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Klinische Psychologie und Psychotherapie

Ein integratives Lehrbuch

AutorCord Benecke
VerlagKohlhammer Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl727 Seiten
ISBN9783170249684
FormatPDF/ePUB
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis43,99 EUR
Das Lehrbuch stellt die Komplexität der Klinischen Psychologie und Psychotherapie in ausgewogener Weise dar, indem auf die aktuellen Konzepte der unterschiedlichen theoretischen Orientierungen eingegangen wird. Als integrierender roter Faden wird die in allen modernen Modellen zentrale Dimension der Emotionsregulierung herausgearbeitet. Emotionale Prozesse bilden den Kern psychischer Störungen und sind gleichzeitig hochgradig vernetzt mit anderen psychischen Dimensionen wie kognitiven Prozessen, unbewussten Konflikten, Beziehungsmustern etc. Die Bearbeitung von emotionalen Prozessen kann als gemeinsamer Nenner moderner Psychotherapien gesehen werden, wie auch die Ergebnisse der Psychotherapie-Prozessforschung zeigen. Das Lehrbuch zeichnet sich durch eine starke Vernetzung der unterschiedlichen Themen aus. Dadurch gelingt eine ausgewogene und konsistente Darstellung des gesamten Fachgebietes.

Prof. Dr. Cord Benecke ist Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie an der Universität Kassel.

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Leseprobe

2 Historische Entwicklung der Klinischen Psychologie


Psychische Störungen existieren wohl schon solange es Menschen gibt. Die Erklärungen dieser Phänomene wechselten allerdings drastisch. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über die Historie von Konzepten zur Erklärung von psychischen Störungen sowie die entsprechenden Behandlungsmethoden gegeben werden. Die Darstellung folgt im Wesentlichen der Gliederung von Davison et al. (2002), einerseits gekürzt, andererseits um etliche Aspekte ergänzt. Eine schöne »Kulturgeschichte« psychischer Störungen und deren »Behandlung« findet sich in Nissen (2005)4.

Dämonologie

Das Grundmuster des dämonologischen Störungsmodells ist folgende Vorstellung: Ein »fremdes« Wesen ergreift »Besitz« von einer Person und verursacht die psychische Störung.

Im alten Babylon gab es für jede Krankheit einen eigenen Dämon; der Dämon »Idta« war für »Wahnsinn« zuständig. Auch der Teufel hat eine lange Tradition: Jesus heilt einen Mann mit »unreinem Geist«, indem er den Teufel austreibt und in eine Herde Schweine jagt – die Besessenheit geht auf die Tiere über und sie stürzen sich ins Meer (Marcus 5, 8–13)5. Dämonenaustreibung geschah üblicherweise mittels ausgefeilter Gebetsriten, Lärmritualen, übel-schmeckendem Gebräu, oder drastischer: Auspeitschen oder Nahrungsentzug, um den Körper für den Dämon/Teufel »unbewohnbar« zu machen.

Noch heute gibt es offizielle Exorzisten in der katholischen Kirche. Lange Zeit galt Anneliese Michel aus Klingenberg als der letzte offiziell durchgeführte Exorzismus in Deutschland (Wolff 2006; Goodman & Siegmund 2006). 2008 wurden allerdings weitere Fälle bekannt: Im Erzbistum Paderborn beispielsweise habe es zwischen 2000 und 2008 laut Bistumssprecher 18 ernstzunehmende Anfragen von Menschen gegeben, die glaubten, vom Teufel besessen zu sein; in drei Fällen wurde ein Exorzismus durchgeführt. Voraussetzung sei, dass die Prüfung durch einen Pastoralpsychologen und einen Psychiater das Fehlen einer psychischen Störung bestätigt, dann werde die »Liturgie der Befreiung« in Auftrag gegeben, d. h. die Austreibung des Bösen durch einen Exorzisten. Exorzismus sei in Frankreich und Italien, vor allem aber in Afrika und Lateinamerika deutlich häufiger als in Deutschland6.

Aber schon früh gab es auch deutlich nettere Behandlungsformen. Im ägyptischen Tempel des Imhotep (Gott der Heilung) war die wichtigste Therapie der Schlaf im Tempel, auch die künstlerische Betätigung der Kranken wurde als heilend betrachtet. In Griechenland wurden die Tempel des Asklepios (griechischer Gott der Heilkunst) in der Nähe von Heilquellen oder auf Bergen errichtet; auch hier war der Tempelschlaf eine wichtige Methode: den Kranken erschien Asklepios im Traum und erteilte Rat; dazu gab es Bäder, Diät und Körperübungen. Wenn das alles nichts half, wurden die Befremdlichen allerdings auch schon mal mit Steinen aus dem Tempel gejagt.

