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'Wir berichten über Themen, die uns etwas angehen!': Konzeption und Erstellung einer Online-Schülerzeitung im Rahmen einer Zeitungs-AG mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 - 10 unter Berücksichtigung der Lokalzeitung

AutorChristine Wieching
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl54 Seiten
ISBN9783955498238
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Auf Grundlage des Kernlehrplans, der kritischen Perspektive der Medienpädagogen und Reformpädagogen sowie basierend auf dem Kennenlernen der journalistischen Arbeit sollen die Schüler verschiedene Module durchlaufen, in denen sie Kompetenzen zu den unterschiedlichen Bereichen erlangen. Diese sollen sie schließlich zur Gestaltung und Erstellung einer Online-Schülerzeitung befähigen und darüber hinaus zu einer kritischen Haltung zum Medium Internet anleiten. Die Schüler sollen in die rechtlichen Grundlagen, die journalistische Arbeit sowie in die Arbeit der Lokalzeitung eingeführt werden. Zunächst werden die Schüler in die Technik zur Erstellung einer Internetseite eingeführt. Die anschließende Gestaltung, d.h. nicht nur das Layout der Seite, sondern auch die Entscheidung über die Rubriken, die in der Schülerzeitung bestückt werden sollen, fallen ebenfalls in diesen Bereich. Das heißt, hier geht es um die Technik im Web, um zu einer äußeren Gestalt der Online-Schülerzeitung zu kommen. Anschließend geht es um das Modul 'Journalistische Arbeit'. Bei diesem Modul finden die Schüler einzelne Themen, die zu den festgelegten Rubriken gehören und die Zielgruppe ansprechen sollen. Weiterhin sollen die Schüler lernen, ihre Texte zu planen und Möglichkeiten zur Recherche kennenlernen. Dazu gehört natürlich auch die Wahl der Darstellungsform des Textes, z.B. Reportage oder Bericht. Im Modul 'Rechtliche Grundlagen' setzen sich die Schüler mit dem Urheberrecht, der Impressumspflicht, den Rechten und Pflichten eines Journalisten, der Meinungsfreiheit und Pressefreiheit auseinander. Hierbei geht es nicht nur darum grundlegende Gesetze für die journalistische Arbeit kennenzulernen, sondern auch darum eine kritische Haltung gegenüber der Wechselwirkung zwischen dem Geschriebenen und der Wirkung beim Leser herauszubilden. Im Modul 'Wie wird eine Zeitung gemacht' lernen die Schüler die Arbeit der Lokalzeitung kennen. Hierbei geht es darum, die Abläufe bei einer richtigen Zeitung zu erfassen. Die Schüler lernen von der Themenfindung eines Artikels über die Planung einer Zeitungsseite bis hin zum Druck alle Instanzen kennen. Dabei geht es um die Herstellung der Zeitung und die Zusammenarbeit der einzelnen Abteilungen, sodass die Schüler einen Überblick bekommen und ein einseitiger Blick über dieses Arbeitsfeld vermieden wird.

Christine Wieching wurde 1985 in Ochtrup geboren und studierte bis 2009 an der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster Germanistik und Theologie für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen und den entsprechenden Stufen der Gesamtschule. Die Besc

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 6.2, Artikel schreiben: Das Ziel des Teilbereichs liegt darin, dass die Schüler lernen journalistisch zu schreiben, und zwar unabhängig von der Stilform des Artikels. Es geht im besonderen Maße um den Satzbau, die Wortwahl, die Gliederung eines Artikels und die Auswahl der Informationen. Die Schüler müssen in diesem Modul begreifen, dass die Funktion eines Zeitungsartikels darin besteht, den Leser zu informieren. Ein Autor muss zunächst ein Thema finden, das den Leser interessiert und zum Beispiel mit seiner Lebenssituation zusammenhängt. Hat er während der Recherche alle Informationen gesammelt, so muss er entscheiden, welche Informationen für den Leser wichtig sind. Das heißt, dass ein Artikel mehrere Perspektiven innehaben sollte. Bei einem Zeitungsartikel über einen Schulausflug interessiert sich die Oma eines Schülers eventuell mehr für die besonderen Reiseziele und was dort besichtigt wurde, während ein Mitschüler sich eher für die Gestaltung des gemeinsamen Abendprogrammes interessiert. In einem guten Artikel werden dem Leser also verschiedene Blickwinkel geboten, um möglichst viele Adressaten zu erreichen. Letztendlich muss der Autor entscheiden, welche Informationen wichtig sind, welche er weglassen kann und welche Informationen unerlässlich sind, damit der Leser den Inhalt verstehen kann. Dabei muss er auf die Wortwahl achten, denn Jugendsprache