Die Entstehung der freien Theaterszene ist untrennbar mit den politischen Bewegungen der sechziger Jahre verbunden. Die Auseinandersetzung mit dem politischen Theater der siebziger Jahre hat dann neue Formen der Beschäftigung mit dem Politischen entstehen lassen. Auch in den zeitgenössischen, postdramatischen Tanz- und Theaterformen ist das Politische präsent - wenn auch häufig indirekt. Es geht oft nicht mehr darum, politisches Theater zu machen, sondern man macht Theater auf politische Weise: Nicht Inhalte, sondern die Formen des Theaters, die Materialien, Darstellungsweisen, die Auswahl der Akteure, die Reflexion über den Zuschauer und die Räume, in denen man Theater macht, sind wichtig. Die Selbstreflexion des Theaters wird Grundlage für die Reflexion gesellschaftlicher Themen. Das Buch spürt das Politische im zeitgenössischen Theater auf und sucht nach Kontinuitäten und Brüchen seit den siebziger Jahren.
Jan Deck (M.A.), Politikwissenschaftler, arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator und lebt in Frankfurt/Main. Er ist Geschäftsführer des Landesverbandes Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen (laPROF) und leitet gemeinsam mit Natalie Driemeyer das Forum Diskurs Dramaturgie, eine Initiative der Dramaturgischen Gesellschaft. Angelika Sieburg arbeitet als Schauspielerin mit unterschiedlichen Kooperationspartnern als »Wu Wei Theater Frankfurt«, dessen künstlerische Leitung sie sich mit Andreas Wellano teilt. Sie ist Vorsitzende des Landesverbandes Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen (laPROF).
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