Somatogenese I

Allgemein gehen somatogenetische Erklärungen von folgender Grundannahme aus: Eine Störung im Soma verursacht die Störung des Erlebens und Verhaltens.

Hippokrates (460–377 v. Chr.) gilt als Begründer der modernen Medizin. Er absolvierte seine Ausbildung im berühmten Asklepios-Tempel von Kos. Hippokrates trennte die Medizin von Religion und Magie. »Seelische Verwirrungen« seien nicht Strafe der Götter, sondern hätten natürliche Ursachen, wahrscheinlich Störungen im Gehirn als Sitz des Intellekts und der Gefühle. Hippokrates unterschied drei Kategorien psychischer Erkrankungen: Manie, Melancholie, Gehirnfieber (Phrenitis). Er lieferte differenzierte Beschreibungen noch heute gültiger Erkrankungen (wie Epilepsie, Alkoholsucht, Paranoia etc.). Als zentrale Ursachen sah er Ungleichgewichte der vier »Säfte« (Blut, schwarze Galle, gelbe Galle und Schleim): so seien Trägheit/Dummheit durch zu viel Schleim (Phlegma) verursacht, Melancholie durch zu viel schwarz Galle, Reizbarkeit/Ängstlichkeit durch ein Zuviel an gelber Galle, ein launisches Temperament durch zu viel Blut.

Frühmittelalter und Mittelalter

Mit dem Niedergang des römischen Reiches gewann die Kirche und das Papsttum an Einfluss – die klassische Kultur wurde vom christlichen Mönchstum mit seiner Missions- und Bildungsarbeit ersetzt. Die Natur galt als Spiegel des göttlichen Willens und damit als der menschlichen Einsicht nicht zugänglich. Daher gab es keinen Platz für wissenschaftlich-systematische Beobachtungen nach Art der Griechen. Entsprechend bestanden »Behandlungen« im Wesentlichen aus Gebeten oder Berührungen mit Reliquien. Andere Formen von Heilkunst galten als »Hexenkunst«, die der Allmacht Gottes zuwider liefen. Kurzgefasst gab es eine Gleichsetzung von Heilkunst = Hexenkunst = Teufelswerk. In diesem Zuge wurden dann auch psychische Erkrankungen wieder als Teufelsbefall betrachtet – die Rückkehr der Dämonologie.

Gewissermaßen das »Manual« zur Hexenbekämpfung erschien 1486 mit dem Malleus Maleficarum (»Der Hexenhammer«) von den Dominikanermönchen Heinrich Kramer und Jakob Sprenger, in dem die konstitutionelle Anfälligkeit von Frauen für Zauber, Magie und Teufelspakte dargelegt wird. Insbesondere die Sexualität der Frauen sei sehr gefährlich, und die Männer seien ständig in Gefahr, diesem üblen weiblichen Zauber zum Opfer zu fallen. Entsprechend liefert das Werk gewissermaßen Diagnosekriterien zum Erkennen von Teufelsbefall und beschreibt Methoden zur Teufelsaustreibung.

So obskur und grausam die »Behandlungsmethoden« wie Dämonen- oder Teufelsaustreibung heute anmuten, sie ergeben sich stringent aus dem damaligen »Störungsverständnis«: ist die Ursache einer (leidvollen) psychischen Erscheinung die Besessenheit durch ein fremdes Wesen, ist es konsequent, Maßnahmen durchzuführen, die dieses Wesen aus den Befallenen vertreiben.

Das gilt noch heute: Aus den Störungsmodellen sollte sich möglichst stringent die Therapie ableiten. Mit kritischer Distanz betrachtet, wirken heutige Behandlungstechniken oft nicht weniger obskur: Einen Phobiker zu »zwingen«, sich solange dem Objekt seiner Angst auszusetzen, bis die Angst nachlässt, erscheint doch arg grausam; ebenso ein sich hinter der Couch in Abstinenz und Neutralität übender und hin und wieder Deutungen von sich gebender Therapeut gegenüber einem offensichtlich bedürftigen Patienten; oder die Vorstellung, man könne durch das bloße Angebot einer wertschätzenden Beziehung für 50 Minuten wöchentlich die »Heilung« einer chronischen psychischen Störungen erreichen; oder die Annahme, eine leidende Familie könne durch ein paar provokante »System-Verstörungen« zu einem nachhaltig gesünderen Miteinander gebracht werden. Diese zugegebenermaßen karikaturhafte Darstellung soll verdeutlichen, dass auch heute die Frage der Stringenz zwischen (mehr oder weniger) wissenschaftlichen Störungsmodellen und den daraus abgeleiteten Behandlungsmethoden immer wieder kritisch zu hinterfragen ist.

