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Der Weg in die Selbstständigkeit. Eine attraktive Option für Sozialpädagogen? Businessplan zur Gründung einer medienpädagogischen Einrichtung

AutorSascha Jochum
Verlagdisserta Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl151 Seiten
ISBN9783954256556
FormatPDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis39,99 EUR
Die vorliegende Diplomarbeit besteht aus zwei Hauptteilen. Im ersten Hauptteil wird versucht einen Überblick über die Möglichkeiten zu geben, die sich momentan im Hinblick auf die selbstständige Berufstätigkeit im sozialen Sektor ergeben. Dabei werden die aktuellen Veränderungsprozesse des Sozialsystems und der freien Wohlfahrtspflege thesenartig skizziert, um daran anschließend Chancen und Hindernisse sowie Vor- und Nachteile dieser Entwicklung, sowohl für den potenziellen Existenzgründer als auch für den Markt bzw. den Kunden, aufzeigen zu können. Bei der im zweiten Teil der Arbeit vorgestellten Existenzgründung, handelt es sich um die Gründung einer medienpädagogischen Einrichtung. Der Gründer dieser Einrichtung nutzt sein sozialarbeiterisches Fachwissen um, fernab von staatlichen Zuwendungen und Leistungsentgelten, individuell gestaltete Weiterbildungsseminare, Kompetenztrainings und vor allem Medienkompetenztrainings auf einem freien Markt, für die Mitarbeiter von Großunternehmen anzubieten. An diesem für Sozialpädagogen bisher eher untypischen Handlungsfeld, wird beispielhaft aufgezeigt, welche Schritte bei einer Existenzgründung zu beachten sind und jede Phase von der Idee bis zur Umsetzung der medienpädagogischen Einrichtung anhand eines Businessplans dokumentiert. Die dabei beschriebenen Konzeptüberlegungen dienen lediglich als Orientierung und sind nicht eins zu eins Übertragbar auf andere Felder der Sozialen Arbeit.

Sascha Jochum studierte von 2000 bis 2004 Soziale Arbeit und anschließend von 2005 bis 2008 Andragogik und BWL an der Uni Bamberg. Nach seinem Studium war er tätig als selbstständiger Privatdozent und Unternehmensberater (von 2008 bis 2012). Seit 2013 ist er Dozent an der Silpakorn Universität in Thailand. Während seines Studiums der Sozialen Arbeit ist Sascha Jochum ständig Menschen begegnet, die nicht wussten was Soziale Arbeit ist oder zumindest deren Professionalität bezweifelt haben. Dafür gibt es natürlich verschiedene Gründe wie u.a. der mangelnde Lobbyismus, das Fehlen einer richtigen Interessensvertretung oder Berufsverbandes. Auf der anderen Seite gibt es aber auch genauso viele Lösungsansätze. Ihm lag es deshalb am Herzen in seiner Diplomarbeit einen dieser Lösungsansätze vorzustellen, nämlich den Weg in die Selbständigkeit.

