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E-Book

Mit Verantwortung handeln

Ein CSR-Handbuch für Unternehmer

AutorArved Lüth, Birgit Riess, Carolin Welzel
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl202 Seiten
ISBN9783834996183
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis40,00 EUR
Eine einmalige Darstellung von guter Unternehmenspraxis basierend auf der umfangreichsten Sammlung mittelständischen Engagements in Deutschland. Zehn Erfolgsgeschichten erzählen, wie Unternehmer sich in ihrer Region gesellschaftlich engagieren und wirtschaftliche Nachhaltigkeit erzielen. Lösungsorientiert und praxisbezogen werden CSR-Gestaltungshinweise abgeleitet, die konkrete Tipps und Unterstützung geben.


Birgit Riess ist bei der Bertelsmann Stiftung Projektleiterin im Kompetenzzentrum Unternehmenskultur und leitet das Programm Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen/Corporate Social Responsibility (CSR). Carolin Welzel ist Projektmanagerin in diesem Programm. Arved Lüth ist Geschäftsführer einer Managementberatung mit den Schwerpunkten Strategie, Ethik und Kommunikation.

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Leseprobe
CSR: Verantwortung neu denken (S. 21)

Unternehmen führen eine Fülle sozialer Projekte durch. Aber damit erschöpft sich ihr Engagement noch nicht. Sie haben erkannt, dass es bei der Diskussion um die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen inzwischen um mehr geht. Es geht nicht mehr darum, wie das Geld ausgegeben wird, sondern wie das Geld verdient wird. Unternehmen erfüllen schon jetzt hohe Standards und gesetzliche Au.agen. Sie haben in vielen Ländern höhere Standards als dort vorgeschrieben.

Einzelne helfen den Regierungen eine Umweltgesetzgebung aufzusetzen, wo es noch keine gibt. Aber die Zukunft liegt sowohl in der Mitgestaltung des Ordnungsrahmens als auch in der pragmatischen Kooperation im Einzelfall, um auch dort im Sinne der Gesellschaft handeln zu können, wo noch keine Gesetze vorhanden sind.

Das neue Verantwortungsmanagement in Unternehmen

Die Erwartungen an verantwortliches Wirtschaften sind gestiegen – nicht nur an große Unternehmen. Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) markiert dabei gleichzeitig die erweiterte Sichtweise auf Unternehmensverantwortung sowie eine moderne Umgangsweise des Unternehmens damit (Verantwortungsmanagement). Sicher ist eine Reihe von Gründen hierfür zu nennen, die meisten hängen direkt oder indirekt mit dem Globalisierungsschub zusammen, den wir seit der Jahrtausendwende erleben.

Aber es sind eben die Symptome, Folgen und gelegentlich auch die Ursachen vor Ort, die Gegenstand eines breiten Engagements der Unternehmer sind. Häu.g sind die Auswirkungen der neuen Ökonomie, Klimawandel, demogra.scher Wandel und gestiegener Bildungsbedarf vor der eigenen Haustür anzutreffen. So ist es auch eine strategische Unternehmensentwicklung, wenn mittelständische Unternehmen hier aktiv werden: Die Fähigkeit zu kooperieren, um lokale Probleme zu lösen und selbst auch ein gesundes Wirtschaftsumfeld zu entwickeln, werden für die Wettbewerbsfähigkeit eines mittelständischen Unternehmens zunehmend wichtiger.

Die Investition in Sozialkapital – also letztlich in Netzwerke, Kooperationsfähigkeit und den Aufbau von Vertrauensbeziehungen – ist zu einer strategischen Investition des Unternehmens geworden.

Von der Ökoeffizienz zur Sozioeffektivität

Es waren zwei Bücher, die in der Öffentlichkeit, in der Politik und in Unternehmen ein Umdenken im Umgang mit natürlichen Ressourcen ausgelöst haben: Mit »Stummer Frühling« (Carson, 1962) und »Grenzen des Wachstums « (Meadows, 1972) wurde Ressourcenef.zienz zum Thema der Wirtschaft. Heute sind die Ef.zienzgewinne und Innovationsschübe, die ein zunehmend »grünes Management« bewirkt hat, eine Selbstverständlichkeit.