Die Phase der Asyle

Bis zum 15. Jahrhundert gab es keine Hospitäler für psychisch Kranke in Europa, dafür aber viele für Leprakranke. Nach Ende der Kreuzzüge ging die Lepra zurück und man wandte sich vermehrt den Geisteskrankheiten zu und nutzte u. a. die alten Lepraeinrichtungen zur Internierung psychisch Kranker – die Asyle.

In London wurde 1547 das Piority of St. Mary of Bethlehem eröffnet, ein Asyl für Geisteskranke; »Bedlam« (Volksmund für »das Hospital«) wurde zum Synonym für Aufruhr und Chaos. Das Asyl wurde zu einer der größten Touristenattraktionen Londons: gegen Eintritt konnten die »Verrückten« besichtigt werden. In Wien kam es 1784 zur Eröffnung des »Narrenturms«. Auch hier gab es Besichtigungen, die Passanten konnten durch die Zwischengänge die »Narren« betrachten. Der Narrenturm beinhaltet heute eine skurrile Sammlung von »Instrumenten«, mit denen die »Irren« traktiert wurden. In den USA sah Benjamin Rush (18. Jahrhundert in Philadelphia) die Ursache psychischer Störungen in einem »Blutandrang im Gehirn« – entsprechend verordnete er Aderlässe bis zu fünf Litern: die Patienten wurden tatsächlich ruhiger (!). Als weitere Behandlungsmethode versetzte er die Patienten in Angst und Schrecken (z. B. wurden sie in einem Sarg unter Wasser gedrückt).

Die Wende im Umgang mit psychisch Kranken wird allgemein durch das Wirken von Philippe Pinel (1745–1826) gesehen, der seit 1793 die Leitung des Pariser Asyls La Bicêtre innehatte. Bis dahin...

