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Transaktionskostentheorie in der Rechnungslegung: Reduktion von Transaktionskosten durch Rechnungslegungsvorschriften am Beispiel der internationalen Rechnungslegung

AutorInga Schaper
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl71 Seiten
ISBN9783863419394
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis29,99 EUR
'Transaktionskosten belasten alle Anleger' betitelt die Financial Times Deutschland einen Artikel im Dezember 2011. Nationale und internationale Kapitalanlagen können folglich durch derartige Kosten in ihrem Abwicklungsprozess gehindert werden. Aktuell können in 120 Ländern Unternehmen ihren Jahresabschluss nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften erstellen. Diese Regelungen haben sich, neben weiteren Zielen, dem Schutz der Kapitalanleger verschrieben. Transaktionskosten sind Bestandteil der Transaktionskostentheorie, eine der drei Basisansätze der neuen Institutionenökonomie. Sie stützt sich auf die Annahmen der unvollständigen Informationen, Existenz unterschiedlicher Vertragsformen und opportunistisch agierende Individuen. Das vorliegende Buch unterteilt sich in die theoretischen Grundlagen und die Untersuchung der Reduktionsmöglichkeiten der Transaktionskosten durch die qualitativen Anforderungen des Frameworks. In dem ersten Abschnitt werden zunächst die Theorien sowie die internationale Rechnungslegung vorgestellt. Die Transaktionskostentheorie, als das Hauptelement der Arbeit, wird durch eine begriffliche Abgrenzung der Transaktion und ihren Kosten eingeleitet. Anschließend werden die Ausführungen der Theorie von Oliver Williamson vorgestellt. Seine Überlegungen zu dem Verhalten der Individuen und der dreidimensionalen Untergliederung der Transaktionen dienen der Untersuchung als Basisannahmen. Für eine objektive Darstellung der Transaktionskostentheorie sollen letztlich die Ansätze von Williamson kritisch betrachtet werden. Nachfolgend gilt es eine Grundlage für die Untersuchung der Austauschbeziehung zwischen Investor und bilanzierenden Unternehmen mittels der Principal-Agent-Theorie zu schaffen. In diesem Sinne soll sie in ihren Wesensmerkmalen, den Informationsasymmetrien und einer kritischen Würdigung vorgestellt werden. Das Untersuchungsobjekt der vorliegenden Arbeit bildet die internationale Rechnungslegung. Nach einer Darlegung der Grundannahmen der IFRS-Rechnungslegung wird, aufgrund ihrer Bedeutung für die Arbeit, auf den Zweck und das Framework eingegangen. Nachfolgend wird der Beitrag zur Effizienzsteigerung mit einem dreistufigen Ablaufmodell untersucht. In den drei Dimensionen der Transaktionskostentheorie von Williamson (Spezifität, Unsicherheit und Häufigkeit) gilt es in der ersten Stufe die Prinzipal-Agenten-Probleme und anschließend in Stufe zwei die aus diesen Problemen resultierenden Transaktionskosten [...]

Inga Schaper, Dipl. Handelslehrerin, wurde 1987 in Hannover geboren. Ihr Studium der Wirtschaftspädagogik an der Universität Duisburg-Essen schloss die Autorin im Jahre 2012 mit dem entsprechenden akademischen Grad Diplom Handelslehrerin erfolgreich ab.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel Informationsasymmetrien: Infolge der beschriebenen Informationsasymmetrien wächst die Gefahr der Interessenkonflikte innerhalb der Prinzipal-Agenten-Beziehung. Die nachfolgende Untergliederung in hidden characteristics, hidden information, hidden action und hidden intention berücksichtigt einerseits einen Informationsvorteil des Agenten und andererseits eine kennzeichnende Form der Verhaltensunsicherheit. Die Kategorie der hidden characteristics beschreibt Situationen, in denen die Eigenschaften (characteristics) des Agenten für den Prinzipal verborgen (hidden) sind. Dabei können sich die Eigenschaften sowohl auf die angebotenen Dienstleistungen als auch auf die Güter des Agenten beziehen. Da sich Wissen und Erfahrungen über den Agenten erst im Laufe der Auftragserfüllung ergeben, bestehen für den Prinzipal Unsicherheiten ex ante einer Auftragsbeziehung. Gefahren und Probleme resultieren für ihn aus der Wahl eines ungeeigneten