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Israel zwischen Sechstagekrieg und Yom-Kippur-Krieg: Stabilisierung oder Eskalation des Nahost-Konflikts?

AutorSascha Pfeiffer
VerlagBachelor + Master Publishing
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl51 Seiten
ISBN9783863419684
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis14,99 EUR
'The enemy forces in the neighbouring countries and in the world at large have not yet despaired of their scheme to annihilate Israel in its own land or at least to pare away its borders, and we do not yet know whether the recent war, which we fought in the Negev and which ended in victory for the IDF, is the last battle or not, and as long as we cannot be confident that we have won the last battle, let us not glory.' Die Worte des Premierministers Ben Gurion vom 12. Januar 1949 hatten die Intention, der Welt die Entschlossenheit Israels zu demonstrieren. Diese Entschlossenheit sollte sowohl 1967 als auch 1973 erneut auf die Probe gestellt werden. Wozu Israel bereit war, wenn es um die Sicherheit der eigenen Nation ging, zeigte das Land während des Sechstagekriegs 1967 und anschließend bei den Bemühungen, eine eigene Atombombe zu entwickeln. Der Yom-Kippur-Krieg jedoch sollte die sicherheitspolitischen Überlegungen Israels erheblich verändern. Die Bedeutung der Supermächte und des Kalten Kriegs muss für die Jahre 1967 bis 1973 ebenfalls berücksichtigt werden, wenn die Frage, ob es im Nahen Osten zu dieser Zeit zu einer Eskalation oder Stabilisierung kam, beantwortet werden soll. Ziel des vorliegenden Buches ist es, einen Forschungsbeitrag zur Bedeutung des Jahres 1967 für die israelisch-amerikanischen Beziehungen zu liefern. Unterstützt wird die Untersuchung dabei durch eine Vielzahl an amerikanischen Quellen, die zum Teil erst kürzlich freigegeben wurden.

Sascha Pfeiffer wurde 1985 in Hachenburg geboren und absolvierte im Jahr 2009 sein Abitur. Er studierte Geschichte, Sozialwissenschaften und Germanistik in Köln, Düsseldorf und Wuppertal. Heute lebt der Autor in Solingen.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 6, Israel und die PLO: Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern ist älter als der Staat Israel, jedoch sind hauptsächlich die Ereignisse vom Anfang des 20. Jahrhunderts für den heutigen Konflikt wichtig. Dabei stand in den früher 1930er Jahren für die Palästinenser noch nicht der Kampf für einen eigenen Staat im Vordergrund, sondern die Verhinderung eines jüdischen Staats in Palästina auf Basis der im ersten Kapitel erwähnten Balfour Deklaration. Das Streben nach einem eigenen Staat gewann erst in den folgenden Jahrzehnten zunehmend an Bedeutung. Eine politische Vereinigung der Palästinenser mit dem Ziel, einen eigenen Staat zu erlangen, wurde schließlich 1964 erreicht. Die unterschiedlichen Gruppierungen schlossen sich in Kairo unter Einfluss von Ägyptens Präsident Nasser zur 'Palestine Liberation Organisation' (im weiteren nur noch PLO genannt) zusammen. Ziel der PLO war die Befreiung Palästinas von den Juden und die Errichtung eines eigenen Staates innerhalb des alten britischen Mandatsgebiets. Dabei blieb die PLO bis 1967 unter der direkten Kontrolle des ägyptischen Staatspräsidenten. Erst die demütigende Niederlage im Sechstagekrieg ermöglichte es den Palästinensern, ihre Interessen selber wahrzunehmen. Da die PLO der Auffassung war, dass die arabischen Staaten zu schwach für eine Konfrontation mit Israel waren, wurden in der Folge immer wieder Guerilla-Aktionen gegen Israel gestartet. Da in Jordanien eine große Anzahl an palästinensischen Flüchtlingen lebte und die große Grenze zudem einen taktischen Vorteil bot, fand eine Vielzahl der Aktionen von Jordanien aus statt. Dabei stand der jordanische König Hussein zwischen den Fronten. Von Israel wurde er aufgefordert mehr gegen die Angriffe zu tun und mit jeder weiteren Aktion antwortete Israel mit weiteren Repressalien, auf der anderen Seite entzog sich die PLO seiner Kontrolle. Schließlich führte dieser Konflikt dazu, dass Husseins Autorität zwischen 1967 und September 1970 in Frage gestellt wurde. Das weitere Vorgehen der PLO gegen Israel wurde schließlich in einer Charter