem ununterbrochen überlasteten Stoffwechsel. Dieser ist zwar von Natur aus so flexibel, dass er sich bis zu einem gewissen Grad anpassen kann; die heutige Ernährung schießt aber bisweilen weit über diese Toleranzgrenze hinaus. Deshalb betonen immer mehr Wissenschaftler, dass die mangelnde köperliche Betätigung und die falsche Zusammensetzung der Nahrung den Menschen krank machen.
Es ist also an der Zeit, sich ein paar Gedanken zu machen über das, was wir essen. Allerdings steht die Ernährung bisher meist nur in einem Kontext: übergewicht und Diät. Schon Grundschüler kennen bisweilen den Kaloriengehalt vieler Lebensmittel besser als das Einmaleins. Dabei ist eins viel wichtiger als das Kalorienzählen: Legen Sie Ihr Augenmerk auf Inhalt, Qualität und Zusammensetzung der täglichen Nahrung. Auf diese Weise können Sie Ihr Essen entspannt und ohne Reue genießen und Ihren Körper gleichzeitig vor Zivilisationskrankheiten wie zum Beispiel Krebs, Diabetes, Alzheimer und Demenz schützen.
Kann Nahrung wirklich krank machen?
Seit rund 100 Jahren nehmen in der westlichen Welt bestimmte gesundheitliche Probleme drastisch zu; sie werden als Zivilisationskrankheiten bezeichnet. Weil Herz-Kreislauf-Erkrankungen ebenso wie neurodegenerative Erkrankungen (etwa Alzheimer), Diabetes und Krebs nur in modernen Industriestaaten auftreten, sind sich die Wissenschaftler einig, dass es einen Zusammenhang mit der veränderten Lebens- und Ernährungsweise in diesen Nationen geben muss. Doch was genau macht uns eigentlich krank? Sind es die künstlichen Zusatzstoffe, Aromen und Geschmacksverstärker im »modernen« Essen oder ist es gar die Zusammensetzung der Lebensmittel selbst, die uns schadet?
Die Antwort auf diese Frage verspricht ein Blick auf den Wechsel vom ursprünglichen Sammler, zum Jäger und Sammler bis letztlich zum ortsgebundenen Ackerbauern. Denn erst durch die in Folge der Eiszeit knapper werdenden Ressourcen waren die Urmenschen gezwungen, sich in den nunmehr kargen Gegenden nach neuen Nahrungsquellen für die zunehmend wachsenden...