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E-Book

Hundeerziehung

AutorKatharina Schlegl-Kofler
VerlagGRÄFE UND UNZER
Erscheinungsjahr2014
ReiheGU Hundeerziehung 
Seitenanzahl64 Seiten
ISBN9783833843365
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis8,49 EUR
Aus Ihrem süßen Welpen soll ein gut erzogener Hund werden? Kein Problem! In diesem Ratgeber erklärt die erfolgreiche Hundetrainerin Katharina Schlegl-Kofler Schritt für Schritt, wie man seinen Hund richtig erzieht. Die Autorin erklärt, wie ein Hund lernt und wodurch man diesen Lernprozess positiv beeinflussen kann, was man unter Konditionierung versteht, welche Rolle die eigene Körpersprache und Stimme spielen und wie man einen Hund durch richtiges Loben motiviert. Anschließend zeigt sie, wie man das Training sinnvoll aufbaut. Dann geht's mit dem Üben los: In einem Grundprogramm werden die wichtigsten Gehorsamsübungen trainiert. Sitz, Platz, Bleib, Bei-Fuß-Gehen, Aus-Geben etc. sind danach für den Hund selbstverständlich. Nach der Pflicht kommt die Kür: Das Training in Alltagssituationen, das aus dem Hund einen zuverlässigem Begleiter macht.

Katharina Schlegl-Kofler beschäftigt sich schon viele Jahre mit artgerechter Hundehaltung. Sie selbst hält Retriever. Seit Jahren führt sie Welpenspieltage und Erziehungskurse für Hunde aller Rassen durch.

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Leseprobe

DIE GRUNDERZIEHUNG


Einen Vierbeiner, der die Grundübungen der Erziehung beherrscht, können Sie überall mit hinnehmen – sei es zum Joggen, Bergwandern, ins Restaurant oder zu einem stressfreien Stadtbummel.

Grundsätzliches zur Erziehung


Was die Theorie anbelangt, haben Sie nun schon einiges kennengelernt. Kommen wir nun zur praktischen Umsetzung des Gelesenen. Die Erziehung beginnt im Prinzip an dem Tag, an dem Sie den Hund zu sich holen – egal, ob es ein Welpe oder ein erwachsener Hund ist. In den ersten Tagen sollte der Hund hauptsächlich seine neuen Bezugspersonen und sein neues Zuhause kennenlernen. Manche Hunde sind erkundungs- und kontaktfreudiger, manche vielleicht zunächst etwas unsicher und zurückhaltend. Lassen Sie dem Vierbeiner Zeit.

Übernehmen Sie einen älteren Hund, sollten Sie möglichst viel über sein Vorleben in Erfahrung bringen, um ihn besser einschätzen zu können. Kennen Sie seinen Namen, behalten Sie den am besten bei. Bedenken Sie, dass ein erwachsener Hund aufgrund seiner Erfahrungen ganz anders reagieren kann als ein Welpe.

Mit System vorgehen


Für die Erziehung brauchen Sie einige Ausrüstungsgegenstände. Außerdem sollten Sie sich einen Plan zurechtlegen, wie Sie die einzelnen Schritte durchführen möchten. Welpen müssen zunächst einmal lernen, auf ihren Namen zu hören, sowie an Halsband und Leine gewöhnt werden. Die Übungen müssen logisch aufeinander aufgebaut sein, sonst begreift sie Ihr Vierbeiner nicht. So hat es zum Beispiel keinen Sinn, eine Bleib-Übung zu beginnen, wenn er es noch nicht schafft, eine Zeit lang ohne Hilfe ruhig neben Ihnen sitzen oder liegen zu bleiben. Steigern Sie die Anforderungen also nur langsam und immer erst dann, wenn die vorherige Schwierigkeitsstufe wirklich sitzt. Neues üben Sie zunächst ohne Ablenkung, erst nach und nach bauen Sie diese mit ein. Gestalten Sie die Übungen so, dass der Hund keinen Fehler machen kann.