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Deckblatt1
Titelseite5
Impressum6
Inhaltsverzeichnis7
Vorwort und Dank19
Einleitung21
Teil I: Grundlagen23
1 Was ist Klinische Psychologie und Psychotherapie25
2 Historische Entwicklung der Klinischen Psychologie27
3 Paradigmen, Therapietheorien, klinische Modelle32
3.1 Allgemeine Struktur von Psychotherapietheorien33
3.2 Allgemeines psychologisches Krankheitsmodell38
4 Emotionstheorien42
4.1 Traditionen der Emotionspsychologie42
4.2 Definitionen von Emotion43
4.2.1 Basisemotionen und Emotionsdimensionen45
4.2.2 Emotionsausdruck47
4.3 Anlass und Funktion von Emotionen49
4.3.1 Auslöser von Emotionen49
4.3.2 Motive und Emotion52
4.3.3 Funktionen von Emotionen58
4.4 Emotionen und weitere bio-psychische Aspekte63
4.4.1 Emotionale Physiologie64
4.4.2 Emotionen und Gedächtnis65
4.4.3 Emotion und Vorstellung67
4.5 Emotionsregulierung69
4.5.1 Kognitive Regulierungsstrategien70
4.5.2 Aufmerksamkeit und Exekutive Funktionen73
4.5.3 Unbewusste Emotionen und deren Regulierung74
4.5.4 Interpersonelle Emotionsregulierung – emotionale Kommunikation75
4.5.5 Empathie als Basis intersubjektiver Prozesse78
4.6 Entwicklung des Selbst und der Emotionsregulation80
4.6.1 Emotionen und Selbstempfinden im ersten Jahr80
4.6.2 Ich-Andere-Unterscheidung und Selbstkonzept im zweiten Lebensjahr84
4.6.3 Die »Theory of Mind« als Basis kognitiver Regulierungsprozesse85
4.6.4 Selbstdefinitionen und Motivregulierung im Schulalter88
4.6.5 Identitätsentwicklung in Pubertät und Adoleszenz89
4.6.6 Entwickelte Motivregulation und Identität93
5 Biologische Modelle94
5.1 Grundkonzept biologischer Modelle94
5.2 Hirnstrukturen und ihre Funktion bei emotionalen Prozessen95
5.2.1 Funktionelle Neuroanatomie emotionaler Prozesse95
5.2.2 Emotionale Neuro-Chemie101
5.2.3 Die Neurobiologie der Empathie102
5.2.4 Neurobiologie der Emotionsregulierung102
5.2.5 Das Ich im Hirn103
5.3 Genetik, Neurophysiologie, Umwelteinfluss104
5.3.1 Gen-Umwelt-Interaktionen: Untersuchungen an Tieren106
5.3.2 Gen-Umwelt-Interaktionen: Untersuchungen bei Menschen107
5.4 Zusammenfassung109
6 Psychoanalytische Modelle111
6.1 Strömungen der Psychoanalyse113
6.2 Psychoanalytische Grundkonzepte115
6.2.1 Psychoanalytische Motivationstheorien115
6.2.1.1 Triebe, Sexualität und Libido bei Freud116
6.2.1.2 Neuere psychoanalytische Motivationstheorien117
6.2.2 Unbewusst – vorbewusst – bewusst118
6.2.2.1 Freuds Theorie des Unbewussten118
6.2.2.2 Vergangenheits- und Gegenwartsunbewusstes119
6.2.3 Psychische »Instanzen«120
6.2.3.1 Es – Ich – Überich120
6.2.3.2 Abwehrmechanismen und andere Ichfunktionen121
6.2.3.3 Selbst und Narzissmus123
6.2.4 Psychoanalytische Entwicklungsmodelle123
6.2.4.1 Das klassische Modell der Libido-Entwicklung124
6.2.4.2 Weitere psychoanalytische Entwicklungstheorien126
6.2.4.3 Internalisierungsprozesse und die Entwicklung affektiver Kerne im Selbst127
6.3 Komponenten psychoanalytischer Störungstheorien133
6.3.1 Pathogene Konflikte133
6.3.2 Psychoanalytische Persönlichkeitsmodelle138
6.3.2.1 Charaktertypologien138
6.3.2.2 Dimensionale Strukturkonzepte140
6.3.3 Repräsentanzen und Beziehungsmuster144
6.3.4 Zusammenfassung: Allgemeines psychoanalytisches Störungsmodell147
6.4 Emotionen in psychoanalytischen Modellen149
6.4.1 Triebe und Affekte heute149
6.4.2 Abwehr als Form der Affektregulierung150
6.4.3 Liebe, Sexualität, Körper und Affekt152
6.5 Zusammenfassung152
7 Verhaltenstherapeutische Modelle154
7.1 Lerntheoretische Modelle155
7.1.1 Lerntheoretische Grundlagen155
7.1.2 Psychische Störungen als gelerntes »Fehlverhalten«157
7.2 Kognitive Modelle159
7.2.1 Grundlagen der Kognitionspsychologie159
7.2.2 Psychische Störungen als Folge dysfunktionaler Kognitionen160
