Wie sind wir?
Wenn wir uns in unserem Sein und in unseren Aufgaben gefunden und angenommen haben (durch die Summe unserer Erfahrung), kennen wir in der Regel wenige bis keine Probleme in unserem so gearteten Wesen. Hat aber jemand ein Problem mit uns oder versteht uns nicht, ist es sein Problem, nicht unseres …
Das mag jetzt etwas arrogant und provokativ klingen, ist es aber nicht; ich benenne es nur direkt und ohne Umschweife. Es ist kein Selbstschutz, denn den brauchen wir nicht. Damit du, liebe Leserin, lieber Leser, uns vielleicht besser verstehst und unsere Sichtweise, unser Verhalten, unsere Aussagen besser annehmen kannst, schreibe ich ja dieses Buch.
Also, halte durch. Glaube mir, das Verbalisieren der Gedanken, wie wir sind, was wir sind, ist für uns unvergleichlich schwieriger als für dich das Lesen dieses Buches.
«Wir selbst wissen eigentlich am wenigsten, wie wir wirklich sind.»
Wir empfinden uns als völlig normale, (meist) liebevolle Erdbewohner, auch wenn einige böse Zungen behaupten, dass wir von einem anderen Planeten abstammen.
In meiner Praxis arbeite ich fast täglich mit Indigos und Hochbegabten – Kindern und Erwachsenen.
Und auch in meinem sonstigen Leben irgendwo draussen in der Welt, im Kino, beim Schlummertrunk an einer Bar, in einem Konzert oder wo auch immer treffe ich auf diese besonderen Menschen. Ich spüre es jeweils im Voraus. Wie ich sie erkenne, weiss ich eigentlich auch nicht. Sehe ich dann einem solchen Menschen in die Augen oder beobachte sein Verhalten, ist meist alles klar: Ich spüre die speziellen, hohen Schwingungen, die sehr starke Persönlichkeit und die Selbstsicherheit. Oft erkenne ich auch die verborgenen, speziellen Persönlichkeiten. Manche erkennen uns an unserer Aura, andere wiederum erfassen uns, wenn sie energetisch mit uns arbeiten.
Leider bezeichnen viele sich selbst oder ihre Kinder als hochbegabt und Indigo, weil sie irgendwo einmal etwas darüber gelesen oder gehört haben. Die einen oder anderen Charaktereigenschaften mögen ja wohl manchmal übereinstimmen, was aber oft noch nicht heisst, dass es ein Indigo oder Hochbegabter ist. Viele Hochbegabte unter uns sind mit mindestens einer speziellen Gabe, die sie von ihren Eltern übernommen haben, ausgestattet. Ob sie aber wirklich die von den Eltern oft gewünschten Wunderkinder sind, stellt sich erst später heraus. Lernfähigkeit alleine hat noch nichts mit Hochbegabung zu tun, auch wenn das oft auf die Kinder projiziert wird.
Aber auch das Gegenteil geschieht, in Familien mit weniger intellektuellen oder begabten Eltern, wo konservative Erziehung, Glaubenssätze und kulturelle Prägung wichtiger sind als das Fördern eines hochbegabten Kindes. Solche unterdrückten Kinder öffnen den Knopf meist erst später, wenn überhaupt.
Wir selbst spüren sofort, ob das Gegenüber einer von uns ist. Nur sprechen wir selten darüber, weil wir uns nicht als etwas Spezielles betrachten.
Umgekehrt nehmen wir wahr, wenn sich jemand mit besonderen Fähigkeiten schmückt, dem aber in Wirklichkeit nicht so ist. Ich vergesse nie mehr meinen ersten Besuch auf einer Esoterikmesse. Es war für gewisse Personen sehr peinlich, entlarvt zu werden, ohne dass ich irgendetwas sagte. Ich lief nur durch die Gänge, sie drehten sich um oder legten sofort ihre Arbeit nieder und nahmen sie erst wieder auf, als ich mich ausser Sichtweite befand. Schade, dass diese Menschen, selbsternannte aussergewöhnliche Medien, als Hochstapler und Scharlatane entlarvt wurden. Ich fühlte mich im falschen Film und war nach wenigen Minuten wieder draussen.
Wie heikel es sein kann, wenn wir unser Potenzial einsetzen, beschreiben die zwei folgenden Beispiele: Ein guter Freund von mir arbeitet als Sporttherapeut mit Profifussballern der ersten deutschen Bundesliga. Seine medialen Fähigkeiten dürfte er jedoch nicht erwähnen, sonst würde er nicht ernst genommen. Allein der Erfolg zählt. Als er in einer Zeitung als Psycho-Glatze bezeichnet wurde, lachte er nur und meinte: «Diese Bezeichnung gefällt mir …»
Ein anderer Freund vermittelt Profi-Fussballer auf höchstem Niveau, und niemand weiss, warum er so erfolgreich ist. Er selbst wusste es bis vor kurzem auch nicht!
Oft ist es für diese besonderen Menschen sehr schwer, ihr Potenzial zu leben. Gerade gestern arbeitete ich mit drei Hochbegabten. Die Kinder, 17, 11 und 9 Jahre alt, wurden von ihrem (inzwischen geschieden lebenden) Vater extrem streng erzogen und auch verprügelt, weil er mit diesen Wesen nicht umgehen konnte. Er drehte durch, wenn seine diktatorischen Erziehungsmassnahmen nicht mehr griffen, vergriff sich an den Kindern und wurde teils gewalttätig … Das Verrückte an der ganzen Sache: Er ist ein sehr angesehener Kinderarzt und Psychologe, hat aber ein gestörtes Verhältnis zu seiner Mutter. Und alle schwiegen … schwiegen bis anhin … Sie waren machtlos, wortwörtlich.