Die passende Ausrüstung


Zum Equipment für Erziehung und Ausbildung gehören Halsband und Leine sowie Spielzeug und Leckerchen. Von Vorteil ist auch eine Hundepfeife.

Das Halsband


Es gehört zur Grundausstattung des Hundes. Der Zoofachhandel bietet viele Modelle, aus Leder oder aus Nylon, mit und ohne Verzierungen, glatt oder geflochten, außerdem Kettenhalsbänder. Wichtig ist, dass es die richtige Größe hat, relativ breit ist und sich nicht unbegrenzt zuzieht. Für den Welpen empfiehlt sich ein Halsband, das sich problemlos in der Weite verstellen lässt, denn der Welpe wächst rasch. Das Halsband sollte immer locker sitzen. Es darf sich aber nicht über den Kopf ziehen lassen, sonst kann der Hund herausschlüpfen. Sogenannte »Kettenwürger« oder Halsbänder ohne Zugbegrenzung sind ungeeignet. Ebenfalls indiskutabel ist die Verwendung eines Stachelhalsbandes.

Brustgeschirr statt Halsband? Heutzutage hört man häufig, Halsbänder seien schädlich für den Hund und führten zu gesundheitlichen Problemen. Bei ganz normalem Gebrauch des Halsbandes ist das sicher nicht der Fall. Bei unsachgemäßem Gebrauch, etwa ständige, starke Leinenrucke, schadet man dem Hund dagegen mit jedem Hilfsmittel.

Neigt der Hund zum Zerren, können Sie ihm dies mit einem Geschirr angenehmer machen, es ihm aber nicht unbedingt abgewöhnen. Sinnvoll kann ein Brustgeschirr für sehr ängstliche oder kleine »zerbrechliche« Hunde sein oder wenn eine medizinische Indikation wie zum Beispiel ein Ekzem am Hals besteht. Üblich sind diverse Geschirre für Ausbildungsbereiche, in denen der Hund ziehen bzw. den Kopf nach unten nehmen soll, wie etwa bei der Fährtenarbeit und selbstverständlich im Schlitten- und Zughundesport. Letztlich bleibt es Ansichtssache. Wenn Sie aber mit Ihrem Hund artgerecht kommunizieren und umgehen, werden Sie ihm auch mit einem Halsband nicht schaden.

Die Leine


Für Erziehung und Alltag eignet sich am besten eine Führleine, die sich durch zusätzliche Ringe und einen zweiten Karabiner in der Länge variieren lässt. Dadurch können Sie sie für manche Übungen verlängern oder den Hund damit ohne Aufwand mal festbinden, wenn erforderlich. Die Leine muss zum Vierbeiner passen. Eine zu schwere Leine für einen kleinen Hund ist genauso ungünstig wie eine zu schmale für einen kräftigen, großen Hund. Achten Sie auf einen stabilen Karabiner und auf eine gute Verarbeitung.

Verwenden Sie eine Führleine, die sich bequem in der Länge variieren lässt. Das ist in der Ausbildung für manche Übungen sehr sinnvoll.

Nylonhalsbänder sind pflegeleicht und einfach in der Weite zu regulieren. Achten Sie auf einen stabilen Verschluss und die zu Ihrem Hund passende Größe.

Eine Hundepfeife sollte aus stabilem Material sein, damit sie lange hält. Wenn Sie sich die Pfeife unterwegs umhängen, haben Sie sie stets parat.

Die Hundepfeife


In erster Linie verwendet man sie, um den Hund auf einen Komm-Pfiff zu konditionieren, und zwar zusätzlich zum gesprochenen »Hier« (>). Ein Pfiff wirkt besonders gut, da er sich vom täglichen Redefluss eindeutig unterscheidet und nur in der dafür bestimmten Situation verwendet wird. Außerdem wirkt er auf Entfernung wesentlich besser als eine zarte Stimme.

Aber wie schon erwähnt, muss der Hund mit System darauf konditioniert werden. Achten Sie auch darauf, dass nicht Ihre Kinder auf der Hundepfeife »herumpfeifen«, sonst ist der Erziehungseffekt rasch weg. Wählen Sie ein stabiles Modell im Zoofachhandel, und kaufen Sie am besten gleich noch mindestens eine identische Ersatzpfeife dazu.