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Leseprobe
Textprobe: Kapitel 2.6, Erfolgsversprechende Berufszweige für Gründungswillige Sozialpädagogen: Neben der im zweiten Teil beschriebenen Existenzgründung, gibt es viele weitere aussichtsreiche Felder, in den denen sich Sozialpädagogen selbstständig machen können bzw. viele Ideen, die Marktpotenzial besitzen. In diesem Kapitel werden einige dieser aussichtsreichen Berufsfelder und Konzepte aufgezeigt, die in einem sogenannten 'Quasimarkt' sowie fernab von staatlichen Subventionen Aussicht auf Erfolg bieten. Vor allem werden die zukünftigen Arbeitsfelder für Selbstständige im sozialen Sektor durch die gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte sowie die Veränderungen der sozialen Sicherungssysteme beeinflusst werden. Denn diese Herausforderungen bieten ein gewaltiges Potential an neuen Märkten für Existenzgründer im sozialen Sektor. Somit könnte man sagen, die Probleme der Gesellschaft sind zugleich die Handlungsgrundlage der Gesellschaft und daraus schlussfolgernd auch die Handlungsfelder Sozialer Arbeit (vgl. Rothfischer / Oberlander u.a., 2000, S.9). Anhand der neuen Herausforderungen und Veränderungen in unserer Gesellschaft werden nun im Folgenden einige Geschäftideen und Arbeitsbereiche aufgezählt. 2.6.1, Demographischer Wandel: Besonders im Hinblick auf die demographischen Entwicklungen werden neue Arbeitsfelder im personenbezogenen Dienstleistungsbereich entstehen. Die Probleme des demographischen Wandels sind ebenso hinlänglich beschrieben wie unzulänglich gelöst (vgl. u.a. Schäfers, 2002, S.104 ff.). Diese Entwicklungen können insbesondere als Rahmengrößen für die Orientierung und Planung der Anbieter sozialer Dienstleistungen fungieren. In Form von qualifizierten sozialen Dienstleistungsangeboten lassen sich daraus neue Konzepte entwickeln, die dem Bedarf der aktuellen Situation entsprechen. 2.6.1.1, Altersanstieg: Unter den demographischen Herausforderungen, stellt vor allem der rasante Altersanstieg ein großes Marktpotential dar. Bis zum Jahr 2040 wird der Anteil der über 60jährigen von im Jahre 1992 noch 20,4% auf 33,9% ansteigen. Im gleichen Zeitraum wird der Anteil der 20-60 jährigen von 58,1% auf 50% runtergehen (vgl. Huster, 2000, S.245). Auch behinderte Menschen oder chronisch kranke Menschen werden aufgrund der besseren medizinischen Versorgung und sozialen Umstände immer älter. Dieser Wandel wird mit einer dramatischen Erhöhung der Anzahl der Hilfe- und Pflegebedürftigen einhergehen. Das gegenwärtig noch sehr hohe Niveau der häuslich-familiären Pflegeleistungen kann aber aufgrund demographischer und gesellschaftlicher Entwicklungen nicht mehr aufrechterhalten werden, so dass sich die Inanspruchnahme professioneller Dienste erhöhen wird. Gleichzeitig wird die ältere Generation trotz Rentendebatte immer reicher werden. Somit könnte diese Zielgruppe auch einen attraktiven Kundenstamm auf einem freien Markt darstellen. Dienstleistungen, in selbständiger Tätigkeit, für diese Zielgruppe könnten u.a. Trainings für Senioren, Pflegeberatung, spezielle zugeschnittene Reise-, Kultur- und Bildungsangebote, ambulante oder stationäre Pflege sein. 2.6.2, Veränderte Familienstrukturen: Immer mehr Frauen sind berufstätig. Die Entwicklung der Haushalts- und Familienstrukturen lassen eine Erhöhung der Alleinerziehenden, vor allem Mütter, erwarten. Mittlerweile leben in Deutschland 11,5 Mio. Paare getrennt (vgl. Statistisches Bundesamt, 2005a). Die finanziellen Risikolagen, die