WUNSCHKIND
KEINE FRAGE – EINE KATZE MUSS ES SEIN
Mehr als acht Millionen Katzen gibt es bei uns. Ein Leben ohne?
Für die meisten Katzenhalter unvorstellbar. Und immer mehr Menschen verfallen dem Charme der eigenwilligen kleinen Persönlichkeiten.
MIT HERZ & VERSTAND
KLEINE FLUCHTEN UND EINE KATZE
Hektisch, unpersönlich und vernunftbetont – so ist unser Alltag leider viel zu oft. Kleine Fluchten sind da wahre Jungbrunnen für die Seele. Heimtiere geben uns all das, was uns guttut: Nähe und Wärme, sie spenden uns Kraft und zaubern uns oft allein durch ihre Anwesenheit ein Lächeln auf die Lippen.
EIN BISSCHEN LIEBE WÄRE TOLL
Der Hund ist eine treue Seele. Er geht für seinen Besitzer durchs Feuer, ist ein verlässlicher Begleiter im Alltag und ein aufmerksamer Partner bei vielen Freizeitaktivitäten. Bei der Katze tut man sich schwerer auf der Suche nach »handfesten« Gründen, die für den Kauf sprechen. Der Wunsch, sein Leben mit ihr zu teilen, ist zuerst einmal Bauchgefühl und Herzenssache. Und das ist vollkommen okay. Weil man sich dort, wo Zuneigung und Liebe ins Spiel kommen, besonders aufmerksam und intensiv kümmert – das perfekte Fundament für eine glückliche Beziehung zwischen Katze und Mensch.
MOST WANTED: TRAUMKATZE
Ganz klar, jeder Katzenhalter in spe macht sich ein Bild davon, wie seine Wunschkatze sein soll. Das setzt sich aus Gewohnheiten, Vorlieben und vielleicht auch aus Erfahrungen zusammen, die er schon mit Katzen gemacht hat. Bei Familien steht der Wunsch nach einer Spielgefährtin für die Kids meist ganz oben, für Singles soll es der aktive Stubentiger sein, der Leben in die Bude bringt, oder aber für die Liebesbedürftigen unter uns die Schmusekatze, die zuhören kann und Wärme spendet. Meist erfüllen sich diese Träume, aber manchmal läuft's in der Realität auch ein bisschen anders. Vor allem in der ersten Zeit gegenseitigen Beobachtens und Beschnupperns kann das Zusammenleben mit der selbstbewussten Mitbewohnerin zu Irritationen und Missverständnissen führen. Das muss aber niemanden verschrecken, der bereit ist, die wichtigsten Ansprüche der Katze zu erfüllen. Und er wird schon nach kurzer Zeit erstaunt feststellen, wie sehr sich die Katze seinem Lebensrhythmus anpasst.
Fühlt sich die Katze wohl, freut sich der Mensch. Ein sichtbar ausgeglichener und relaxter Stubentiger ist der beste Beweis für ein glückliches und katzengerechtes Zuhause.
TYPISCH KATZE
WAS MIEZE MAG – UND WAS NICHT
Was fällt Ihnen spontan zur Katze ein? Verpennt den halben Tag, ist schmusesüchtig, will ständig raus und rein, mäkelt am Futter herum und schleppt dauernd Mäuse ins Haus.
Okay, ziemlich dicht dran, aber doch nur ein Teil von dem, was Katzen ausmacht.
VEGETARISCH? NEIN, DANKE
Katzen brauchen Fleisch (>)!
Wer seinen Stubentiger auf den vegetarischen Trip mitnehmen möchte und ihm ausschließlich Grünkost vorsetzt, spielt mit seinem Leben.
NASEWEIS
Katzen sind vorsichtige, aber auch extrem neugierige Wesen. Kaum dass sie sich auf den Beinen halten können, inspizieren die Youngster die Umgebung der Wurfkiste, zur Sicherheit meistens zu zweit oder dritt, und stecken ihr Näschen in jede dunkle Ecke und jeden offenen Schrank.
SCHMUSEOBJEKT MENSCH
Der vertraute Mensch ist ein begehrter Kuschelpartner. Aber bitte nicht grämen, wenn Ihre Katze nicht übermäßig streichelsüchtig ist: Die individuelle Bandbreite ist groß: Manche Katzen sind Schmusemonster, andere begnügen sich mit flüchtigen Berührungen.
DO NOT DISTURB
Katzen dösen und schlafen 12 bis 16 Stunden täglich, selten aber mehrere Stunden am Stück, sondern hier ein paar Minuten auf dem Sofa, dort ein Nickerchen unter der Hecke im Garten. Nicht jede Katze reagiert freundlich, wenn sie während ihrer Siesta gestört wird.
FLEISCH, FLEISCH, FLEISCH!