Aber heute ist bereits eine weitere Integrationsleistung absehbar: Soziale Ungleichgewichte und Fehlsteuerungen in der unmittelbaren Nachbarschaft sollen genauso wie soziale Folgen der Globalisierung Gegenstand des Managements werden. Großunternehmen sind derzeit u. a. damit beschäftigt, insbesondere für Letzteres geeignete Instrumente zu entwickeln – in Form von Nachhaltigkeitsberichten, Codes of Conduct, Zerti.zierungen oder Managementsystemen für eine verantwortliche Lieferkette.

Erste Effekte dieser Maßnahmen auf dem Kapitalmarkt werden sichtbar: Das Management wird danach gefragt und zwar von klassischen Analysten und Kapitalgebern. Während die Compliance-Instrumente der Großunternehmen auf die mittelständischen Lieferanten durchgreifen, ist damit allerdings nur ein Teil der neuen Verantwortung abgebildet, die die Unternehmer übernehmen wollen und können – nämlich der Teil, der soziale und ökologische Risiken umfasst. Die ökologischen und sozialen Chancen für das Geschäft sind damit noch nicht beleuchtet. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass der sparsame Umgang mit Ressourcen Kostenersparnis bringt und Risiken minimiert.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Vorwort7
Über die Initiative9
Einführung11
Verantwortungspartner werden11
Wir haben Probleme12
Problem 1: Kaum Chancen von Hauptschülern auf dem Arbeitsmarkt13
Problem 2: Demogra.schen Wandel gestalten13
Problem 3: Politischer Extremismus14
Problem 4: Gewalt unter Jugendlichen15
Mit der Region zusammen bist du stärker17
Sozialkapital macht Regionen wettbewerbsfähig18
Unternehmer handeln – und das sollten sie auch19
Verantwortungspartner bewegen die Region20
CSR: Verantwortung neu denken21
Das neue Verantwortungsmanagement in Unternehmen21
Von der Ökoef.zienz zur Sozioeffektivität22
Vom Ausfallbürgen zum Verantwortungspartner23
Ausblick24
Verantwortungspartner – Das Modell27
1. Habe eine Vision – Das Problem .nden27
2. Nutze deine Stärken – Einen besseren Plan machen27
3. Arbeite mit Partnern – Eine gemeinsame Erfolgswährung schaffen28
4. Denk an Buzz – Mit Verantwortung handeln28
Schritt 1 Habe eine Vision – Das Problem .nden29
Unternehmer in der Region30
Ist die Region krank – leidet der Unternehmer30
Wie die Probleme ihren Unternehmer gefunden haben32
O. k., ich habe jetzt ein Problem … und weiter?34
Das große Ganze – Visionen haben ohne Arzt34
Du brauchst eine Vision34
Viele Visionen brauchen Partner35
Visionen ermöglichen Veränderung36
Schritt 2 Nutze deine Stärken – Einen besseren Plan machen39
Die Initialzündung: Entschluss zum Handeln40
Recherchiere die Fakten, bevor du Fakten schaffst40
Mit einem Team schaffst du mehr41
Muss ich erfolglos sein, um »gut« zu sein?42
Cui bono – oder wem es nutzen darf42
Finde den Treibstoff für dein Engagement44
Schritt 3 Arbeite mit Partnern – Eine gemeinsame Erfolgswährung schaffen45
Warum Partnerschaften wirklich ein Kapital sind46
Die größte Gefahr bei Partnerschaften46
Gute Taktik ermöglicht gute Partnerschaften48
Bedeutendes Engagement bedeutet: Veränderung49
Wer verändert, braucht Verbündete49
Hole die Partner ab – da wo sie stehen, nicht, wo du stehst50
Partner müssen dein Problem als ihres erkennen51
Die Kernkompetenz von Verantwortungspartnern52
CSR – die wirklichen Kenngrößen52
Dokumentiere Erfolge, aber verschweige Schwierigkeiten nicht53
Erzähle eine Geschichte53
Schritt 4 Denk an Buzz – Mit Verantwortung handeln55
Nach dem Erfolg: Denk an Buzz56
Die eigentliche Herausforderung: Wie weitermachen?56
Zielgruppe ausweiten57
Themenbereich vergrößern57
Keine Angst vor Größe57
Das Projekt integrieren oder ausgründen57
Integration in Marke, Marketing oder Unternehmenskommunikation58
Das freiwillige Engagement von Mitarbeitern (Corporate Volunteering)59
Stifter werden59
Sozialunternehmer werden61
gGmbH: Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung62