Vertragspartners, der sog. adverse selection. Jedoch dürfen die hidden characteristics nicht auf eine Unfähigkeit des Prinzipals zur Einschätzung des Agenten zurückgeführt werden. Vielmehr wird der Agent versuchen, dem Prinzipal Fähigkeiten, Eigenschaften, Risikoeinstellungen und Motivation von sich preiszugeben, welche ihn positiv repräsentieren und Schwächen oder Fehler verschleiern. Bei den Kategorien der hidden information und hidden action zeigen sich die Informationsasymmetrien erst nach dem Vertragsabschluss. Der Prinzipal kann dabei nicht die Ursache für das Leistungsergebnis lokalisieren. Einerseits kann das Verhalten des Agenten ursächlich sein und ebenso können exogene Umweltzustände Einfluss geübt haben. Die Kategorie des hidden information zeichnet sich durch den Wissensvorsprung (verborgene Informationen) des Agenten aus. Diesen erlangt er durch das umfangreiche Prozess- bzw. Sachwissen, den Erkenntnissen bezüglich der Umweltzustände und Handlungsalternativen, die für die Auftragserfüllung erforderlich sind. Problematisch sind derartige Situationen, weil der Prinzipal die Entscheidungen des Agenten zwar beobachten, aber aufgrund mangelnden Fachwissens nicht sachgerecht beurteilen kann. Entscheidungen, die vom Agenten zu seinen eigenen Gunsten beeinflusst werden, können daher nicht aufgedeckt werden. Zusätzlich bleibt Unsicherheit für den Prinzipal letztlich dadurch bestehen, dass er den Einfluss von exogenen Umweltzuständen auf das Leistungsergebnis nicht kennt. Sein mangelndes Fachwissen lässt keine Rückschlüsse zu, ob beispielsweise mehr Arbeitseinsatz des Agenten das Ergebnis verbessert hätte. Der Prinzipal kann die Handlungen des Agenten nicht vollständig beobachten, was zur Kategorie der hidden action (verborgene Handlungen) führt. Rückschlüsse von dem Ergebnis auf die Leistungen des Agenten sind für ihn nicht möglich. Für den Agenten entstehende Handlungsspielräume schaffen ihm den Freiraum, schlechte Ergebnisse durch Umweltzustände zu begründen. Beide Kategorien der Informationsasymmetrien können zur Gefahr eines opportunistischen Verhaltens des Agenten führen. Das Problem der hidden information und hidden action wird folglich als moralisches Risiko (moral hazard) bezeichnet. Die letzte Kategorie berücksichtigt Aspekte der Prinzipal-Agenten-Beziehung vor und nach dem Vertragsabschluss. Grundsätzlich fallen Probleme durch verborgene Eigenschaften des Agenten unter die Kategorie hidden characteristics. Der Unterschied liegt in der Art der verborgenen Eigenschaften. Die Kategorie hidden intention bezieht sich auf die Charaktereigenschaft des Agenten, die er beeinflussen und bewusst steuern kann, wie beispielsweise Ehrlichkeit, Pünktlichkeit oder Genauigkeit. Unvollständige Verträge können durch opportunistisches Verhalten dann zu sog. Raubüberfällen (hold-up) führen. Demnach befindet sich der Agent in der Lage, die Abhängigkeit des Prinzipals von seiner Person ausnutzen zu können. Den vorgestellten Kategorien der Informationsasymmetrien stehen Handlungsempfehlungen zur Lösung der Probleme des Prinzipals gegenüber. Grundsätzlich können für den Prinzipal aus den Informationsasymmetrien die Probleme: - adverse selection, - moral hazard und - hold-up entstehen. Derartige Verhaltensunsicherheiten gilt es, zur Minimierung der Agency-Kosten, zu begrenzen. Dem Problem der adverse selection geht die Unwissenheit des Prinzipals über die Eigenschaften des Agenten voraus. Für den Prinzipal besteht durch sog. Screening (oder auch Self-Selection) die Möglichkeit, die Eignung eines Agenten zu ermitteln und die Informationsdichte vor dem Vertragsabschluss zu erhöhen. Das Screening umfasst alle Bemühungen des Prinzipals, das Bild des Agenten transparenter zu machen. Derartige Aktivitäten lassen sich aus der Sicht eines Anbieters oder eines Nachfrager/Kunden näher differenzieren. Ein Beispiel für die Sicht des Anbieters aus der Personalwirtschaft sind für Screening-Aktivitäten die Einstellungstests. Ein Warentest hingegen liefert für den Kunden Informationen und gilt für ihn als Screening-Möglichkeit.
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