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Materie und Gedächtnis

Versuch über die Beziehung zwischen Körper und Geist

AutorHenri Bergson
VerlagFelix Meiner Verlag
Erscheinungsjahr2014
ReihePhilosophische Bibliothek 664
Seitenanzahl320 Seiten
ISBN9783787327171
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis18,99 EUR
In »Materie und Gedächtnis« (1896), seinem Hauptwerk, erörtert der französische Philosoph und Nobelpreisträger Henri Bergson das Zusammenwirken von Körper und Geist in der freien Handlung. Auf höchstem gedanklichen Niveau, aber in bestechend einfacher Sprache geschrieben, zählt das Werk zu den wenigen herausragenden Grundtexten der Gegenwartsphilosophie, vergleichbar »in ihrer Zeit mit Berkeleys Principles oder Kants Kritik« (William James). Nachdem Bergson im Essai sur les données immédiates de la conscience das Verhältnis von Freiheit und Determinismus auf eine neue Basis zu stellen versucht hat, wendet er sich hier, in Auseinandersetzung mit der Psychologie und Hirnphysiologie seiner Zeit, dem alten philosophischen Problem des Verhältnisses von Geist und Materie zu. Dabei reduziert er ?Materie? weder - idealistisch - auf reine Vorstellungen noch nimmt sie - materialistisch - als deren dinglichen Grund an, sondern sieht sie als eine Gesamtheit von ?Bildern?, wobei er den Bildbegriff auf halbem Wege zwischen Ding und Vorstellung ansetzt und damit vor die Trennung von Existenz und Erscheinung zurückgeht. Eine herausragende Bedeutung kommt dabei dem Gedächtnis zu: hier verstanden nicht als ?mechanisches? Registrieren aufgenommener Inhalte, sondern als ?reines?, lebendiges Gedächtnis, das sich einer geistigen, in der Vergangenheit entstandenen Bilderwelt bedient und der Dauer (durée) korrespondiert. Das auf Dauer ausgerichtete Gedächtnis verweist auf eine Selbstständigkeit des Geistes, die allerdings qua Handlung wieder auf den Körper zurückwirkt. »Der Geist entnimmt der Materie die Wahrnehmungen, aus denen er seine Nahrung zieht, und gibt sie ihr zurück in Form von Bewegung, der er seine Freiheit aufgeprägt hat« (Henri Bergson). Nach über 100 Jahren liegt das Werk nun in einer völlig neuen deutschen Übersetzung von Margarethe Drewsen vor.

Henri Bergson wird 1859 in Paris geboren. Nach seiner Ausbildung an der Ècole Normale Supérieure ist er zunächst 16 Jahre als Gymnasiallehrer beschäftigt, kann sich aber gleichzeitig seinen wissenschaftlichen Interessen widmen.Als Vertreter der Lebensphilosophie setzt Bergson den positivistischen und szientistischen Strömungen seiner Zeit eine Neubegründung der Metaphysik entgegen. Die Lebenskraft (élan vital) ist seiner Anschauung nach das movens der Entwicklung des Lebendigen, weswegen der Raum zwar analytisch erfaßt werden könne, die Zeit jedoch als ein inhomogener Zustand ein qualitatives Phänomen sei. In Materie und Geist (1896) tritt dann die Problematik der freien Handlung im Zusammenwirken von Körper und Geist in den Vordergrund. 1889 legt Bergson seine Dissertation Abhandlung über die unmittelbaren Bewußtseinstatsachen ( Zeit und Freiheit) an der Sorbonne vor, erhält schließlich 1900 einen Ruf an das Collège de France und wird 1914 in die Académie Francaise aufgenommen.Die schöpferische Entwicklung erscheint 1907 und erreicht innerhalb von 10 Jahren 21 Auflagen. Hier entwickelt Bergson eine Ontolgie, die um den Zentralbegriff des 'élan vital' aufgebaut ist und die er den Evolutionstheorien Darwins entgegensetzt. Auf Grund der herausragenden literarischen Qualität seiner Schriften erhält er 1927 den Nobelpreis für Literatur.Bergson stirbt 1941 an den Folgen einer Lungenentzündung.

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Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Cover1
Inhaltsverzeichnis7
Einleitung. Von Rémi Brague9
1. Zwischen Philosophie und experimenteller Psychologie VII9
2. Ein kompliziertes Werk IX11
3. Der Körper als hermeneutischer Schlüssel12
4. Das Gehirn XIII15
5. Die Wahrnehmung XIV16
6. Das Gedächtnis XVII19
7. Raum, Zeit, Bewegung XIX21
8. Geist und Materie XXII24
9. Bergsons Werkzeugkasten XXIV26
Henri Bergson - Materie und Gedächtnis27
Vorwort zur siebten Auflage (1911)29
Vorwort zur ersten Auflage (1896)39
ERSTES KAPITEL: Von der Selektion der Bilder für die Vorstellung. - Die Rolle des Körpers41
ZWEITES KAPITEL: Vom Wiedererkennen der Bilder. Das Gedächtnis und das Gehirn113
DRITTES KAPITEL: Vom Fortleben der Bilder. Das Gedächtnis und der Geist197
VIERTES KAPITEL: Von der Abgrenzung und von der Fixierung der Bilder. Wahrnehmung und Materie. Seele und Körper249
Zusammenfassung und Schluß303
Nachwort der Übersetzerin333
Glossar343
Personenregister345

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