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Wie das Leben gelingt oder wie es so spielt

Verleihung der Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Fend

AutorRudolf Tippelt
VerlagHerbert Utz Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl97 Seiten
ISBN9783831607860
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR

Helmut Fend gelingt es - wie keinem anderen Erziehungs- und Sozialwissenschaftler - Fragestellungen und Wissensbereiche der Erziehungswissenschaft, der Bildungssoziologie und der Entwicklungspsychologie aufeinander zu beziehen und in innovativer Form den Wissensfundus zu erweitern. Die thematische Breite der von ihm maßgeblich mitgestalteten Forschungsgebiete, die Verknüpfung unterschiedlicher disziplinärer Zugänge wie auch die theoretische und methodische Stringenz seiner Arbeiten zeichnen sein Werk in hervorragender Weise aus.

Die Fakultät für Psychologie und Pädagogik ehrt einen Erziehungs- und Sozialwissenschaftler, der gesellschaftlich wie auch wissenschaftsimmanent zentrale Problemstellungen auf höchstem Niveau bearbeitet, seine reichhaltigen und einflussreichen empirischen Befunde immer in übergreifende Theoriesysteme integriert und diese dabei innovativ weiterentwickelt. Seine hervorragend verständlichen Lehrbücher integrieren nicht nur das theoretische und empirische Wissen, sondern berücksichtigen auch die sozial- und geistesgeschichtlichen Wurzeln von Erklärungen und führen so zu einem differenzierten Verstehen pädagogischer Institutionen und Prozesse in der Moderne.

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Leseprobe
Laudatio zur Ehrenpromotion von Helmut Fend an der LMU München am 16.7.2007 (S. 15-16)

Helmut Fend – Neue Theorie der Schule und sein Beitrag zur Bildungsgeschichte
Rudolf Tippelt

Sehr geehrter, lieber Herr Fend, sehr geehrte Frau Fend, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte anknüpfen an das, was der neu gewählte Dekan, Herr Kollege Kahlert, bereits einführend sagte: Es ist uns Pädagogen und Psychologen an der LMU München eine große Freude, Ihnen, Herr Fend, die Ehrenpromotion zu verleihen, und zwar deswegen, weil wir mit Ihnen einen exzellenten und herausragenden, ja einzigartigen Pädagogen und pädagogischen Psychologen würdigen dürfen. Aber worauf gründet Ihre herausragende Stellung in unseren Fachdisziplinen? Dies versuche ich im Folgenden aufzuzeigen, freilich aus einer subjektiven Sicht. Ich sehe hierfür vier Gründe:

Der erste Grund liegt in der enormen inhaltlichen Breite und gleichzeitig beeindruckenden theoretischen Tiefe Ihres wissenschaftlichen Oeuvres. Sie haben Lehrbücher und ausgesprochen einflussreiche theoretische und empirische Studien in den Bereichen der Schulforschung, der Allgemeinen Pädagogik, der Sozialisationsforschung und der Entwicklungspsychologie des Jugendalters veröffentlicht. Insbesondere sind hier die in den späten 80er Jahren erschienenen Arbeiten zur Sozialgeschichte des Aufwachsens zu nennen, dann natürlich die schultheoretischen, immer auch empirisch kontrollierten Arbeiten zu den Sozialisationseffekten der Schule, dem Schulklima, und besonders einflussreich die erste Theorie der Schule aus dem Jahr 1980, die bildungspolitisch engagierten empirischen Studien zur Gesamtschule sowie die kritische Auseinandersetzung mit der Pädagogik des Neokonservativismus. Die mehrebenenanalytischen Darstellungen zur Qualität im Bildungswesen, der Systemqualität, der Schulqualität, der Lehrqualität wirkten orientierend. Die für die pädagogische Disziplin besonders anregende, im letzten Jahr vorgelegte Neue Theorie der Schule beschreibt eine Schule, die als institutioneller Akteur der „Menschenbildung“ – wie Sie es ganzheitlich nennen – dient. Diese neue Theorie wird die Erziehungswissenschaft sicher noch nachhaltig beschäftigen. Und Sie haben bahnbrechende Arbeiten zur Entwicklungspsychologie des Jugendalters verfasst, ich nenne nur die Identitätsentwicklung in der Adoleszenz, die Entwicklungspsychologie des Jugendalters, die sich mittlerweile in der vierten Auflage befindet und ihre LifE-Längsschnittstudie, in der Lebensverläufe, Lebensbewältigung, Lebensglück thematisiert werden und in die wir heute – und wir freuen uns darauf – noch einen Einblick bekommen werden. Wenn man diese theoretischen und empirischen Studien disziplinär verortet, wird man feststellen, dass Sie Konzepte und Theorien der Allgemeinen Pädagogik, der Schulforschung genauso wie der Pädagogischen Psychologie, der Entwicklungspsychologie und natürlich der Bildungssoziologie hoch innovativ vernetzen. Es gelingt Ihnen damit auch die nicht immer vorhandene Kommunikation dieser für das pädagogische Verstehen so wichtigen Disziplinen erheblich zu fördern. Diese fachliche Breite und differentielle theoretische Schärfe hat uns, Sabine Walper und mich, veranlasst, diese Laudatio aufzuteilen und doppelt zu schultern.

Zweitens ist Ihr Oeuvre herausragend, weil Sie Ihre spannenden Thesen empirisch fundieren, weil Sie wie kein anderer zu einem frühen Zeitpunkt, noch in der Konstanzer Zeit, Längsschnittstudien begonnen haben, die Sie dann im intellektuell anregenden pädagogischen Milieu in Zürich fortführten und die eine Basis dafür sind, Bildungs- und Lernbiographien aufzuzeigen, die uns einen tiefen Einblick in den Wandel der modernen Gesellschaft ermöglichen. Drittens findet ihr Werk so große Anerkennung, weil Sie Ihre pädagogischen und pädagogisch-psychologischen Arbeiten historisch fundieren. Das zeigt sich in den wissenschaftlichen Konstruktionen von Jugend im beginnenden 20. Jahrhundert in der Entwicklungspsychologie des Jugendalters, in ihrer sozialhistorischen Analyse des Aufwachsens in der Moderne und besonders jüngst in ihrer gerade vorgelegten Geschichte des Bildungswesens, in der Sie den okzidentalen Sonderweg der Bildungsentwicklung im europäischen Kulturraum analysieren.

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