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Jugend und Bildung im gesellschaftlichen Wandel: Möglichkeiten und Grenzen der non-formalen Jugendbildung im 21. Jahrhundert

AutorAnna Eggert
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl54 Seiten
ISBN9783955496821
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Die gesellschaftlichen Modernisierungsprozesse sowie der soziale Wandel entfachen regelmäßig neue Debatten bezüglich der öffentlichen Bildungsfragen - und nicht zuletzt durch den PISA-Schock steht der Bildungsbegriff stark im Diskurs. In diesem Buch wird aufgrund der Ergebnisse aus der PISA-Studie die Bildungswirkung in Bezug auf die gesamte Bildungslandschaft und ihre Bildungswirkung hinterfragt. Erstmals werden dabei auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Jugend im 21. Jahrhundert einbezogen. Die notwendige Erkenntnis, auch die Bereiche der Jugendbildung in eine ganzheitliche Betrachtungsweise der bundesweiten Bildung einzubeziehen, wirft die Frage auf, inwiefern der non-formale Bereich wichtige Bildungsaufgaben abdecken kann. Die vorliegende Studie geht detailliert auf diese Themen ein und beschäftigt sich mit der erneuten Klärung des eigentlichen Bildungsbegriffs zwischen Schule und Jugendarbeit und den daraus resultierenden Anforderungen an eine zeitgemäße und bedarfsgerechte Bildungslandschaft.

Anna Eggert, B.A., wurde 1988 in Bad Pyrmont geboren. Ihr Studium der Sozialen Arbeit schloss die Autorin im Jahr 2012 mit dem akademischen Grad des Bachelor of Arts ab. Bereits vor dem Studium sammelte die Autorin umfassende praktische Erfahrungen in de

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2, Entwicklungsaufgaben in der Jugendphase: Der Begriff der Entwicklungsaufgaben versteht die spezifischen Anforderungen und Erwartungen, die an Individuen in einer bestimmten Lebensphase gestellt werden. Ursprünglich aus dem Bereich der Entwicklungspsychologie entstanden, soll es die Umsetzung der individuellen Verhaltensprogramme der psychischen, physischen, sozialen und ökologischen Ansprüche an das Individuum verdeutlichen (Tenorth, Tippelt 2007, 188). Robert J. Havighurst definierte im Jahr 1948 erstmals Entwicklungsaufgaben, indem er davon ausging, dass sich Menschen im Verlauf ihres Lebens fortwährend unterschiedlichen Aufgaben zu stellen haben, die es zu bewältigen gilt. Abhängig vom jeweiligen Lebensabschnitt, in welchem sich das Individuum befindet, steht es vor altersspezifischen Aufgaben und Anforderungen, die von unterschiedlichen Faktoren bestimmt werden, welche sowohl ineinander als auch aufeinander einwirken (Tenorth, Tippelt 2007, 188). Unter den inneren Faktoren versteht Havighurst hierbei die biologischen, naturgemäßen und individuellen Anlagen des Individuums. Unter den äußeren Faktoren versteht er hingegen das physische und soziale Umfeld des Individuums. Diese Aufgaben der Entwicklung beschreiben somit für jedes Individuum die vorgesehenen Bewältigungsschritte, mit denen es sich durch die Auseinandersetzung innerer und äußerer Ansprüche konfrontieren lassen muss (Hurrelmann 2010, 26). Die einzelnen Entwicklungsaufgaben werden hierbei nicht isoliert betrachtet, sondern können sich berühren oder sogar ineinander übergehen. Somit besteht auch die Möglichkeit, dass Beziehungen im Verlauf der einzelnen Entwicklungsphasen bestehen bleiben und nicht mit Beendigung einer Entwicklungsaufgabe abgebrochen werden (Hurrelmann 2010, 26). Das Feld der Entwicklungsaufgaben ist sehr weitläufig und ihm sind vielfältige Theorien zugeordnet. Aufgrund der Komplexität und der Kontext des Katalogs von Entwicklungsaufgaben nach Havighurst von 1952, können die Entwicklungsaufgaben nicht universal zeitlos auf alle Jugendlichen gleichermaßen bezogen werden, sondern bedürfen einer zeitgemäßen Überprüfung (Göppel 2005, 73). Als Havighurst seine zehn Entwicklungsaufgaben Mitte des 19. Jahrhunderts aufstellte, galten sie dem amerikanischen Nachwuchs im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Mitte der 1980er Jahre jedoch wurden die Aufgaben einer Generalüberholung durch Dreher und Dreher unterzogen, worauf Fend im Jahr 2000 in seinem Lehrbuch der Entwicklungspsychologie des Jugendalters auch auf das Konzept der Entwicklungsaufgaben zurückgriff und diese erneut aktualisierte (Göppel 2005, 73). Erneut aufgegriffen und überarbeitet wurden die Entwicklungsaufgaben zuletzt von Hurrelmann, welcher ebenso auch auf Fend und Havighurst verweist. Um ein umfassendes Verständnis der Jugendphase und den damit verbundenen Anforderungen und Herausforderungen an die Heranwachsenden zu erhalten, wird in der nachfolgenden Ausarbeitung die psychoanalytische Perspektive der Identitätsbildung nach Erikson und das soziologische Modell nach Bronfenbrenner erörtert. Während hingegen Erikson die Begriffe des psychosozialen Moratoriums - bezeichnend für die Jugend - und der Identitätsbildung prägte, beschreibt Bronfenbrenner mit seinem theoretischen Ansatz des sozialökologischen Modells den umfangreichsten Ansatz im Bereich der Entwicklungsaufgaben, da er nicht nur für einen, sondern für alle Lebensbereiche des Individuums Anwendung findet.
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