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Generationswechsel im Familienunternehmen. Mit Emotionen und Konflikten konstruktiv umgehen

AutorDieter Mueller-Harju
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2002
Seitenanzahl177 Seiten
ISBN9783409121972
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,90 EUR

Bei der Nachfolgeregelung in Familienunternehmen geht es nicht nur um die juristische und ökonomische Abwicklung, sondern um einen vielschichtigen familiären und damit emotionalen Klärungsprozess. Während viele Bücher die rechtlichen Fragen behandeln, geht dieser Ratgeber besonders auf die emotionalen Hintergründe ein, die den Übergang blockieren können. Der Autor beschreibt konstruktive Wege des emotionalen Clearings und bietet konkrete Orientierungs- und Handlungshilfen durch emotionale Selbsterkundungen. Ein sehr persönlicher Begleiter, um das emotionale Geschehen bei der Nachfolge in Familienunternehmen zu meistern.

DerAutor

Dieter Mueller-Harju, Dr. phil., Jg. 1952, aufgewachsen in Andernach am Rhein, ist Coach, Berater und Autor. Nach einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann studierte er Betriebswirtschaft, Soziologie und Psychologie in Koblenz und Frankfurt a.M.. Nach 16 Jahren Forschung und Lehre im Bereich Arbeit, Beruf und Unternehmenskultur an der Universität Frankfurt widmet er sich seit 1991 in seiner Beratungspraxis vor allem der Lösung von emotionalen Herausforderungen im Berufs- und Privatleben und der Entwicklung von Berufs- und Lebensperspektiven. Schwerpunkt seiner unternehmensberaterischen Tätigkeit ist die Klärung der Nachfolge in Familienunternehmen. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Beruf, Berufsorientierung, Unternehmenskultur und dem Happy Aging, darunter Beruf und Lebenssinn in Einklang bringen, München 1997, www.berufs-lebens-coaching.de sowie Kompass 50 plus. Perspektiven für beruflichen und persönlichen Neubeginn, Nürnberg 2001 www.ab50-online.de.

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Leseprobe

5. Der Weg ist das Ziel (S. 127-128)

Der Weg ist das Ziel – diese Lebensweisheit gilt es auch beim Zustandekommen der Nachfolgeregelung zu beachten. In welchem Geist und Stil diese geklärt und schließlich in einem Nachfolgevertrag verbindlich geregelt wurde, entscheidet über die Tragfähigkeit der Vereinbarungen – und nicht zuletzt über das Gelingen der praktischen Umsetzung. Grund genug also, behutsam voranzuschreiten.

Allerdings: wie können Emotionen einbezogen und solche Klärungs- und Einigungsprozesse achtsam gestaltet werden? Antworten, aber kein Patentrezept, will ich Ihnen in diesem Kapitel anbieten. Wenden wir uns also der fünften Schlüsselfrage zu.

Was bedeutet: Nachfolge achtsam gestalten?

Bei der Nachfolge gilt es wirtschaftliche, rechtliche, steuerliche, soziale Gesichtspunkte und nicht zuletzt persönliche Bedürfnisse und Interessen unter einen Hut zu bringen. Dies legt eine fachübergreifende Zusammenarbeit von Steuerberatern, Anwälten, Unternehmensberatern und eines Experten für Zwischenmenschlichkeit, eines Coaches, nahe. Die gemeinsame Herausforderung des Nachfolgemanagements liegt darin, Unternehmens- und Familienstrategie in einem bewussten Klärungsprozess aufeinander abzustimmen.

Der gemeinsame Nenner heisst: Achtsamkeit. Nachfolge achtsam gestalten bedeutet: sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das sind zunächst der Gebende und Nehmende selbst – und deren Familie(n). Achtsamkeit bezieht sich auf

- die persönlichen Bedürfnisse, Wünsche, Interessen und Wertvorstellungen aller Beteiligten,
- die Umgangsweisen miteinander sowie
- den Geist und Stil des Familienunternehmens und dessen Zukunft.


Achtsamkeit kann nicht nur potenzielle Stacheln und emotionale Zeitbomben bei der Nachfolgeregelung entschärfen, sondern fördert auch das Selbstbewusstsein aller Beteiligten und das gegenseitige Verständnis in der Familie sowie im Familienunternehmen.

Eine in achtsamer Weise zustande gekommene Nachfolgeregelung fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl – und zugleich die Achtung vor dem Einzelnen. Achtsamkeit hilft dem Gebenden, bewusster sein Werk zu übergeben und loszulassen – und dem Nehmenden, bewusster das Werk weiterzuführen und die Verantwortung zu übernehmen.

Inhaltsverzeichnis
Vorwort6
Inhalt8
Einstimmung10
Der „Stachel Nachfolge“ in Familienunternehmen10
In den Spiegel schauen: Spiegelbilder13
1. Nachfolge in Familienunternehmen – worum es wirklich geht20
… eigentlich eine wunderbare Angelegenheit20
Hand aufs Herz22
Sechs Schlüsselfragen24
Hinterfragung des Selbstverständlichen26
Motivation zur Nachfolge: der Wille26
Verantwortung – geben und nehmen30
Vertrauen – schenken und fördern35
Wie Nachfolge gelingt39
2. Erfolgsfaktor Emotionen bei der Nachfolge42
Gefühle im Nachfolgegeschehen verstehen42
Wie fühlen Sie sich bei der Nachfolgeklärung?51
Stacheln und emotionale Zeitbomben63
Stufen der Achtsamkeit bei der Nachfolge66
Nachfolge-Entscheidungen – mit Kopf und Herz72
3. Unternehmer-Nachfolger- Bilanz80
Bestandsaufnahme und Kursbestimmung80
Zum Unternehmer berufen? Beruf und Lebenssinn80
Wenn der Chef älter wird …84
Lebensalter und persönliche Entwicklungsaufgaben89
Persönliche Bestandsaufnahme und Kursbestimmung für die Nachfolge92
4. Mit Geist und Stil die Nachfolge regeln102
Familienbande103
Gefühlserziehung113
Geben und Nehmen115
Liebe und Macht118
Die Reifeprüfung – Reif für die Nachfolge?123
5. Der Weg ist das Ziel128
Was bedeutet: Nachfolge achtsam gestalten?128
Der Beitrag des Nachfolge-Coachings130
Schritt für Schritt: Phasen des Nachfolge-Coachings134
Unternehmensnachfolge braucht ein Übergangsritual: Die Fa.milienkonferenz*!138
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Der Fall M.141
6. Anleitungen für mehr Nachfolge- Energie152
Nachfolge mit Geist, Körper und Seele: Achtsames Atmen152
Die Kunst, sich selbst zu achten157
Gegenseitige Achtung üben160
Loslassen können – ohne zu verlieren162
Panta Rhei – wie die Nachfolge wieder in Fluss kommen kann163
Rückspiegel166
Anmerkungen und Literaturhinweise168
Danke!176
Der Autor178

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