Die geschiedene Ehefrau setzt sich aufopfernd für ihre Kinder ein. Sie sind hochbegabt, sind sehr gute Schüler, sind sehr musikalisch, finden aber auch Ausgleich im Sport, bei Karate und Tennis.
Eine 17-jährige Klientin hat bereits sehr viel erlebt. Sie geriet in die Drogenszene, da sie oft nicht verstanden wurde und auch sehr sensitiv war. Sie suchte Freiheit, und genau diese wurde ihr in der Folge entzogen. So suchte sie ihre Freiheit in den Drogen, hörte jedoch nach zwei Jahren von einem Tag auf den anderen damit auf. Als ich sie befragte, wie sie damals mit 15 Jahren die Drogen bezahlt hatte, gab sie mir zur Antwort: «Die anderen hatten ein Bett und Drogen, ich hatte einen schönen Körper …» Die anhaltenden Erniedrigungen hatten ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen stark beschädigt, sie leidet noch heute sehr darunter.
Der Weg in die Sucht bezweckte nur, von dem abzulenken, was sie sah und spürte, weil sie damit nicht ernst genommen wurde. Sie ging auch immer wieder Beziehungen mit sehr dominanten Männern ein, die meist viel älter waren als sie. So konnte sie ihnen gehorchen, um ihren eigenen niedrigen Selbstwert zu vertuschen. Im Moment leidet sie unter tiefen Depressionen, sieht keinen Lebenssinn. Auf die Frage, was sie vor der Geburt für eine Lebensaufgabe gewählt habe, antwortete sie: «Das möchte ich dir nicht sagen …»
Ja, so ist es, Hochbegabte und Indigos kennen normalerweise ihre Lebensaufgabe. Manchmal bleibt diese aber sehr lange versteckt und kommt erst durch eine Lebenskrise, durch Krankheit oder einen schweren Unfall zum Vorschein.
Ich weiss auch erst seit wenigen Jahren, was meine Aufgabe ist: Menschen zu helfen, sie mit meinen Händen oder mit den Worten in meinen Büchern und an Vorträgen zu heilen. Als mir die Kumpels aus dem Universum mitteilten, dass ich 21 Bücher schreiben würde, lachte ich nur. Als Legastheniker konnte ich kaum ein Buch lesen, und jetzt soll ich 21 solche Dinger schreiben? Sie antworteten: «Hättest du Bücher lesen können, hättest du das Leben anders erlebt. Dein Leben beruht auf eigenen Erfahrungen, andere Wahrheiten würden dich nur behindern. So bist du freier, neue Sichtweisen zu entdecken und sie in der Welt zu verbreiten … Du musstest Unternehmer und Manager sein, damit du Unternehmer und Manager verstehst, denn auch sie brauchen deine Hilfe …»
So ist jeder Hochbegabte ein Unikat, keiner ist gleich wie ein anderer, und aus diesem Grund gibt es keine strukturierten, allgemeingültigen Verhaltensregeln uns gegenüber! Du, lieber Leser, liebe Mutter, lieber Vater oder wer auch immer du bist und über uns mehr erfahren möchtest: Wir sind glücklich, wenn ihr uns einfach ernst nehmt. Ihr könnt uns als kleine Erwachsene ansehen, auch wenn wir oft noch Kinder sind. Wir haben sehr viel zu sagen, auch wenn solche Aussagen sonst nur von gelehrten, weisen Erwachsenen kommen. Später, als Erwachsene, haben wir meistens mit dem Verstehen und Verstandenwerden weniger Mühe.
Kürzlich ging ich aus und sah eine junge Frau – ich merkte sofort, dass sie ein Indigo war. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie nur: «Ja, ich weiss, dass ich etwas anders sein soll, hab schon davon gehört. Ich bin einfach so. Mein Freund ist bestimmt auch einer, er macht immer viel Blödsinn, ist manchmal ein richtiges Kind. Er muss auch täglich sehr viel Bewegung haben. Wir verbringen jeden Tag Stunden in der Natur.» Im Gespräch erfuhr ich, dass sie zur Uni ging. Ihr Vater war Arzt, wie auch ihre Mutter. Um während der Semesterferien etwas Taschengeld zu verdienen, arbeitete sie bei einer Begleitagentur als Domina. Sie war sehr attraktiv und, wie die meisten Indigos, sehr selbstsicher. Als ich sie fragte, ob Eltern und Freund von ihrer Nebenbeschäftigung wüssten, antwortete sie: «Nein, die müssen nicht alles wissen, ich möchte auch Geheimnisse haben, ich finde es cool und megaspannend so …»
Du hast dich sicher gefragt, wie und was ich dann mit diesen Hochbegabten arbeite. Es ist eigentlich ganz einfach zu erklären: Ich versuche sie zu verstehen, nehme sie bei der Hand und führe sie zu ihrem eigenen Ich, zu ihrem Selbst zurück, von dem sie meistens abgekommen sind. Wie ich das tue? Das kann ich nicht erklären, ich mache es einfach … mit meinen goldenen Händen und Gedanken. Auf jeden Fall imponierte kürzlich meine Arbeit mit einem Mädchen einem Psychologen so sehr, dass er mir fortlaufend solche Kinder überweist – mit den Worten: «Ich weiss nicht, was Herr Frautschi macht, aber es überzeugt.»
RITALIN-BOX-NEWS
Juli 2010
Laut einem Bericht in «Sonntag» soll der Konsum von Ritalin und verwandten Präparaten bei 19- bis 30-Jährigen von 2005 bis 2009 im Kanton Zürich um das Vierfache angestiegen sein. In der...