Überbeanspruchung und die defizitären Chancen an gesellschaftlicher Teilhabe der Frauen verweisen auf die Notwendigkeit verbesserter Unterstützungs- und Qualifikationsmöglichkeiten, die in ihrer Ausrichtung der besonderen Situation dieser Gruppe gerecht werden. Trotz dieses hohen Bedarfs sind die Angebote für diese Gruppe sehr rar gesät. Angebote, die dem Bedarf in diesem Bereich entsprechen könnten sind beispielsweise Frauenprojekte, Kinderbetreuungsbörsen, Kindertagesstätten, Frauencafes mit Kinderbetreuung und Weiterbildungsmöglichkeiten etc.. 2.6.3, Migration: Der Anteil der ausländischen Mitbürger in Deutschland wird weiterhin steigen. Im Jahre 2003 lebten allein schon 7,34 Mio. Ausländer in Deutschland (vgl. Statistisches Bundesamt, 2005b). Dabei wird insbesondere die Gruppe der ausländischen Senioren an Bedeutung gewinnen, die ihren Lebensabend in Deutschland verbringen wollen. Der Bedarf richtet sich hier auf die Entwicklung entsprechender Angebote der Altenhilfe, die der Lebensweise und den Orientierungen dieser Bevölkerungsgruppe gerecht werden. Aber auch die Nachfrage nach Projekten zur Kulturarbeit, Ausländerintegration und Migrationsozialarbeit wird durch die vermehrte Einwanderung steigen. 2.6.4, Arbeitslosigkeit und Arbeitsmarkt: Die anhaltende strukturelle Arbeitslosigkeit ist die zentrale Herausforderung des Sozialstaates. Nach verschiedenen Prognosen wird erwartet, dass bei ungünstiger wirtschaftlicher Entwicklung im Jahre 2010 bis zu 8 Mio. Arbeitsplätze fehlen werden (vgl. Huster, 2000, S. 243). Davon werden vor allem die Menschen betroffen sein, die einen niedrigen Schulabschluss haben oder es verpassen sich rechtzeitig weiterzubilden, denn angesichts der sinkenden 'Halbwertszeit' von Wissen gewinnt die kontinuierliche Bildung, Weiterbildung und Nachqualifizierung enorm an Bedeutung. Gleichzeitig wird der Bedarf an spezifisch qualifizierten Fachkräften steigen (vgl. Avenarius / Ditton u.a., 2003, S.9-10). Durch das Gebot des lebenslangen Lernens und durch die Risiken der Arbeitswelt ergeben sich vor allem im Bereich der Erwachsenenbildung sowie der betrieblichen Weiterbildung Chancen für Anbieter aus dem pädagogischen Bereich. Somit werden die erweiterten Betätigungsfelder in den Bereichen Fort- und Weiterbildung, außerschulische Bildung und Erwachsenenbildung auch einen besonderen Stellenwert in der Zukunft von Sozialpädagogen einnehmen. Angebote in diesem Bereich können unter anderem pädagogische Computer-Center, medienpädagogische Seminare, Therapie für Rechtschreibe-, Rechen- und Lernschwäche, Berufsbetreuung, Berufseingliederungsmaßnahmen, Schülerhilfe, Elternseminare, Kultur-, Sozial- und Bildungsreisen, Schulungs- und Therapietheater, Kompetenztraining und Bewerbungstraining sein. 2.6.5, Psychische Gesundheit: Die Zunahme von neuen und alten Problemgruppen und die Verschlechterung der Lebenslagen von Jugendlichen, Langzeitarbeitslosen, kinderreichen Familien, Wohnungslosen, Arbeitnehmern mit geringem Einkommen, Kleinrentnern, alleinerziehenden Frauen, Umsiedlern, Aussiedlern, Ausländern, Schwerbehinderten Menschen, Straffälligen, Suchtabhängigen und die anhaltende Massenarbeitslosigkeit tragen dazu bei, dass soziale Problem- und Mangellagen nicht nur materieller sondern auch psychosozialer Art weiterhin zunehmen. Durch den komplexer werdenden Alltag, die ungewissen Zukunftsaussichten sowie die vermehrten Risiken, verursacht durch das technisch ökologische Umfeld, sind nicht nur die bisherigen Problemgruppen, sondern große Teile der Gesellschaft von seelischen und psychischen Störungen betroffen. Diese allgemeinen Unterversorgungserscheinungen bieten wiederum Marktpotenzial für Sozialpädagogen. Beispielsweise in den Bereichen Jugend- und Familienhilfe, Jugendpsychotherapie, Reittherapie, ambulante Suchttherapie, Erlebnis-, Medien- und Naturpädagogik, aber auch Selbsterfahrung und Lebensberatung. 