7.2.3 Weiterentwicklungen der kognitive Modelle164
7.2.3.1 Das Konsistenztheoretische Modell von K. Grawe164
7.2.3.2 Das Modell der Planstrukturen nach F. Caspar167
7.2.3.3 Das Schema-Modell von J. E. Young168
7.2.3.4 Metakognitionen: Eine neue »Welle« in der Verhaltenstherapie?172
7.3 Unbewusstes, Emotionen und Beziehung in den kognitiven Modellen174
7.3.1 Das Unbewusste und die Bedeutung früher Erfahrungen in verhaltenstherapeutischen Modellen174
7.3.2 Motivation und Emotionen in verhaltenstherapeutischen Modellen175
7.3.3 Strukturelle Störungen in verhaltenstherapeutischen Modellen179
7.4 Zusammenfassung180
8 Humanistische Modelle183
8.1 Persönlichkeitstheorie der Gesprächspsychotherapie184
8.1.1 Gesprächstherapeutische Entwicklungsmodelle188
8.1.2 Die »voll entwickelte Persönlichkeit«190
8.1.3 Beziehungstheorie bei Rogers191
8.1.4 Emotionen im gesprächstherapeutischen Modell192
8.1.5 Das Emotionsmodell von Lesley Greenberg193
8.2 Humanistische Störungstheorie(n)195
8.2.1 Gesprächstherapeutische Störungstheorien195
8.2.2 Das Modell der Doppelten Handlungsregulation197
8.2.3 Die existenzielle Perspektive200
8.3 Zusammenfassung201
9 Systemische Modelle203
9.1 Historische Entwicklung systemischer Modelle203
9.2 Exkurs: Selbstorganisation und dynamische Systeme206
9.2.1 Einige Grundbegriffe dynamischer Systemtheorien206
9.2.2 Psychische Attraktoren, oder: Wie geordnet sind Patienten?210
9.3 Grundlegendes Störungsverständnis212
9.4 Einige Systemische Modelle im Überblick215
9.4.1 Das Mailänder Modell215
9.4.2 Die Heidelberger Schule216
9.4.3 Personzentrierte Systemtheorie216
9.5 Zusammenfassung217
10 Risiko-und Schutzfaktoren219
10.1 Risiko-Faktoren219
10.2 Salutogenese und Resilienz227
10.3 Fazit zu den Risiko- und Schutzfaktoren230
11 Fazit zu den Grundlagenmodellen232
11.1 Emotionsdynamiken234
11.2 Affektive Kerne und emotionale Vernetzungen235
11.3 Prozedural-dynamische Regulierungsprozesse237
Teil II: Psychische Störungen241
12 Psychische Gesundheit243
12.1 Was ist psychisch gesund? Definitionsprobleme243
12.2 Psychologische Bedingung psychischer Gesundheit245
12.3 Exkurs: Gesundheitspsychologie249
13 Psychosoziale Krisen251
13.1 Krisen-Definition251
13.2 Krisen-begünstigende Faktoren252
14 Definitionen psychischer Störungen254
14.1 Epidemiologie psychischer Störungen255
14.2 Auswirkungen und Kosten psychischer Störungen256
15 Klassifikation psychischer Störungen259
15.1 International Classification of Diseases: ICD-10259
15.2 Diagnostische und Statistische Manual: DSM-IV/-5261
16 Diagnostik263
16.1 Beziehungsaufbau und allgemeiner Eindruck263
16.2 Störungsdiagnostik – Klassifikationen und Dimensionen263
16.3 Verfahrensspezifische Diagnostik266
17 Depression und andere Affektive Störungen268
17.1 Klassifikation der Affektiven Störungen268
17.1.1 Depressive Episoden und Dysthymie269
17.1.2 Manische und bipolare affektive Störungen272
17.2 Epidemiologie, Komorbidität, Risikofaktoren272
17.2.1 Prävalenz, Verlauf und Komorbidität272
17.2.2 Risikofaktoren274
17.3 Klinische Modelle der Depression276
17.3.1 Psychoanalytische Modelle der Depression277
17.3.2 Verhaltenstherapeutische Modelle der Depression282
17.3.3 Neurobiologie der Depression285
17.3.4 Weitere Modelle zu Depression287
17.4 Forschungsbefunde zur Depression288
17.5 Fazit zur Depression291
18 Suizidalität und Suizid292
18.1 Epidemiologie und Risikofaktoren293
18.2 Erklärungsmodelle für Suizidalität294
19 Angststörungen298
19.1 Klassifikation der Angststörungen299
19.1.1 Panikstörung und Agoraphobie300
19.1.2 Soziale Phobie301
19.1.3 Spezifische Phobien303
19.1.4 Generalisierte Angststörung304
19.2 Epidemiologie, Komorbidität, Risikofaktoren304
