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E-Book

Kooperatives Lernen als Instrument individueller Förderung in altersgemischten Lerngruppen

AutorMelissa Naase
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl46 Seiten
ISBN9783956845222
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
Gemeinsames Lernen, um individuell zu fördern? Obwohl es sich zunächst widersprüchlich anhört, durch gemeinsames Lernen und kooperative Arbeiten individuell gefördert zu werden, sind selbstgesteuerte Lernprozesse von Schülern und Schülerinnen von besonderer Wichtigkeit, um für das spätere Leben entsprechend vorbereitet zu sein. Eine Grundvoraussetzung, um selbstständig lernen zu können, ist ein offener Unterricht, der kooperative Unterrichtsformen erfordert. Bei der Betrachtung von kooperativen Unterrichtsformen als Mittel zur individuellen Förderung liegt der Fokus dieses Buches auf altersgemischte Lerngruppen, da die Jahrgangsmischung immer aktueller wird. Die Vorstellung, Gleichaltrige durch einheitlichen Unterricht gleichmäßig zu fördern, und die Annahme, dass die geistig-psychische Entwicklung mit dem Lebensalter parallel laufe, sind Vorstellungen, die zeitgleich mit der Einführung der Schulpflicht entstanden. Diese Ansicht ist heutzutage überholt. Immer mehr Schulen, z.B. die Reformschule Kassel, Montessori Schulen, die Laborschule Bielefeld sowie viele Grundschulen haben ihre Modelle auf altersgemischtes Lernen umgestellt und der Trend im Bereich der Herstellung von Schulbüchern und anderen Lehrwerken geht zur Entwicklung von Materialien für altersgemischte Lerngruppen.

Melissa Naase wurde 1986 in Lemgo (NRW) geboren. Von 2005 bis 2008 studierte sie Mathematik und Englisch für das Lehramt an Haupt-, Real-, und Gesamtschulen an der Universität Paderborn mit dem Profilschwerpunkt "Gute gesunde Schule". 2011 schloss sie ebe

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 4, Kooperatives Lernen in Theorie und Praxis: In diesem Kapitel werde ich das Vorgehen der gewählten Beobachtungsmethode der nicht-teilnehmenden qualitativen Beobachtung darstellen und zu anderen Methoden abgrenzen. Danach werde ich die beobachtete Lerngruppe kurz beschreiben, bevor die Auswertung und Interpretation der Ergebnisse folgt. Das Beobachtungstranskript und das bereits im Seminar deduktiv erstellte Auswertungsraster, welches den verschiedenen Beobachtungskategorien Beispiele aus dem Video zuordnet, finden sich im Anhang dieser Arbeit. 4.1, Zum Vorgehen und zur Methode der qualitativen Beobachtung: In diesem Abschnitt soll anhand einer Videosequenz zu einer Gruppenarbeit eine systematische, qualitative Beobachtung durchgeführt werden. Bei der Beobachtung soll der Fokus auf den Oberthemen 'Hilfestellung' und 'Partizipation' liegen und alle Handlungen in ein entsprechendes Auswertungsraster einfügen, welches sich induktiv aus dem Material (Beobachtungsprotokoll) ergibt. Es interessiert auch, ob Unterschiede bei diesen beiden Oberkategorien in Bezug auf das Alter der Kinder festzustellen sind, um anschließend Rückschlüsse für individuelle Fördermöglichkeiten, bei Nutzung kooperativer Lernformen, ableiten zu können. So ist insgesamt das Ziel dieser Beobachtung herauszufinden, wie sich das kooperative Lernen zwischen KiTa und Grundschulkindern in altersgemischten Lerngruppen unter Berücksichtigung der Aspekte Hilfestellung und Partizipation gestaltet, um Schlüsse zum Thema 'Individuelle Förderung' zu erlangen. Die Methode der nicht-teilnehmenden Beobachtung bietet sich an, da dabei offen die gewählten Kriterien Hilfestellung und Partizipation beobachtet werden können. Bei dieser Methode werden die Kinder von außen durch die Auswertung von Videomaterial beobachtet. Die offene Beobachtung wird mit der strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet. Diese ist eine Kontextanalyse und ein Gegenstück zur quantitativen Beobachtung, wie sie beispielsweise über Evaluationsbögen o.ä. durchgeführt wird. Ziel der strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ist, eine bestimmte Struktur aus dem Material herauszufiltern. Das können formale Aspekte, inhaltliche Aspekte oder bestimmte Typen sein; es könnte auch eine Skalierung, eine Einschätzung auf bestimmten Dimensionen angestrebt werden. Daher bietet die strukturierende qualitative Inhaltsanalyse vielfältige Einsatzmöglichkeiten. Dazu wird eine Struktur geschaffen, die sich auf die Beobachtungsaspekte Hilfestellung und Partizipation bezieht. Dazu werden zunächst Kategorien definiert, entweder deduktiv oder direkt aus dem videografierten Material, wie in dieser Arbeit. Dazu werden Ankerbeispiele und Kodierregeln aufgelistet, die später als Leitfaden für den Auswertenden gelten. Anschließend werden die Fundstellen markiert und den Kategorien zugeordnet, evtl. kann hier direkt eine Ergänzung der Unterkategorien stattfinden. Anschließend können die Ergebnisse vor dem Hintergrund der Fragestellung interpretiert werden. Wenn das Textmaterial den Kategorien nicht zugeordnet werden kann, muss das Kategorien System überarbeitet werden.
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