wird meist nur von Jugendlichen gesprochen und könnte bei Erwachsenen für Verwirrung sorgen. Durchführung 'Artikel schreiben': Die Autoren der Schülerzeitung bekommen die Aufgabe über einen Klassenausflug in Düsseldorf zu erzählen. Jedoch soll dies auf unterschiedliche Weise passieren, denn in der ersten Runde erzählen sie ihrer Oma von dem Tag, während sie in der zweiten Runde ihrem besten Freund davon erzählen. Dazu werden die Schüler in Zweiergruppen eingeteilt, damit sie anschließend ein Rollenspiel durchführen können. Als erstes werden die Lernenden in die Situation eingeführt, indem sie eine Geschichte über diesen Klassenausflug hören. In dieser Geschichte sind viele Informationen enthalten, die für beide Adressaten wichtig oder unwichtig sein können. Gleichzeitig dient sie als Informationsgrundlage, da der Klassenausflug fiktiv ist. Die Schüler berichten sich nun gegenseitig vom Ausflug, während sie im Wechsel die Rolle des berichtenden Schülers oder der Oma/Freund einnehmen. Das Ziel dieser Übung liegt in der Differenzierung der Informationen und dem Verständnis, dass unterschiedliche Adressaten auch andere Interessen an einem Sachverhalt haben können. Je nachdem wem sie berichten, so ändert sich auch die Informationsauswahl oder die Wortwahl. In der Reflexion sollte dies besonders hervorgehoben werden. Eine weitere vertiefende Übung besteht darin, dass die Schüler einen fehlerhaften Artikel bekommen. Anhand dieses Artikels entscheiden die Schüler, welche Informationen fehlen und welche mehr ausgestaltet werden müssen, damit der Leser sie besser versteht oder welche Informationen verwirren, weil sie nicht zum Textfluss passen. Anschließend werden ihre Antworten mit dem Lösungsblatt verglichen. Sprache: Auch im Bereich der Sprache werden in diesem Modul Übungen angeboten, die den Schülern beim Artikel schreiben helfen sollen. An dieser Stelle geht es vor allem um eine klare deutliche Sprache, die den Leser nicht dazu veranlasst Sätze zweimal lesen zu müssen, um sie zu verstehen. Das Lesen würde mühselig werden und führt in vielen Fällen zum Abbruch des Artikels. Dies gilt es zu verhindern mit einigen Tipps, die schnell umzusetzen sind. Folgende Tipps sind für die Schüler grundlegend: Substantive: Verwende geläufige Wörter, denn fremde Wörter muss man erklären. Beispiel: Anstatt des Wortes 'euphemistisch' benutzt man besser das Wort 'beschönigend'. Verwende konkrete Wörter und vermeide abstrakte Substantive. Beispiel: Anstatt des Wortes 'Steinversetzungstechniker' benutzt man besser das Wort 'Maurer'. Adjektive: Vorsicht bei der Verwendung von Adjektiven, denn sie helfen dem Leser selten weiter, einen Text besser zu verstehen. Beispiel: 'Gestern kam es an diesem sonnigen Mittwoch Abend auf der gut befahrbaren B54 zu einem grausigen Unfall, der glücklicherweise ohne Personenschaden ausging.' Die Adjektive verwirren den Leser und helfen dem Leser nicht, den Vorfall zu verstehen. Besser: 'Gestern kam es auf der B54 zu einem Unfall ohne Personenschaden'. Verben: Handlungen werden am besten durch Verben ausgedrückt. Beispiel: 'Durch die Veröffentlichung der geheimen Dokumente über den Ausbruch der Schwerverbrecher aus der JVA Iserlohn haben nun viele Menschen Angst, dass noch mehr Verbrechern aus dem Gefängnis die Flucht gelingt.' Die Nominalsierungen machen den Text langweilig und trocken. Verben hingegen machen einen Text lebendig. Beispiel: 'Nachdem vor einiger Zeit die Schwerverbrecher der JVA Iserlohn ausgebrochen sind, wurden jetzt die geheimen Dokumente über die Flucht veröffentlicht. Viele Menschen haben nun Angst, dass weitere Verbrecher aus dem Gefängnis flüchten können'. Kürze: Die Kürze eines Textes macht einen Text verständlicher. Das heißt trotzdem, dass alle wichtigen Informationen in den Text hinein geschrieben werden müssen. Die Regel lautet also: Der Sachverhalt muss so erklärt sein, dass der Leser alles verstehen kann und die Kürze nicht auf Kosten der Verständlichkeit geht. Sätze dürfen nicht verschachtelt werden und unwichtige Informationen stören nicht nur im Text, sondern verwirren auch den Leser. (Beispiel einer Aufbauanleitung für ein Regal: 'Nehmen sie eine der sechs Schrauben aus der Tüte, die sie vorsichtig öffnen und nehmen sie dann den Schraubenschlüssel, der ebenfalls mitgeliefert wurde, um nun das kurze braune Brett mit dem langen braunen Brett miteinander zu verschrauben.') Kurze Sätze vereinfachen das Lesen und Verstehen. (Besser: Nehmen sie eine der sechs Schrauben aus der