Katzen ernähren sich vor allem von Fleisch. Die typische Nagerbeute liefert neben hochwertigem Muskelfleisch auch Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und Ballaststoffe, die für geregelte Verdauung sorgen. Die Katze braucht viel mehr tierisches Eiweiß als wir.
Menschliche Nahrung im Fressnapf führt zu Wachstums-, Fell- und Hautproblemen und anderen Mangelerscheinungen. Hundefutter ist ebenfalls tabu. Ihm fehlt neben Eiweiß auch Fett.
ZIEMLICH BESTE FREUNDE
Freundschaften zwischen Katzen, die gemeinsam unter einem Dach wohnen, halten oft ein Leben lang. Man kuschelt zusammen und assistiert sich bei der Fellpflege. Der Körperkontakt entspannt und vermittelt Geborgenheit.
MÖBELRÜCKEN MAG ICH NICHT
Im Haus und Revier achten Katzen argwöhnisch darüber, dass alles so bleibt, wie es ist. Diese konservative Einstellung macht Sinn: Im Freiland kann jede noch so kleine Veränderung Gefahr bedeuten. Oft erregt schon das Verschieben des Sofas das Missfallen der Katze.
SPIELERNATUR
Im Spiel erproben Jungkatzen ihre Kampf- und Jagdtechniken. Obwohl es dabei oft hoch hergeht, kommt es fast nie zu Verletzungen. Bei den Kampfspielen der Wurfgeschwister zeigt sich schon früh, wer später einmal das Sagen hat oder im Zweifelsfall lieber klein beigibt.
ANATOMIE & SINNE
PROFIL EINER PERFEKTEN JÄGERIN
Der Katzenkörper ist ein Wunder an Kraft und Beweglichkeit. Dazu Hochleistungsaugen, denen keine Bewegung entgeht, und ein messerscharfes Gehör, das selbst leisestes Mäusegetrippel punktgenau ortet. Fertig ist die begnadete Jägerin, die sich in allen Lebenslagen behaupten kann.
DURCHBLICK IN DER DÄMMERUNG
Das Katzenauge bringt alles mit, was man braucht, um spätabends und am frühen Morgen auf die Pirsch zu gehen. Seine eingebaute Blendenautomatik sorgt dafür, dass sich die Pupille im Dämmerlicht öffnet und im hellen Tageslicht zum Schlitz zusammenzieht. Das Tapetum lucidum, eine Kristallstruktur im Augenhintergrund, reflektiert einfallendes Licht und wirkt dadurch wie ein Restlichtverstärker. Ergebnis: Katzen sehen im Halbdunkel sechsmal besser als wir. Ansonsten reagieren ihre Augen in erster Linie auf Bewegungen, was Sinn macht, wenn es etwa gilt, ein vorbeihuschendes Mäuschen im Blick zu behalten. In puncto Sehschärfe hingegen kann das Katzenauge mit unserem nicht konkurrieren. Ebenso wenig wie beim Farbensehen, das für ein dämmerungsaktives Tier aber auch keine besondere Bedeutung hat.
Ganz Auge: Katzen orientieren sich vor allem optisch und gehen selbst im Dämmerlicht erfolgreich auf die Jagd.
Eindrucksvoll: Raubtiergebiss mit den großen Eck- oder Fangzähnen.
MIT RICHTANTENNEN AUF HORCHPOSTEN
Die Ohren der Katze nehmen Töne bis zu einer Frequenz von 70.000 Hertz wahr (Mensch maximal 20.000 Hertz). Auch die leisen Stimmfühlungslaute, mit denen ihre Lieblingsbeutetiere miteinander Kontakt halten, entgehen ihnen nicht. Die Ohrmuscheln sind ideale Richtantennen, mit denen sich Geräusche exakt orten lassen. Trotz ihres sensiblen Gehörs können Katzen auch in lauter Umgebung entspannt Siesta halten. Funktionsspezifische Taubheit nennen die Wissenschaftler diese Fähigkeit. Oder einfacher: Katzen sind in der Lage, ihre Ohren auf Durchzug zu stellen.
ARTISTISCHE KÖRPERBEHERRSCHUNG
Katzen haben ihren Körper jederzeit unter Kontrolle, auch im Sprung. Beim Absprung dosieren die kräftigen Hinterbeine den Schub exakt so, wie er für die perfekte Landung nötig ist. In der Luft arbeitet der Schwanz als Hilfssteuer und verhindert, dass die Flugshow aus der Balance gerät. Dank ihrer dicken Sohlenpolster landet die Katze weich und rutscht auch auf glatten Böden nicht weg.
ZÄHNE MIT DER »LIZENZ ZUM TÖTEN«
Katzen kommen zahnlos zur Welt, ihre Milchzähne sind nach ca. sechs Wochen komplett. Der Zahnwechsel zum Dauergebiss mit 30 Zähnen vollzieht sich bis zum 8. Monat. Die Katze ist ein Raubtier und hat das...