gAG: Gemeinnützige Aktiengesellschaft62
Sonderform: Social Franchise62
Erfolgsgeschichten65
Beluga Shipping GmbH, Bremen67
Beluga Group Sea Academy67
Problem: Fachkräftemangel in Deutschland am Beispiel der Schifffahrt68
Unternehmen für die Region: Beluga Shipping GmbH69
Phase 1: Das Problem erkennen70
Quali.zierten Nachwuchs für die boomende Seeschifffahrt .nden70
Phase 2: Eine Strategie entwickeln70
Die Ausbildung nicht nur ausbauen, sondern auch modernisieren70
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen71
Die Gründung der »Sea Academy« als eigenständige Abteilung der Beluga Group71
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen72
Der Aufbau eines maritimen Kompetenzzentrums für Bildung, Forschung und Wirtschaft72
Eduard Stumpe Bau- und Stuckgeschäft GmbH, Lügde75
Osterräderlauf ®75
Problem: Regionale Identität76
Unternehmen für die Region: Eduard Stumpe Bau- und Stuckgeschäft GmbH76
Phase 1: Das Problem erkennen77
Brauchtum lebendig halten, um eine Region attraktiv zu erhalten77
Phase 2: Eine Strategie entwickeln78
Wir sehen uns vor Gericht … ein folgenreiches Urteil78
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen79
Das alte Brauchtum in die neue Zeit übersetzen79
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen81
Jugend sichert Zukunft81
EDV-Service GmbH Garz, Putbus85
IT-College Putbus85
Problem: Strukturschwache Regionen86
Unternehmen für die Region: EDV-Service GmbH Garz86
Phase 1: Das Problem erkennen87
Phase 2: Eine Strategie entwickeln88
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen89
Das Gebäude sanieren und das Konzept für das IT-College entwickeln89
Kontakte, Kontakte, Kontakte: Netzwerke zu Politik und Verwaltung und einem Ehemaligenverein als Förderer89
Der Erfolg des IT-College für die Gesellschafter …90
… und für die Region91
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen92
Die Vision: »Rügen – ein kleines Irland?«92
GAG Immobilien AG, Köln95
Nascha Kwartihra – Unsere Wohnung95
Problem: Pflegeeinrichtungen für Altersdemente96
Unternehmen für die Region: GAG Immobilien AG97
Phase 1: Das Problem erkennen97
P.egebedürftigen Senioren ein würdiges Leben ermöglichen97
Phase 2: Eine Strategie entwickeln98
Passender Wohnraum und das richtige Konzept98
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen99
Konzept und Umsetzung – zwei Welten treffen aufeinander99
Recht und Finanzen – innovative Konzepte für ein kompliziertes Terrain100
Die ersten Bewohner ziehen ein101
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen103
Angefangen hat es mit einem Projekt – jetzt gibt es über 30!103
Neumarkter Lammsbräu, Neumarkt in der Oberpfalz105
Fair zum Bauern105
Problem: Regionale Wertschöpfung106
Unternehmen für die Region: Neumarkter Lammsbräu106
Phase 1: Das Problem erkennen107
Qualitativ hochwertige Biorohstoffe und regionale Wertschöpfung verbinden107
Phase 2: Eine Strategie entwickeln108
Das ökologische Reinheitsgebot beginnt auf dem Acker108
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen109
Nicht nur Rohstof.ieferanten, sondern Partner mit einem gemeinsamen Ziel109
»Fair zum Bauern« – Bio aus der Region110
Regelmäßige Treffen schaffen Vertrauen – auch bei schwierigen Themen111
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen112
Gemeinsam Ideen für nachhaltige Getränkeproduktion weiterentwickeln112
PeB PersonalBeratung Sylvia Tambor, Loxstedt115
Tagesmüttervermittlung115
Problem: Fehlende Kinderbetreuung116
Unternehmen für die Region: PeB PersonalBeratung Sylvia Tambor116
Phase 1: Das Problem erkennen117
Jungen Müttern beru.iche Tätigkeit ermöglichen117
Phase 2: Eine Strategie entwickeln118
Tagesmütter als Alternative zu öffentlichen Betreuungsangeboten118
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen119
Tagesmütter nicht nur vermitteln, sondern auch qualifizieren119
