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Philosophie der Sucht

Medizinethische Leitlinien für den Umgang mit Abhängigkeitskranken

AutorAndreas Bell
VerlagSpringer VS
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl452 Seiten
ISBN9783658091477
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis59,99 EUR
Aufbauend auf den Erkenntnissen der Pharmakologie, Psychoanalyse und Soziologie entwirft Andreas Bell eine philosophische Anthropologie der Sucht. Aus dem Wissen um die Tiefendimensionen, die allen Suchtformen zugrunde liegen, entwickelt er ethische Leitlinien und Handlungsempfehlungen für Ärzte und Therapeuten, die ihr Handeln vor sich selbst, ihren Patienten und der Gesellschaft rechtfertigen wollen. Kritische Blicke werden auch auf Politik und Selbsthilfe gerichtet. Sucht zu verstehen und Süchtige verantwortbar zu begleiten oder zu behandeln ist das Ziel dieses Buchs.

Andreas Bell promovierte in Chemie und in Theologie, unterrichtete Medizinethik an der Uniklinik Frankfurt am Main und verantwortet den Dialog zwischen der Theologie und den Naturwissenschaften im Erzbistum Köln.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Danksagung5
Inhalt6
1 Einleitung12
1.1 Themenstellung und Motivation12
1.2 Verortung des Themas in der Moraltheologie14
2 Empirie17
2.1 Der Begriff Sucht17
2.2 Dimensionen der Sucht21
2.2.1 Somatik der Sucht22
2.2.2 Psychologie der Sucht33
2.2.3 Soziologische Aspekte der Sucht43
2.2.4 Sucht in der finalen Dimension49
2.3 Multifaktorielle Entstehungsursachen für die stoffgebundene Sucht52
2.4 Öffentliche Darstellung und öffentliche Wahrnehmung der Sucht55
2.5 Prävention59
2.6 Der Umgang mit Sucht auf transnationaler Ebene63
2.7 Die heroingestützte Behandlung Opiatabhängiger66
2.7.1 Therapiekonzepte: Abstinenz versus harm reduction66
2.7.2 Frühere Ergebnisse: Die Schweizerische PROVE-Studie67
2.7.3 Heroingestützte Behandlung Opiatabhängiger in Deutschland9268
3 Anthropologie der Sucht73
3.1 Einführung und Gang der Argumentation73
3.2 Krankheit und Gesundheit in den vier anthropologischen Dimensionen76
3.3 Ärztliches Sollen ohne naturalistischen Fehlschluss80
3.4 Anthropologische Bestimmung von Gesundheit und Krankheit86
3.4.1 Medizin ohne Krankheitsbegriff?90
3.4.2 Das Krankheitsverständnis im evolutiven Kontext92
3.4.3 Krankheit als Wertbegriff94
3.4.4 Krankheit als Legitimation99
3.4.5 Der sozialanthropologische Krankheitsbegriff104
3.4.6 Plädoyer für einen analytischen Gesundheits- und Krankheitsbegriff107
3.5 Die existenzielle Bedeutung von Krankheit und Gesundheit113
3.5.1 Krankheit und Endlichkeit114
3.5.2 Die fragwürdige Integration des Todes118
3.5.3 Fallibilität und Menschenbild120
3.6 Anthropologische Bestimmung von Freiheit und Abhängigkeit126
3.6.1 Freiheit als bonum127
3.6.2 Freiheit als malum140
3.6.3 Fazit: Freiheit und Krankheit168
3.7 Die Philosophie auf der Suche nach dem Krankheitswert der Sucht174
3.7.1 Thomas Szasz: Sucht als Mythos175
3.7.2 Sucht und Sinn178
3.7.3 Wilhelm Schmid: Die radikale Glückssuche als Krankheit180
3.7.4 Stephan E. Müller: Sucht als Ausdruck des Ewigkeitsdurstes184
3.7.5 Dietmar Mieth: Sucht als Verweigerung des In-der-Welt-seins187
3.7.6 Glück und Lust: Vom Befriedigungsglück zum Erfüllungsglück195
3.7.7 Die suchtphilosophischen Erkenntnisse im Abgleich mit empirischen Daten207
3.8 RAUSCH213
3.9 Die Rolle des Arztes220
3.9.1 Die Rolle des Arztes in der Medizinethik221
3.9.2 Die Ausgestaltung der Arzt-Patienten-Beziehung225
3.9.3 Kritische Würdigung des idealtypischen Modells226
3.9.4 Werteorientierung in der Therapie229
3.9.5 Der Arzt an der Schnittstelle zwischen Forderungen359231
3.9.6 Subjektive Probleme des Suchtmediziners236
3.10 Die Rolle der sorgenden Mitmenschen am Beispiel der AA239
3.10.1 Gefahren der Methode245
3.10.2 Heilung und Spiritualität250
4 Ethische Bewertungen255
4.1 Ethisch relevante Fragestellungen256
4.2 Das Verhältnis von Ethik und Recht257
4.2.1 Exkurs: Juristische Aspekte des Alkoholkonsums261
4.2.2 Exkurs: Heroinabhängigkeit in Strafanstalten263
4.3 Stellungnahmen der Katholischen Kirche264
4.4 Ethische Vorgehensweisen280
4.4.1 Die Kohärenztheorie der Normenbegründung nach John Rawls282
4.4.2 Prinzipienethik nach Beauchamp und Childress284
4.4.3 Anwendung der beiden Ansätze innerhalb der Suchtfrage292
4.5 Der suchtkranke Patient in der Verantwortung293
4.5.1 Verantwortung für die Genese einer Suchterkrankung?295
4.5.2 Selbstverantwortung und finanzielle Anreize297
4.5.3 Verantwortung und Fremdschädigung301
4.6 Der Arzt im Verdachtsfall302
4.6.1 kohärenztheoretische Überprüfung304
4.6.2 ethische Bedingungen für die ärztliche Intervention308
4.6.3 Zwangsmassnahmen313
4.7 Der Therapeut318
4.7.1 Offene und versteckte Wertorientierungen in der Psychotherapie319
4.8 Der Staat342
4.8.1 Repression und Legalisierung von Drogen und Drogenkonsum342
4.8.2 Kritik an der staatlichen Repression349
4.8.3 Repression gegenüber minderjährigen Konsumenten356
4.8.4 Kohärenztheoretische Überprüfung der staatlichen Repression358
4.8.5 Exkurs: Das Landesprogramm gegen Sucht des Landes NRW und seine inhärenten Wertvorstellungen367
4.9 Der Arzt als Begleiter in der Sucht370
4.9.1 Substitution am Beispiel der Heroinabhängigkeit371
4.9.2 Kohärenztheoretische Überprüfung der Substitution am Beispiel der Heroinabhängigkeit374
4.9.3 Prinzipienethische Untersuchung der Substitution380
5 Zusammenfassung393
6 Anhang404
6.1 Die "Zwölf Schritte"– Übungsanweisungen für einen neuen Lebensweg404
6.2 Nordrheinwestfälisches Landesprogramm gegen Sucht625405
6.3 Verzeichnis der einschlägigen Gesetze, Verordnungen und Richtlinien628410
6.3.1 Zuständigkeiten und Leistungen von Prävention und Hilfen410
6.3.2 Regelungen im Rahmen der Repression und des Verkehrs mit Arznei- und Betäubungsmitteln412
6.3.3 Weiter gehende Zuständigkeiten413
6.3.4 Übergreifende Verwaltungsvorschriften in NRW414
6.4 Abkürzungen414
6.5 Verzeichnis der Abbildungen414
6.6 Sachindex415
6.7 Literaturverzeichnis424

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