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E-Book

Der demografische Wandel als Herausforderung für das Krankenhausmanagement: Zukunftssicheres Personalmanagement

AutorDominik Schirbach
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl40 Seiten
ISBN9783863418052
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
'In den nächsten Jahren kommt eine riesige Aufgabe auf uns zu, eine Herkulesaufgabe. [...], und das Ganze in dem Umfeld einer Gesellschaft, deren Altersaufbau sich dramatisch verändert. Wir brauchen neues Denken, um diese großen Herausforderungen bewältigen zu können.' - so die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Rede im deutschen Bundestag am 17. März 2010. Dieses Zitat, gepaart mit den in der öffentlichen Diskussion zunehmend publizierten Beiträgen zum demografischen Wandel und dem daraus resultierenden Fachkräftemangel, sowie die Erfahrungen aus der eigenen Tätigkeit als Krankenpfleger auf Intensivstationen in Berlin und dem beinahe täglichen Erleben des Fachkräftemangels, war Anlass und motivierende Idee für dieses Buchprojekt zugleich. Sinkende Geburtenzahlen und ein höheres zu erreichendes Lebensalter haben die Altersstruktur in Deutschland verändert und werden sie weiter verändern - bis hin zu einer überalterten Bevölkerung. Die aktuell geführte Diskussion weist einen Fachkräftemangel für den Gesundheitssektor aus. Statistische Berechnungen gehen dabei von gravierenden Ausmaßen vor allem auch für den stationären Sektor, die Krankenhäuser, aus. In dem vorliegenden Buch werden jene grundlegenden demografischen Veränderungen aufgezeigt, die als maßgebend für das Handeln des Krankenhausmanagements betrachtet werden müssen. Abgeleitet von den allgemeinen Aufgaben des Krankenhauses als Institution und den Einschränkungen hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Möglichkeiten werden des Weiteren Handlungsfelder für das Krankenhausmanagement aufgezeigt und speziell für den Bereich des Personalmanagements Empfehlungen konstruiert, dem drohenden und schon bestehenden Fachkräftemangel - bedingt durch den demografischen Wandel - möglichst zukunftssicher zu begegnen.

Dominik Schirbach wurde 1978 in Zeitz geboren. Seit 2003 ist er als Krankenpfleger an der Charité Berlin tätig, mittlerweile seit mehreren Jahren in der Intensivpflege. Nachtdienste und Wochenendarbeit konnten den Autor nicht davon abhalten, ein berufsbeg

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.2.2, Entwicklung der Patientenstruktur: Wie bereits im vorangegangenen Kapitel erwähnt, werden die 60-Jährigen und Älteren einen zunehmend größeren Anteil an der Gesamtbevölkerung haben. Daneben ist bekannt, dass die Wahrscheinlichkeit im Alter deutlich ansteigt, pflegebedürftig zu werden. Weiterhin besteht ein enger Zusammenhang zwischen Alter und Häufigkeit von Krankenhausbehandlungen. Im Mittelpunkt dieser Diskussion stehen die Kompressionsthese von James Fries und die Expansions- bzw. Medikalisierungsthese, die auf Ernest Gruenberg zurückgeht. Fries geht in seiner Kompressionsthese davon aus, dass es u.a. durch Prävention möglich ist, (chronische) Krankheiten in ein höheres Alter zurück zu drängen. Dagegen stellte Gruenberg Untersuchungen an, aus denen hervorging, dass sich mit der Verlängerung der Lebenserwartung auch die (chronisch) kranke Lebenszeit verlängert, Menschen würden mehr Jahre in Krankheit verleben, das Gesundheitssystem länger beanspruchen. Dieser Zusammenhang wird als Expansion of Morbidity bezeichnet. Auch wenn sich mittlerweile ein Trend hin zur Kompressionsthese andeutet, kann festgestellt werden, dass sich, basierend auf den Ergebnissen der 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des StBa, die Anzahl der Krankenhausfälle - trotz sinkender Gesamtbevölkerung - in Zukunft noch erhöhen wird: Von 17,9 Mio. Fällen 2008 auf 18,8 Mio. 2020 und 19,3 Mio. Fälle im Jahre 2030. Vorausgesetzt wird, dass die Wahrscheinlichkeit für eine stationär zu behandelnde Erkrankung heute und in Zukunft allein von Alter und Geschlecht abhängt. Dabei wird sich vor allem der Anteil der Bevölkerung über 60 Jahre an den Krankenhausfällen erhöhen. Entgegengesetzt verläuft der Trend bei den unter 60-Jährigen. In den Krankenhäusern werden in Zukunft nicht nur mehr, sondern auch immer mehr ältere Menschen zu versorgen sein. 2.2.3Entwicklung der Erwerbspersonenzahl und Fachkräftemangel In Deutschland gab es im Jahr 2005 42,6 Mio. Erwerbspersonen. Eine konstante Erwerbsquote (Anteil der Erwerbspersonen an der Bevölkerung) vorausgesetzt, wird diese Zahl bis 2020 um ca. 3,1 Mio., bis 2030 sogar auf nur noch 35 Mio. absinken. Die Struktur der Erwerbspersonen wird sich zunehmend ändern. Der Rückgang der Erwerbspersonenzahl verläuft simultan mit einer deutlichen Alterung. 2005 hatten Erwerbspersonen im Alter von 50 Jahren und älter einen Anteil von 25,8 %, gemessen an der Gesamterwerbspersonenzahl. Aufgrund des demografischen Wandels wird dieser Anteilswert auf 35 % im Jahr 2020 steigen, bis 2030 ist dann wieder ein leichter Rückgang auf knapp 32 % zu verzeichnen, was daran liegt, dass viele derer, die im Jahr 2020 50 Jahre und älter sind, 10 Jahre später als Rentner nicht mehr zu den Erwerbspersonen zählen. Dies zeigt, dass das Erwerbspersonenpotenzial im Durchschnittsalter ansteigt. Den Arbeitgebern werden künftig zunächst mehr ältere Erwerbspersonen zur Verfügung stehen. Zusätzlich bedingt die Stagnation der Geburtenzahlen einen Rückgang nachrückenden Nachwuchses. Die sich daraus ergebende Schrumpfung des Arbeitskräfteangebotes mündet in eine für den Gesundheitssektor (ambulanter wie stationärer Bereich) prekäre Fachkräftesituation. Der Fachkräftemangel für die eigentlichen Einrichtungen der Pflege- und Gesundheitsversorgung wird durch Abwanderung von Ärzten und medizinischen Fachkräften in die Pharmaindustrie, die freie Wirtschaft oder in Unternehmen der Medizintechnik noch verstärkt. Einzelne Studien gehen davon aus, dass 2030 etwa jede dritte Arztstelle im stationären Bereich unbesetzt bleiben wird, dazu werden ca. 400.000 Stellen im Pflegebereich nicht besetzt werden können. In diesen Zahlen ist der Bedarf für den ambulanten Bereich noch nicht mit eingerechnet. Insgesamt wird die Zahl der Pflegebedürftigen bis 2030 um ca. 1 Mio. zunehmen. Da diese nicht alle stationär im Krankenhaus betreut werden, wird die Nachfrage nach (Pflege-) Personal zwangsläufig auch im ambulanten Sektor zunehmen. Der Fachkräftemangel wird durch diese Konkurrenzsituation noch verstärkt werden.
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