19.3 Klinische Modelle von Angststörungen306
19.3.1 Psychoanalytische Modelle von Angststörungen306
19.3.2 Verhaltenstherapeutische Modelle von Angststörungen310
19.3.3 Weitere Modelle von Angststörungen317
19.4 Aktuelle Forschungsbefunde zu Angststörungen318
19.5 Fazit zu Angststörungen320
20 Zwangsstörungen322
20.1 Klassifikation der Zwangsstörung323
20.2 Epidemiologie, Komorbidität, Risikofaktoren324
20.3 Klinische Modelle der Zwangsstörungen324
20.3.1 Psychoanalytische Modelle der Zwangsstörungen324
20.3.2 Verhaltenstherapeutische Modelle der Zwangsstörungen326
20.3.3 Biologische Modelle der Zwangsstörungen328
20.4 Aktuelle Forschungsbefunde zu Zwangsstörungen329
20.5 Fazit zu Zwangsstörungen330
21 Somatoforme Störungen und psychosomatische Erkrankungen331
21.1 Klassifikation der Somatoformen Störungen332
21.2 Psychosomatische Erkrankungen337
21.3 Epidemiologie, Komorbidität und Risikofaktoren somatoformer Störungen337
21.4 Klinische Modelle der Somatoformen Störungen339
21.4.1 Psychoanalytische Modelle der Somatoformen Störungen339
21.4.2 Verhaltenstherapeutische Modelle der Somatoformen Störungen341
21.4.3 Weitere Modelle der Somatoformen Störungen342
21.5 Aktuelle Forschungsbefunde zu Somatoformen Störungen343
21.6 Fazit zu Somatoformen Störungen344
22 Essstörungen345
22.1 Klassifikation der Essstörungen345
22.1.1 Anorexia Nervosa345
22.1.2 Bulimia Nervosa347
22.1.3 Binge-Eating-Disorder und Adipositas348
22.2 Risikofaktoren für Essstörungen350
22.3 Klinische Modelle der Essstörungen350
22.3.1 Psychoanalytische Modelle der Essstörungen350
22.3.2 Verhaltenstherapeutische Modelle der Essstörungen354
22.3.3 Systemische Modelle der Essstörungen355
22.4 Aktuelle Forschungsbefunde zu Essstörungen356
22.5 Fazit zu Essstörungen358
23 Posttraumatische Störungen359
23.1 Traumadefinitionen359
23.2 Traumafolgestörungen360
23.2.1 Akute Belastungsreaktion361
23.2.2 Posttraumatische Belastungsstörung – PTBS362
23.2.3 Andauernde Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung363
23.2.4 Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung364
23.2.5 Anpassungsstörung365
23.2.6 Spezialfall Sexuelle Gewalt365
23.3 Verlaufsmodelle der psychischen Traumatisierung367
23.4 Klinische Modelle der Traumafolgestörungen369
23.4.1 Psychoanalytische Modelle der Traumafolgestörungen369
23.4.2 Verhaltenstherapeutische Modelle der PTBS370
23.4.3 Neurobiologische Aspekte der PTBS371
23.5 Fazit zu Traumafolgestörungen372
24 Persönlichkeitsstörungen373
24.1 Dimensionale Persönlichkeitsdiagnostik im DSM-V374
24.2 Paranoide Persönlichkeitsstörung376
24.3 Schizoide Persönlichkeitsstörung378
24.4 Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung380
24.5 Abhängige/Dependente Persönlichkeitsstörung382
24.6 Anankastische/Zwanghafte Persönlichkeitsstörung384
24.7 Histrionische Persönlichkeitsstörung387
24.8 Narzisstische Persönlichkeitsstörung390
24.9 Dissoziale/Antisoziale Persönlichkeitsstörung395
24.10 Emotional instabile/Borderline-Persönlichkeitsstörung398
24.10.1 Ätiologie und Risikofaktoren der Borderline-Persönlichkeitsstörung399
24.10.2 Psychoanalytische Modelle der Borderline-Persönlichkeitsstörung400
24.10.3 Kognitiv-behaviorale Modelle der BorderlinePersönlichkeitsstörung403
24.10.4 Forschungsbefunde zu Borderline-PS404
24.10.5 Fazit zu Borderline-Persönlichkeitsstörung408
25 Schizophrenie und andere psychotische Störungen410
25.1 Klassifikation psychotischer Störungen410
25.1.1 Schizophrenie410
25.1.2 Weitere psychotische Störungen411
25.2 Klinische Modelle der Schizophrenie412
25.3 Emotionale Kommunikation und Schizophrenie415
26 Psychische Störungen in Kindheit und Jugend417
26.1 Epidemiologie und Komorbidität417
26.2 Persistenz und Verlauf418