im Juli 1968 festgelegt. Dabei war von entscheidender Bedeutung, dass die PLO Palästina als Heimatstätte der arabischen Bevölkerung ansahen und als unteilbare territoriale Einheit. Die gesamte Balfour Deklaration und alle daraus resultierenden Entscheidungen wurden von der PLO zudem für null und nichtig erklärt. Zwischenzeitlich war es Yassir Arafat, der 1959 in Kuwait die Fatah gegründet hatte, gelungen die Kontrolle über die PLO zu erlangen. Dabei war sein Leitsatz: 'Die Einigung Arabiens ist nur möglich durch die Befreiung Palästinas.' Einen vorläufigen Höhepunkt sollte der Konflikt zwischen Israel, Jordanien und der PLO/Fatah erleben, nachdem die Fatah im Frühjahr 1968 einen Schulbus in der Negev Wüste sprengte. Israel entschied sich daraufhin, einen groß angelegten Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Karameh zu starten, dass zudem Hauptquartier von Arafats Fatah war. Die jordanische Armee unterstützte dabei die Fatah Kämpfer und es gelang eine kleine Anzahl israelischer Panzer zu zerstören. Nachdem Israel sich aus Jordanien zurückzog, wurden die Widerstandskämpfer zu Helden in Jordanien und Arafat zum unangefochtenen Anführer der PLO. Karameh war zum Symbol des Widerstands gegen Israel geworden und hatte zudem gezeigt, dass die israelischen Streitkräfte nicht unverwundbar waren. Durch diesen Sieg wurde die PLO unter Arafat jedoch zur Gefahr für den jordanischen Staat, da diese sich zunehmend zu einem Staat im Staate entwickelte. In der Folge kam es zu einer immer stärkeren Konfrontation zwischen Jordanien und der PLO. Für viele Palästinenser war Hussein in zwischen nicht viel mehr als eine westlich orientierte Marionette, der sich um die Rechte der Palästinenser nicht kümmerte. Unter dem zeitgleich stattfindenden Abnutzungskrieg entschied man sich daher auf Seiten der PLO dazu offen gegen Hussein vorzugehen und seine Autorität anzuzweifeln. Als Folge kam es in Jordanien zum 'Schwarzen September'. Hussein ging gegen die PLO militärisch vor und konnte diese schließlich bis Ende September aus Jordanien vertreiben. Die PLO war durch die Ereignisse in Jordanien in der Folge dazu gezwungen ihre Taktik zu ändern und entschied sich dazu den Kampf außerhalb des Nahen Ostens zu führen. Internationales Aufsehen erregte dabei die Geiselnahme von München 1972, bei der ein Teil der israelischen Olympiamannschaft ermordet wurde. Israel entschied sich in der Folge dieses Ereignisses dazu, dass der Kampf gegen den Terror wichtiger war, als ein möglicher Frieden mit Ägypten und Jordanien. Die zuvor in die Wege geleiteten Friedensvorschläge wurden daher verworfen und man nutzte den Terroranschlag der PLO dazu, jegliche Friedensinitiative aus Europa abzulehnen. Besondere Bedeutung bei Israels Kampf gegen den Terror, der noch bis heute andauert und somit die Geschichte des Nahostkonflikts noch immer mitgestaltet, kommt dem Mossad zu. In Folge des Anschlags von München entschied man sich dazu, sämtliche Hintermänner des Anschlags zu töten, was auch gelang. Einzig der Lillehammer Mord 1973 sollte einen Rückschlag darstellen, da der Mossad statt Ali Salameh einen unschuldigen Marokkaner tötete. Salameh wurde später jedoch in Beirut durch eine Autobombe getötet. Bis heute hat sich dabei die Rolle des Mossad als Speerspitze im israelischen Terrorkampf nicht verändert. Erst 1974 in Folge des Yom-Kippur-Kriegs änderte, die PLO ihre Strategie und entschied sich, ihr Ziel einen Palästinenserstaat zu gründen Schritt für Schritt umzusetzen und dies nicht nur durch einen bewaffneten Kampf zu verwirklichen. Schließlich wurde der PLO am 29.10.1974 in Marokko von allen arabischen Staaten der alleinige Vertretungsanspruch der palästinensischen Interessen zugesprochen. Im Anschluss daran strebte sie auch internationale Anerkennung an. Durch die Unterstützung der arabischen Liga sowie der blockfreien Staaten gelang es Arafat am 13. November 1974 seine legendäre Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen zu halten und es somit zu schaffen, dass die PLO auch international anerkannt wurde. Aus einem Terrorakteur war somit ein potenzieller Verhandlungspartner für Israel geworden.
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