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Die Genese von Wissen in einem Sozialismusmodell partizipatorischer Planung

AutorLeo Litke
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl46 Seiten
ISBN9783863418670
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis19,99 EUR
Die Arbeit greift die Diskussion über die ökonomische Durchführbarkeit des Sozialismus aus dem 20. Jahrhundert auf und stellt das Modell eines partizipatorischen Wirtschaftssystems von Adaman & Devine in den Kontext dieser Diskussion. Sie argumentiert gegen eine partizipatorische Wirtschaft auf Grundlage dieses Modells, da in einem solchen Wirtschaftssystem erhebliche Probleme bei Entstehung und Verarbeitung von Informationen gesehen werden.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 3.1, Die These von Lange: a) Überblick über das 'marktsozialistische' Modell von Lange: Das Modell von Lange beruht auf Staatseigentum der Kapitalgüter. Das Wirtschaftssystem, das Lange vorschlägt, soll auf zweierlei Weise zentral koordiniert werden. Einerseits gibt es Betriebe mit Planungsautonomie. Diese sind in einzelne Wirtschaftszweige mit jeweiligen 'Industrieministerien' an der Spitze zusammengefasst. Andererseits gibt es die 'Zentrale Planungskomission' mit umfassenden Informationen über 'Märkte', auf denen genussreife Güter und Dienstleistungen getauscht werden. Die Industrieministerien mit untergeordneten Betrieben koordinieren die Höhe und Art des Outputs, während die Zentrale Planungskomission die Preise koordiniert. (Lange 1936: 62ff) Die Zentrale kann nämlich einfach durch die Veränderung der Relativpreise Angebot und Nachfrage auf simulierten Märkten in Übereinstimmung bringen. Beobachtet die Zentrale bei einem Gut einen Mangel, erhöht sie seinen Preis. Beobachtet sie bei einem anderen Gut einen Überschuss, senkt sie den Preis. Sie würde damit, wie kapitalistische Unternehmer auch, die Methode von 'Versuch und Irrtum' anwenden, damit es keinen übermäßigen Überschuss oder Mangel gibt. Da die Zentrale über vollständigere und umfassendere Informationen verfügt, würde ihr die Markträumung sogar schneller und besser gelingen als einzelnen Akteuren mit ihrem eingeschränkten ex ante Planungs- und Wissenshorizont unter echten marktwirtschaftlichen Bedingungen. (Lange 1936: 67) Die einzelnen Betriebe reagieren auf diese zentralen Preisanpassungen wie profitmaximierende kapitalistische Unternehmen: steigt der Preis für ihren Output (kurzfristig4), dehnen sie mit gegebenen Kapazitäten den Output aus. Sinkt der Preis (kurzfristig), verringern sie den Output. Die Industrieministerien würden, vergleichbar den Vorständen großer kapitalistischer Konzerne, langfristige strategische Entscheidungen treffen. Z.B. würden sie über die Höhe und die Art der Investitionen in ihrem Wirtschaftszweig entscheiden. Steigt der Preis für ihre Outputkategorie (langfristig), investieren sie in den Ausbau der Produktionsanlagen. Sinkt der Preis (langfristig), bauen sie die Anlagen um- oder ab. Auf diese beiden Weisen, durch Preiskoordination einerseits und Koordination der Höhe und Art des Outputs andererseits, könnten Informationen über die Nachfrage schneller generiert werden. (Lange 1936: 62ff).
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