Tüte. Danach nehmen sie den mitgelieferten Schraubenschlüssel, um das kurze und das lange Brett miteinander zu verschrauben'). Satzbau: Auch hier gelten die stilistischen Regeln, die das Lesen und Verstehen vereinfachen. Lange verschachtelte Sätze wirken irreführend. Beispiel: 'Gestern wurde ein Schüler der XXX-Schule mit gezielten Schlägen in das Gesicht seines Gegners und nach einem langen, blutigen Kampf endlich zum Boxmeister des örtlichen Boxvereins gekürt.' Der Leser erwartet zunächst, dass der Schüler der Täter einer Straftat ist. Erst am Ende wird der Leser nach diesem langen Satz aufgeklärt, dass es sich um einen Wettkampf handelte. Besser: 'Gestern wurde ein Schüler der XXX-Schule zum Boxmeister des Boxvereins gekürt. Er schlug seinen Gegner nach langer Kampfzeit durch gezielte Schläge ins Gesicht k.o.' Weiterhin sind auch im Satzbau Nominalisierungsketten nicht erwünscht, weil der Text dadurch bürokratisch wirkt und den Leser nicht zum Weiterlesen anregt. Beispiel: 'Er beherrscht das Schreiben der Zeitungsartikel durch seine Genauigkeit in der Recherche und die Auswahl seiner Informationen.' Besser: 'Er schreibt sehr genaue und informative Zeitungsartikel'. Durchführung des Teilbereichs 'Sprache': Die aufgeführten Punkte Substantive, Adjektive, Verben, Kürze und Satzbau lassen bspw. durch arbeitsteilige Gruppenarbeit erarbeiten. Dazu bekommt jede Gruppe verschiedene Sätze die sich auf einen Punkt beziehen. Die Sätze sind umgangssprachlich 'verletzt', d.h. es jegliche Regeln verletzt, die das stilistische Deutsch betreffen. Jede Gruppe muss nun an dem Satz eine Operation durchführen, damit der Satz wieder gesund wird, d.h. damit er wieder verständlich wird und die Regeln beachtet wurden. Am Ende verfasst jede Gruppe zu ihrem Schwerpunkt eine Regel, die am Ende präsentiert wird und für alle Schüler nochmal an der Tafel visualisiert wird. Besonders bei arbeitsteiliger Gruppenarbeit kann die Altersspanne der Schüler berücksichtigt werden, denn die Arbeitsgemeinschaft besteht aus Schülern der achten bis zehnten Klasse. Die Arbeitsblätter sind so gestaltet, dass jüngere Schüler einen tendenziell leichteren Schwerpunkt ausarbeiten mit gleichsam leichteren Beispielsätzen. Auf diese Weise werden alle Schüler zur Mitarbeit motiviert, auch wenn altersbedingt ein Leistungsgefälle herrscht. Gliederung: Sind die Recherche und die sprachlichen Aspekte erarbeitet, fehlt nun noch ein letzter Schritt, um einen Artikel zu verfassen. Hierbei geht es um die Gliederung eines Artikels. Der Autor muss entscheiden, wie er die Informationen sortiert, die er gesammelt hat und welche für den Leser nicht interessant sind, um den Sachverhalt zu verstehen. Anschließend müssen die Informationen in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden, so dass der Leser folgen kann. Die sieben W-Fragen sind besonders hilfreich, um festzustellen, ob alle Informationen im Text enthalten sind. Sie lauten: Wer, was, wann, wo, wann, wie, warum und welche Quelle. Nicht immer können alle W-Fragen beantwortet werden, genauso sind auch nicht alle Fragen wichtig. Die Autoren müssen sortieren, welche W-Fragen in welcher Reihenfolge beantwortet werden sollen. Durchführung des Teilbereichs 'Gliederung': Um den Schülern die Gliederung eines Textes zu verdeutlichen, übernehmen sie die Funktion von Informationsdetektiven. Das heißt, sie bekommen Zeitungsartikel und untersuchen, welche W-Fragen in dem Text beantwortet werden. So können die Schüler feststellen, dass nicht alle W-Fragen zwangsläufig beantwortet werden, jedoch einige unabdingbar sind, um einen Sachverhalt zu verstehen. Zu diesen unabdingbaren W-Fragen gehört bspw. die Frage 'Was ist passiert', denn hierbei wird der Schreibanlass genannt, der den Leser aufklärt, warum ein Ereignis in der Zeitung erscheint. Haben die Lernenden die Informationen zu den W-Fragen zugeordnet, haben sie gleichzeitig ein Beispiel für die Reihenfolge, in der die Fragen angeordnet sind. In der Phase der Sicherung muss es darum gehen, dass die W-Fragen eine bestimmte Anordnung haben müssen, damit der Leser beim Einstieg weiß, um wen es geht und was passiert ist. Würde er diese Informationen erst am Ende erfahren, würde ihm u.U. der Sinn des Zeitungsartikels nicht richtig klar werden und er bricht das Lesen ab. Die Gliederung ist dabei nicht genau festgelegt, sondern die Informationen müssen sinnhaft vom Autor angeordnet werden und das Interesse des Lesers wecken.
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