Leckerchen


Kleine, weiche Häppchen sind zum Trainieren einer neuen Übung eine wertvolle Hilfe, da Futter für die meisten Hunde etwas sehr Reizvolles ist. Doch Vorsicht – oft rutscht man in die »Bestechungsfalle«. Nur bis der Hund verstanden hat, worum es geht, wird er mittels Happen in der Hand zum gewünschten Verhalten motiviert. Danach wird das Belohnungshäppchen erst dann aus der Tasche geholt, wenn der Vierbeiner die Übung ausgeführt hat.

Belohnungshappen sollten relativ klein sein, sodass der Hund nicht lange kauen muss. Zerschneiden Sie sie gegebenenfalls in kleine Stücke.

Spielzeug


Steht der Hund mehr auf Spielzeug, können Sie auch das als Belohnung einsetzen. Dazu muss das Spielzeug aber das Nonplusultra und auf den Vierbeiner abgestimmt sein. Bringt der Hund gern etwas zu Ihnen, können Sie zum Beispiel einen Ball mit Schnur verwenden. Liebt er Ziehspiele, nehmen Sie ein Ziehtau. Dieses Belohnungs-Spielzeug darf der Hund aber nicht ständig zur Verfügung haben.

Ein solches geknotetes Tau eignet sich sehr gut für Ziehspiele, aber auch zum Bringen. Wählen Sie eine für Ihren Hund geeignete Größe.

So sozialisieren Sie Ihren Welpen


Damit Ihr Hundekind später Ihr Lebensumfeld auch als seine Welt ansieht, muss er nach und nach damit vertraut gemacht, also sozialisiert werden. Das kann, je nach Art der Hundehaltung, ganz unterschiedlich verlaufen. Ein Hütehund etwa, der fast ausschließlich mit seinem Vieh zu tun hat, braucht eine andere Sozialisierung als ein Familienhund, der seine Zweibeiner fast überallhin begleitet. In diesem Ratgeber geht es um den Familienhund.

Dieser Welpe passt sich schön an. Er akzeptiert, dass jetzt »Ruhe geben« angesagt ist.

Gewöhnung an neue Eindrücke


Nach ein paar Tagen der Eingewöhnung kann’s losgehen. Der »durchschnittliche« Familienhund muss mit vielerlei Eindrücken zurechtkommen – Stadt, Verkehrsmittel, Menschen aller Art, Verkehrslärm, Menschenansammlungen, verschiedenste Arten von Untergrund usw.

Menschen kennenlernen Ihr Welpe hatte hoffentlich schon beim Züchter ausreichend Kontakt mit Menschen. Diese Erfahrungen sollten Sie nun ausbauen. Gut sind Kontakte zu Zweibeinern unterschiedlichster Art: von Kindern verschiedenen Alters bis zu älteren Menschen, evtl. auch mit Gehstock. Lassen Sie aber nicht zu, dass der Welpe von Fremden gefüttert wird, sonst bettelt er später jeden an. Zur Begrüßung des Kleinen geht man am besten in die Hocke, damit er von Anfang an möglichst niemanden anspringt.

Die Umwelt erkunden Zeigen Sie dem Welpen in den nächsten Wochen sein Umfeld. Dazu gehört normalerweise die Natur mit Wald, Wiesen, Wasser, aber auch Treppen, diverse Arten von Böden wie glatte Holz- und Steinböden sowie Gitterroste (Vorsicht, nur solche Gitterroste einplanen, durch die die Pfoten nicht durchrutschen). Treppen sollte ein Welpe ab und zu laufen, aber nur ein paar Stufen, damit die Gelenke nicht überanstrengt werden.

Ausflüge planen Der Welpe darf natürlich nicht überfordert werden. Planen Sie also Ihre Sozialisierungsausflüge gut. Wenn Sie mit dem Hund etwa ein Stündchen in der Stadt sind oder ihn in ein...

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