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen120
Doch mit der Zeit wird das Projekt zu groß …120
Nach dem Thema Kinderbetreuung jetzt Förderung der Ausbildung121
Rilling – A.R.T., Ziehm Imaging GmbH und ForschungsWerk GmbH, Nürnberg123
Zielpunkt – Die Bewegung für Dich!123
Problem: Ausbildungsreife von Jugendlichen124
Unternehmen für die Region: Rilling – A.R.T., Ziehm Imaging GmbH und ForschungsWerk GmbH124
Rilling – A.R.T.124
Ziehm Imaging GmbH125
ForschungsWerk GmbH125
Phase 1: Das Problem erkennen126
Durch Tanzen soziale Kompetenzen von Hauptschülern stärken126
Phase 2: Eine Strategie entwickeln126
Tanzen als Schule des Lebens126
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen127
Neues Schuljahr, neues Fach: jede Woche Tanzen127
Umsetzung ist ohne Partner nicht möglich128
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen130
Tanzunterricht für alle Schüler130
Sport- und Bildungszentrum, Bartholomä133
Europa Miniköche133
Problem: Gesunde Ernährung für Kinder134
Unternehmen für die Region: Sport- und Bildungszentrum Bartholomä134
Phase 1: Das Problem erkennen135
Kinder an gesunde Ernährung heranführen135
Phase 2: Eine Strategie entwickeln136
Kochkurse für Kinder – mit nachhaltigem Effekt136
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen137
Erste Umsetzung – die »Ostalb-Miniköche«137
Erst allein – jetzt gemeinsam – die Europa-Miniköche entstehen137
Öffentliche Auftritte begeistern Kinder und Partner139
900 Miniköche lernen für ihre Zukunft140
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen141
Sicherung und Skalierung des Projekts durch Gründung einer gGmbH141
VNG – Verbundnetz Gas AG, Leipzig143
Verbundnetz für Demokratie und Toleranz143
Problem: Verbreitung von Extremismus144
Unternehmen für die Region: VNG – Verbundnetz Gas AG144
Phase 1: Das Problem erkennen145
Die Ausbreitung extremistischen Gedankenguts verhindern145
Phase 2: Eine Strategie entwickeln146
Für Demokratie und Toleranz = gegen Extremismus146
Erfahrungen aus anderen »Verbundnetzen« geben die Grundstruktur vor146
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen147
Man muss nicht alles selber können: Experten verschiedener Bereiche vernetzen147
Gemeinsam einen sinnvollen Anfangspunkt finden148
Jugendfeuerwehren einbinden und dadurch viele Jugendliche erreichen149
»Jugendfeuerwehren für Demokratie und Toleranz«149
Klare Worte – keine Chance für extremistische Gruppen150
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen151
Weitere regionale Verbundnetze sind geplant151
Voss AG, Taufkirchen153
Work and Box Company153
Problem: Gewalttätige Jugendliche154
Unternehmen für die Region: Voss AG154
Phase 1: Das Problem erkennen155
Schwierige Jugendliche wieder in die Gesellschaft integrieren155
Phase 2: Eine Strategie entwickeln156
Das Rezept: Gewaltenergie in produktive Energie umwandeln156
Phase 3: Das Projekt auf den Weg bringen157
Die Gründung der »Work and Box Company«157
»Unser Projekt beginnt dort, wo andere aufgegeben haben.«157
»Du willst ein Killer sein?«158
Phase 4: Den nächsten Schritt gehen160
Gewaltbereiten Jugendlichen in ganz Deutschland mit »Work and Box« helfen160
»Momentan hat noch kaum einer verstanden, was für ein Rohdiamant hier liegt.«161
Weitere gute Beispiele163
Ausbildungsförderung164
Netzwerke172
Wettbewerbe176
Kleinstunternehmen180
Anhang183
Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen – Das Projekt der Bertelsmann Stiftung184
1. Bewusstsein für unternehmerisches Engagement fördern184
2. Managementkompetenz aufbauen185
3. Neue gesellschaftliche Kooperationen initiieren185
Unternehmen für die Region187
Über die Bertelsmann Stiftung191
Glossar193
Literatur: Quellen und Tipps199
Informationen und Links zu Engagement und Mittelstand202
Über die Autoren209
Bildnachweise210

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