26.3 Geschlechtsunterschiede418
26.4 Ausgewählte Störungen bei Kindern und Jugendlichen418
26.4.1 Frühe Regulationsstörungen419
26.4.2 Depression, Angst und Zwang bei Kindern und Jugendlichen423
26.4.2.1 Depression bei Kindern und Jugendlichen423
26.4.2.2 Angststörungen bei Kindern und Jugendlichen423
26.4.2.3 Zwangsstörungen bei Kindern und Jugendlichen425
26.4.3 Externalisierende Störungen425
26.4.3.1 Hyperkinetische Störungen425
26.4.3.2 Störung des Sozialverhaltens, Dissoziale Störung und Gewaltverhalten bei Kindern und Jugendlichen427
26.4.4 Persönlichkeitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen?429
27 Fazit zu den »Störungsbildern« und das Komorbiditätsproblem431
Teil III: Interventionsformen435
28 Definitionen: Psychotherapie Beratung, Prävention437
28.1 Psychotherapie437
28.2 Beratung und Krisenintervention438
28.3 Prävention und Gesundheitspsychologie439
29 Rahmenbedingungen, Ausbildung und Versorgungsstrukturen442
29.1 Deutschland442
29.2 Österreich445
29.3 Schweiz448
30 Allgemeine Wirkfaktoren und Prozessmodelle der Psychotherapie449
30.1 Konzepte »universeller« Wirkfaktoren449
30.2 Allgemeine Prozessmodelle basierend auf dynamischen Systemtheorien453
31 Psychoanalytische Therapien455
31.1 Psychoanalytische Wirkprinzipien und Techniken455
31.1.1 Die Beziehung als Mittel und Feld der Veränderung456
31.1.1.1 Übertragungsbeziehung und ihre therapeutische Nutzung457
31.1.1.2 Förderliche Regressionen – der»analytische Prozess«458
31.1.1.3 Neue Beziehungserfahrungen und Identifizierungen461
31.1.1.4 Verstehen – was und wie?463
31.1.2 Einsicht in unbewusste Hintergründe vermitteln467
31.1.2.1 Deutungsarbeit468
31.1.2.2 Das Prinzip der dynamischen Fokussierung471
31.1.3 Strukturbildende therapeutische Arbeit473
31.1.3.1 Stützende und Ich-Funktionen stabilisierende Techniken474
31.1.3.2 Strukturdynamische Fokussierung475
31.2 Psychoanalytische Diagnostik und Indikation476
31.3 Behandlungsformen psychoanalytischer Therapien477
31.3.1 Psychoanalytische Einzeltherapien477
31.3.1.1 Psychoanalyse478
31.3.1.2 Psychoanalytische Kurz- und Fokaltherapie481
31.3.1.3 Psychodynamische Psychotherapien483
31.3.2 Manualisierte Psychoanalytische Therapien484
31.3.2.1 Beispiel: Supportiv-expressive Psychotherapie von Luborsky484
31.3.2.2 Beispiel: Panik-Fokussierte Psychodynamische Psychotherapie486
31.3.2.3 Beispiel: Strukturbezogene Psychotherapie nach Rudolf491
31.3.2.4 Beispiel: Übertragungsfokussierte Psychotherapie nach Kernberg494
31.3.2.5 Beispiel: Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)499
31.3.3 Psychoanalytische Gruppentherapien502
31.1.4 Psychoanalytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie503
32 Verhaltenstherapien505
32.1 Verhaltenstherapeutische Diagnostik506
32.2 Behaviorale Methoden508
32.2.1 Konfrontationsmethoden (exposure therapy)508
32.2.2 Kompetenztraining (skill-trainings)512
32.2.3 Operante Methoden513
32.2.4 Selbstkontroll- bzw. Selbstmanagementmethoden514
32.3 Kognitive Verhaltenstherapie517
32.3.1 Grundmodell der »kognitiven« Verhaltenstherapie517
32.3.2 Vorgehen in der kognitiven Therapie518
32.3.3 Arbeiten mit Emotionen und Vergangenheit in der kognitiven Therapie523
32.3.4 Die therapeutische Beziehung in der Kognitiven Therapie525
32.3.5 Akzeptanz-basierte Techniken527
32.4 Manualisierte verhaltenstherapeutische Methoden528
32.4.1 Verhaltenstherapie bei Angst und Depression528
32.4.1.1 Beispiel: Verhaltenstherapie bei Depression (Beck/Hauzinger)528
32.4.1.2 Beispiel: Verhaltenstherapie bei Panikstörungen (Margraf/Schneider)529
32.4.1.3 Beispiel: Transdiagnostische Verhaltenstherapie für »emotional disorders«531
32.4.2 Verhaltenstherapien bei Persönlichkeitsstörungen536