2.6.6, Individualisierung: Der Individualisierungstrend setzt sich ebenfalls weiterhin fort. Mit einem Blick auf die Haushaltsstrukturen lässt sich festhalten, dass weiterhin mit einem Zuwachs von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten zu rechnen ist. Fast 45 Mio. Menschen sind in Deutschland ledig, geschieden oder verwitwet (vgl. Statistisches Bundesamt, 2005a). Die Familie mit Kind wird immer weniger der Normalfall werden, denn die Geburtenraten sinken ständig. Heute werden jährlich 730.000 Kinder geboren, im Jahre 2050 werden es schätzungsweise lediglich noch 560.000 sein (vgl. Statistische Bundesamt, 2005c). Weiterhin ist ein Rückgang der Eheschließungen und auf der anderen Seite ein Anstieg der Scheidungszahlen zu verzeichnen. Damit ändern sich ebenfalls die Anforderungsstrukturen für soziale Dienstleistungen und Transfers in vielerlei Hinsicht (vgl. Huster, 2000, S.245). Unterstützt durch diese Entwicklung wird ebenfalls mit einer erhöhten Nachfrage nach Angeboten der psychosozialen Betreuung und der ambulanten Pflege zu rechnen sein. 2.6.7, Physische Gesundheit: Auch im Gesundheitsbereich bahnen sich in Deutschland tragische Entwicklungen an. Denn durch destruktive Verhaltensweisen wie z.B. schlechte Ernährung entstehen Krankheiten wie Mager- oder Fettsucht, die nicht nur der Betreuung von Medizinern Bedarf. Außerdem werden die bisherigen Versorgungssysteme wie Krankenkassen nicht mehr wie früher für alles aufkommen. Eigenverantwortung für Gesundheit ist gefragt und wird vermehrt eingefordert (vgl. Bannenberg, 2003, S.8). Das bedeutet, dass sich auch im Gesundheitsbereich verstärkt ein freier Markt für Anbieter der sozialen Arbeit öffnen wird. Angebote wären hier in den Bereichen Home-Care-Beratung, Suchtberatung, Gesundheitsberatung und -förderung, Primärprävention, Ernährungsberatung, Bewegungspädagogik sowie Sporttherapie usw. möglich
Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Der Weg in die Selbstständigkeit. Eine attraktive Option für Sozialpädagogen?
1
Inhaltsverzeichnis3
Abkürzungsverzeichnis8
Abbildungsverzeichnis10
1 Eingrenzung des Themas und Einordnung in die aktuelle
11
1.1 Persönlicher Anlass12
1.2 Ziel der Arbeit13
1.3 Methoden und Techniken der Themenbearbeitung13
1.4 Begriffsverwendung14
1.5 Dank14
I HauptteilDer Weg in die Selbstständigkeit – eine attraktive Optionfür Sozialpädagogen?15
2 Kapiteleinführung15
2.1 Selbstständigkeit im deutschen Sozialstaat15
2.2 Veränderung der Strukturen21
2.3 Zugewinne durch die Selbständigkeit31
2.4 Zukunftsperspektiven für Existenzgründungen im sozialen Sektor35
2.5 Erschließung neuer Kundengruppen38
2.6 Erfolgsversprechende Berufszweige für GründungswilligeSozialpädagogen40
2.7 Resümee45
II. Teil: Businessplan zur Gründung einer medienpädagogischen Einrichtung46
3.1 Der Businessplans46
3.2 Cover Sheet49
3.3 Zusammenfassung (Executive Summary)51
3.4 Inhaltsübersicht52
3.5 Unternehmen und Unternehmer52
3.6 Die Dienstleistung58
3.7 Marktforschung62
3.8 Strategisches Marketing91
3.9 Finanzierung und Planung117
3.10 Controlling129
4 Schlusswort130
Literaturverzeichnis131

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