32.4.2.1 Beispiel: Kognitv-behaviorale Therapie nach Beck536
32.4.2.2 Beispiel: Dialektischbehaviorale Therapie (DBT)540
32.4.2.3 Schematherapie nach Young545
32.5 Verhaltenstherapeutische Gruppenpsychotherapie547
32.6 Verhaltenstherapeutische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie547
33 Humanistische Psychotherapien549
33.1 Gesprächspsychotherapie550
33.1.1 Zentrale Wirkprozesse der Gesprächspsychotherapie551
33.1.1.1 Verändern durch Anerkennen (Bedingungsfreies Anerkennen)553
33.1.1.2 Verändern durch Verstehen (Einfühlendes Verstehen)554
33.1.1.3 Verändern durch Begegnen556
33.2 Emotionsfokussierte Therapie von Greenberg560
33.3 Humanistische Gruppenpsychotherapie564
33.4 Humanistische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie564
34 Systemische Therapien566
34.1 Systemische Diagnostik566
34.2 Systemische Methoden566
34.2.1 Strukturelle und strategische Methoden567
34.2.2 Symbolisch-metaphorische Methoden568
34.2.3 Zirkuläre Methoden568
34.2.4 Lösungsorientierte Methoden569
34.2.5 Narrative und dialogische Methoden569
34.2.6 Systemische Familienrekonstruktion570
34.3 Settings und behandelte Systeme570
35 Traumatherapien572
35.1 Behandlungsbeginn573
35.2 Stabilisierung und Ressourcenaktivierung573
35.3 Trauma-Exposition575
35.4 Integration und Neuorientierung577
36 Ethik in der Psychotherapie578
36.1 Allgemeine, aktuell gültige ethische Grundsätze579
36.2 Unethisches Verhalten von Psychotherapeuten581
36.2.1 Sexueller Missbrauch und andere Formen von Ausbeutung582
36.2.2 Übernahme von »Werten« als ethisches Problem584
36.3 Ethik und Unethik des Gesundheitssystems585
Teil IV: Psychotherapie-Forschung587
37 Geschichte der Psychotherapieforschung590
38 Wirksamkeitsforschung593
38.1 Designfragen, Wirksamkeiten und Evidenzen593
38.1.1 Efficacy und Effectiveness – Fragestellung und Design593
38.1.2 Messung der Veränderungen599
38.1.3 Beurteilung der Wirksamkeits- »Evidenz« von Psychotherapie603
38.2 Exkurs: Wirksamkeit von Pharmakotherapie605
38.2.1 Effekte von Antidepressiva605
38.2.2 Placebos – nicht nur Nichts605
38.2.3 Pharmakotherapie im Vergleich mit Psychotherapie606
38.3 Befundlage zur Wirksamkeit von Psychotherapie608
38.3.1 Wirksamkeit einzelner Verfahren608
38.3.2 Das Dodo-Bird-Verdikt: Haben wirklich alle gewonnen?614
38.3.3 What works for whom? – einmal anders618
38.3.4 Dosis-WirkungsEffekte?619
38.3.5 Neurobiologische Veränderungen durch Psychotherapie620
38.4 Wirtschaftlichkeitsanalysen im Bereich Psychotherapie622
38.4.1 Gesundheitsökonomische Studiendesigns622
38.4.2 Befundlage zu Kosten-Wirkungsrelationen von Psychotherapie625
38.5 Fazit zur Wirksamkeit von Psychotherapie626
39 Prozessforschung628
39.1 Methoden der Prozessforschung629
39.1.1 Prozess-Fragebögen629
39.1.2 Stunden-Ratings630
39.1.3 Methoden zur Erfassung von Prozessvariablen auf der Mikroebene633
39.2 Ergebnisse der Prozessforschung636
39.2.1 Allianz, Beziehung und Bindung im therapeutischen Prozess636
39.2.2 Therapeutische Interventionen und deren Zusammenhang mit dem Behandlungsergebnis638
39.2.3 Patientenverhalten und -erleben im Zusammenhang mit dem Behandlungsergebnis644
39.2.4 Nonverbale dyadische Muster im therapeutischen Prozess645
39.2.5 Die Analyse nichtlinearer therapeutischer Prozesse650
40 Risiken und Nebenwirkungen von Psychotherapie652
40.1 Formen von negativen Effekten652
40.2 Gründe für Fehlentwicklungen653
40.3 Fehlentwicklungsprophylaxe?655
41 Fazit zu den Psychotherapie-Modellen und der Psychotherapieforschung656
41.1 Bausteine einer Emotionsdynamischen Psychotherapie657
41.2 Veränderungsziele und Wirkprozesse657
41.3 Veränderungsstrategien und -Methoden658
Literaturverzeichnis663

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